Beitrag #11
19.03.2021, 09:19
Wie nun aus diesem Zwiespalt herauskommen?
Meine Vernunft sagt mir, dass ich nicht Homosexualtät habe und noch viel weniger i-wann beschlossen hatte, Homosexualität zu haben, sondern dass ich homosexuell bin.
So wie andere bisexuell sind oder blond oder transsexuell oder dunkelhäutig.
Muss ich jetzt gegen meine Vernunft handeln, um eine gute Gläubige zu sein?
Auch hier hilft uns der gute Thomas von Aquin weiter:
„So wie nämlich der Wille, der von der Vernunft abweicht, zu dem strebt, was die Vernunft als schlecht beurteilt, so strebt derjenige Wille, der mit der Vernunft übereinstimmt, zu dem, was die Vernunft als gut beurteilt.
Derjenige Wille ist also schlecht, der von Vernunft, also selbst von einer irrenden, abweicht.
Also ist umgekehrt der Wille auch dann gut, wenn er mit der irrenden Vernunft übereinstimmt.“
„Außerdem: Ein Wille, der mit dem Willen Gottes und dem ewigen Gesetz übereinstimmt, ist immer sittlich gut. Das ewige Gesetz und das Gebot Gottes werden uns aber vermittels der Erfassung der Vernunft - auch der irrigen - vorgestellt. Also ist derjenige Wille, der selbst mit einer irrigen Vernunft übereinstimmt, gut.“
Wenn also mein Verstand keinen Zwiespalt sieht zwischen dem Gebot Gottes und dem Zustand, wie er mich erschaffen hat – als Homosexuelle, Blonde, Dunkelhäutige, Transsexuelle usw. -, dann kann mein Wille, dies zu leben, nicht schlecht sein.
Im Gegenteil, selbst wenn mein Gewissen irrig wäre, müsste ich diesen Willen leben, da im anderen Fall meine Vernunft sagen würde, dass mein Wille schlecht wäre und ich in Sünde leben würde.
Dieser Gedankengang setzt das eigene Gewissen als die einzig wahre Erkenntnismöglichkeit Gottes durch den Menschen als absolute Richtschnur des eigenen Handelns.
Es ermöglicht mir, in der katholischen Kirche zu bleiben, selbst wenn einige Kleriker selber durch ihre irrige Vernunft Gottes Gebot anders erkennen als ich und dementsprechend anders handeln.
Ich hingegen würde sträflich sündigen, folgte ich deren Willen, der ja auf einer irrigen Vernunft basiert, wenn meine Vernunft etwas anderes als richtig erkannt hat.
Meine Vernunft sagt mir, dass ich nicht Homosexualtät habe und noch viel weniger i-wann beschlossen hatte, Homosexualität zu haben, sondern dass ich homosexuell bin.
So wie andere bisexuell sind oder blond oder transsexuell oder dunkelhäutig.
Muss ich jetzt gegen meine Vernunft handeln, um eine gute Gläubige zu sein?
Auch hier hilft uns der gute Thomas von Aquin weiter:
„So wie nämlich der Wille, der von der Vernunft abweicht, zu dem strebt, was die Vernunft als schlecht beurteilt, so strebt derjenige Wille, der mit der Vernunft übereinstimmt, zu dem, was die Vernunft als gut beurteilt.
Derjenige Wille ist also schlecht, der von Vernunft, also selbst von einer irrenden, abweicht.
Also ist umgekehrt der Wille auch dann gut, wenn er mit der irrenden Vernunft übereinstimmt.“
„Außerdem: Ein Wille, der mit dem Willen Gottes und dem ewigen Gesetz übereinstimmt, ist immer sittlich gut. Das ewige Gesetz und das Gebot Gottes werden uns aber vermittels der Erfassung der Vernunft - auch der irrigen - vorgestellt. Also ist derjenige Wille, der selbst mit einer irrigen Vernunft übereinstimmt, gut.“
Wenn also mein Verstand keinen Zwiespalt sieht zwischen dem Gebot Gottes und dem Zustand, wie er mich erschaffen hat – als Homosexuelle, Blonde, Dunkelhäutige, Transsexuelle usw. -, dann kann mein Wille, dies zu leben, nicht schlecht sein.
Im Gegenteil, selbst wenn mein Gewissen irrig wäre, müsste ich diesen Willen leben, da im anderen Fall meine Vernunft sagen würde, dass mein Wille schlecht wäre und ich in Sünde leben würde.
Dieser Gedankengang setzt das eigene Gewissen als die einzig wahre Erkenntnismöglichkeit Gottes durch den Menschen als absolute Richtschnur des eigenen Handelns.
Es ermöglicht mir, in der katholischen Kirche zu bleiben, selbst wenn einige Kleriker selber durch ihre irrige Vernunft Gottes Gebot anders erkennen als ich und dementsprechend anders handeln.
Ich hingegen würde sträflich sündigen, folgte ich deren Willen, der ja auf einer irrigen Vernunft basiert, wenn meine Vernunft etwas anderes als richtig erkannt hat.
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)