Östradiol über 400 pg/ml ... S C H R E C K
RE: Östradiol über 400 pg/ml ... S C H R E C K
Beitrag #17
(26.07.2020, 10:18)Christlina schrieb: 3 Hübe sind eigentlich überhaupt nicht viel und eine ganz normale - sogar eher konservative - Dosierung? 

Ältere Post-Ops (ebenfalls > 55 J. alt), die ich kennengelernt habe , schmieren nicht hubweise, sondern nur noch tröpfchenweise Gynokadin (das ja dieselbe Konzentration E2 hat wie Estrogel) - und zwar ca. 1/2 Hub. Aus demselben Grund, den die Threadstarterin genannt hat: auch Cis-Frauen nach der Menopause haben keinen E2-Pegel mehr wie eine 30-Jährige.

(26.07.2020, 10:18)Christlina schrieb: Damit dürfte man im Normalfall(!) Werte von etwas über 100 pg/ml erreichen, was übrigens für eine Monotherapie nicht annähernd ausreicht da man hier vielfach höhere Konzentrationen an E2 bräuchte... 3 Hübe Estrogel bringen erfahrungsgemäß ähnliche Werte wie 2mg sublingual und das ist eher eine Anfangs- als eine Dauerdosis.

3 Hübe reichen als Monotherapie aus. Die von Ärzten propagierte Obergrenze zum Ausschluß zu starker Nebenwirkungen ist 4 Hübe. Ist meine Erfahrung und auch die vieler Prä-OPs, die ich kennengelernt habe.

Nochmal etwas Grundsätzliches (ich rede jetzt von M2F):


- Es gibt nicht "den" für Transfrauen typischen, unbedingt zu erreichenden E2-Pegel. Den gibt es auch nicht bei Cis-Frauen.
- "Mein Testosteron ist immer noch > 0. Hilfe." Nein. Das ist ein alter Trans-Mythos. Man muß Testosteron nicht auf 0 drücken. Auch Cis-Frauen besitzen eine geringe Testosteronkonzentration im Blut. 
- Ein hoher E2-Pegel ist kein Indiz für Feminisierung. Man kann feminin aussehen und einen niedrigen E2-Spiegel besitzen. Ist übrigens bei Männern und Testosteron auch so.
- Bei der gegengeschlechtlichen HRT wird ja gern der Grundsatz "Viel hilft viel" propagiert. Viel E2 => hohe E2-Pegel => schnelle Feminisierung.
Daß das nicht immer funktioniert, sieht man immer wieder an verzweifelten Posts von Leuten, die E2 schmieren wie verrückt und dennoch nicht über 100pg/ml kommen.
Es gibt auch M2F, die Antiandrogene nehmen und keine Fortschritte in ihrer Feminisierung machen.
- Man sollte bei der HRT immer mit schwachen Dosierungen beginnen und langsam steigern. Das ist auch die übliche Herangehensweise bei sonstiger Medikamenteneinnahme.
Warum sollte es bei einer HRT anders sein? Beginn mit 1 Hub und +1 Hub Steigerung ca. alle 6 Monate.
- Und: die Sachen haben Nebenwirkungen. Je weniger Medikamente ich meinem Körper zuführe, desto geringer das Riskio. Schon allein aus diesem Grund sollte man nicht in E2 baden.

Das alles ist nicht auf meinem Mist gewachsen und ich schreibe das nicht, weil ich jemanden ärgern will, sondern Essenz von Gesprächen mit einem Prof. Dr. der Inneren Medizin und Endokrinologie sowie einem Trans-erfahrenen Frauenarzt.

Schönen Sonntag
Zitat



Nachrichten in diesem Thema
RE: Östradiol über 400 pg/ml ... S C H R E C K - von Sunburst - 24.07.2020, 11:50
RE: Östradiol über 400 pg/ml ... S C H R E C K - von Erikaa - 26.07.2020, 13:39

Gehe zu: