Beitrag #1
30.01.2021, 22:53
Ich bin in den 40ern, biologisch Mann, Kinder, bald glücklich geschieden.
The Story so far:
Nach einigen emotionalen Bruchlandungen im letzten Jahr bin ich letztlich dank einiger Hilfe mit mir selbst ins Reine gekommen, was einen unerwarteten Nebeneffekt hatte: es wurde eine Seite meiner Persönlichkeit aufgeweckt namens Sabine, Spitzname Biene, die seit der Pubertät in einer Kiste in meinem Kopf versteckt war, weil sie nicht in das Bild und das Umfeld eines Teenagers in den 90ern gepasst hat.
Jetzt durfte sie endlich raus und hat mein Leben verändert...das tut sooo gut. Erst mit Sabine als Teil meiner Persönlichkeit fühle ich mich als vollständige Person und komplett.
Schwierig ist aber, dass ich irgendwie nirgends richtig dazuzugehören scheine. Ich mag meinen Körper, es ist nicht sexuell motiviert, Sabine zu sein (auch wenn ich mich schon ab und zu sexy fühle) es gibt auch keine expliziten Wechsel zwischen Mann und Frau. Es ist mehr ein ständiger Mix, der mal stärker Mann und Mal stärker Frau ist. 100% auf einer Seite ist sehr selten aber gerade als Frau sehr intensiv. Da es relativ neu (paar Monate) und auch noch aufregend ist, hänge ich derzeit meist stark auf der weiblichen Seite rum, weil es sich besser anfühlt. Ich kann auch beeinflussen, ob ich mich als Mann oder Frau wahrnehme, will es aber meist gar nicht
Interessant ist, dass sich die Sichtweise auf Situationen, Dinge und sogar die Bedürfnisse ändern, wenn der Überhang auf eine Seite stärker wird. Ist schwer zu beschreiben, aber die eine Seite ist mehr auf der Sachebene unterwegs, die andere auf der Beziehungsebene und da sind andere Dinge im Fokus. In schwierigen Situationen und beruflichen Angelegenheiten ist es der Wahnsinn, wenn man in Gesprächen/Verhandlungen die Ebenen und Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache so richtig vollständig wechseln kann, das ist Gold wert.
Auf der persönlichen Seite ist es komplizierter. Ich dachte länger, ich bin ein Fall für eine Psychotherapie...der Psychologe meinte aber, dass das nicht der Fall ist, und ich nun lediglich einen Teil meiner Pubertät nachhole, den ich damals verdrängt habe, weil ich nicht damit klar gekommen bin, anders zu sein.
Mit Ü40 nochmal in die Pubertät und gleichzeitig rausfinden zu müssen, welche sexuelle Orientierung man hat und welchem Gender man angehört, ist herausfordernd
Verwirrt, erschreckt, aufgewühlt, neugierig und abgestoßen sind nur einige der Gefühle, die oft daherkommen, besonders wenn wieder mal eine Art Orientierungswechsel stattfindet, und das darf ich dann meist alles gleichzeitig fühlen. Ich weiß, viele von euch machen schlimmeres durch, dennoch könnt es einfacher sein.
Dem Rat des Psychologen folgend, bin ich auch optisch Sabine so oft es geht, wenn das Pendel zur weiblichen Seite wandert, aber vorerst nur in den eigenen Wänden und da versuch ich eben allein rauszufinden, worauf das alles rausläuft...
Mehr geht nicht wegen Corona und weil ich momentan gar nicht wüsste, wen ich anflirten sollte bzw. von wem ich angeflirtet werden will. Daher lass ich es nun vorerst mal ganz.
Aber es ist auszuhalten und ich genieße jede Minute, die ich als als Frau verbringen kann. Ich hab aber auch immer etwas weibliches dabei, wenn ich Mann bin. Lackierte Zehen unter den Socken, ein Top in neutralen Farben unter dem Pullover oder Hemd oder ein Tröpfchen Parfüm am Handgelenk zum schnuppern.. subtil aber immer präsent.
Und das Beste: es stehen jetzt die Shops für Kleidung und Schmuck in vollem Ausmaß zur Verfügung. Besonders mag ich, dass Frauensachen viel angenehmer zu tragen sind als Männersachen...die Stoffe weicher... die Farben schöner... die Schuhe...oft unbequem aber traumhaft schön... ihr wisst was ich meine...sorry ich drifte ab...
Foto gibts irgendwann auch noch...wenn ich gut genug im Schminken bin und es nicht mehr nach Unfall oder Halloween aussieht. Soviel sei gesagt...bin gerne blond und will hübsch aussehen..daher bitte um Geduld.
Abschließend: ich freu mich auf einen Austausch hier und vielleicht gibts hier auch wen, der/dem es ähnlich geht oder gegangen ist, das würde mich natürlich besonders freuen.
In diesem Sinn...Hallo, ich bin die Sabine und such meinen Platz im Regenbogen..und texte gerne
The Story so far:
Nach einigen emotionalen Bruchlandungen im letzten Jahr bin ich letztlich dank einiger Hilfe mit mir selbst ins Reine gekommen, was einen unerwarteten Nebeneffekt hatte: es wurde eine Seite meiner Persönlichkeit aufgeweckt namens Sabine, Spitzname Biene, die seit der Pubertät in einer Kiste in meinem Kopf versteckt war, weil sie nicht in das Bild und das Umfeld eines Teenagers in den 90ern gepasst hat.
Jetzt durfte sie endlich raus und hat mein Leben verändert...das tut sooo gut. Erst mit Sabine als Teil meiner Persönlichkeit fühle ich mich als vollständige Person und komplett.
Schwierig ist aber, dass ich irgendwie nirgends richtig dazuzugehören scheine. Ich mag meinen Körper, es ist nicht sexuell motiviert, Sabine zu sein (auch wenn ich mich schon ab und zu sexy fühle) es gibt auch keine expliziten Wechsel zwischen Mann und Frau. Es ist mehr ein ständiger Mix, der mal stärker Mann und Mal stärker Frau ist. 100% auf einer Seite ist sehr selten aber gerade als Frau sehr intensiv. Da es relativ neu (paar Monate) und auch noch aufregend ist, hänge ich derzeit meist stark auf der weiblichen Seite rum, weil es sich besser anfühlt. Ich kann auch beeinflussen, ob ich mich als Mann oder Frau wahrnehme, will es aber meist gar nicht
Interessant ist, dass sich die Sichtweise auf Situationen, Dinge und sogar die Bedürfnisse ändern, wenn der Überhang auf eine Seite stärker wird. Ist schwer zu beschreiben, aber die eine Seite ist mehr auf der Sachebene unterwegs, die andere auf der Beziehungsebene und da sind andere Dinge im Fokus. In schwierigen Situationen und beruflichen Angelegenheiten ist es der Wahnsinn, wenn man in Gesprächen/Verhandlungen die Ebenen und Sichtweisen auf ein und dieselbe Sache so richtig vollständig wechseln kann, das ist Gold wert.
Auf der persönlichen Seite ist es komplizierter. Ich dachte länger, ich bin ein Fall für eine Psychotherapie...der Psychologe meinte aber, dass das nicht der Fall ist, und ich nun lediglich einen Teil meiner Pubertät nachhole, den ich damals verdrängt habe, weil ich nicht damit klar gekommen bin, anders zu sein.
Mit Ü40 nochmal in die Pubertät und gleichzeitig rausfinden zu müssen, welche sexuelle Orientierung man hat und welchem Gender man angehört, ist herausfordernd
Verwirrt, erschreckt, aufgewühlt, neugierig und abgestoßen sind nur einige der Gefühle, die oft daherkommen, besonders wenn wieder mal eine Art Orientierungswechsel stattfindet, und das darf ich dann meist alles gleichzeitig fühlen. Ich weiß, viele von euch machen schlimmeres durch, dennoch könnt es einfacher sein.
Dem Rat des Psychologen folgend, bin ich auch optisch Sabine so oft es geht, wenn das Pendel zur weiblichen Seite wandert, aber vorerst nur in den eigenen Wänden und da versuch ich eben allein rauszufinden, worauf das alles rausläuft...
Mehr geht nicht wegen Corona und weil ich momentan gar nicht wüsste, wen ich anflirten sollte bzw. von wem ich angeflirtet werden will. Daher lass ich es nun vorerst mal ganz.
Aber es ist auszuhalten und ich genieße jede Minute, die ich als als Frau verbringen kann. Ich hab aber auch immer etwas weibliches dabei, wenn ich Mann bin. Lackierte Zehen unter den Socken, ein Top in neutralen Farben unter dem Pullover oder Hemd oder ein Tröpfchen Parfüm am Handgelenk zum schnuppern.. subtil aber immer präsent.
Und das Beste: es stehen jetzt die Shops für Kleidung und Schmuck in vollem Ausmaß zur Verfügung. Besonders mag ich, dass Frauensachen viel angenehmer zu tragen sind als Männersachen...die Stoffe weicher... die Farben schöner... die Schuhe...oft unbequem aber traumhaft schön... ihr wisst was ich meine...sorry ich drifte ab...
Foto gibts irgendwann auch noch...wenn ich gut genug im Schminken bin und es nicht mehr nach Unfall oder Halloween aussieht. Soviel sei gesagt...bin gerne blond und will hübsch aussehen..daher bitte um Geduld.
Abschließend: ich freu mich auf einen Austausch hier und vielleicht gibts hier auch wen, der/dem es ähnlich geht oder gegangen ist, das würde mich natürlich besonders freuen.
In diesem Sinn...Hallo, ich bin die Sabine und such meinen Platz im Regenbogen..und texte gerne