Beitrag #6
12.04.2021, 10:43
Hallo Meli,
sei ganz beruhigt, was du gerade durchmachst, geht glaub ich allen trans Menschen i-wann so in ihrem Leben, vor allem vor der Transition.
Du willst wissen, was mit dir los ist, und suchst im Wust des Internet nach Erklärungsmöglichkeiten und landest dabei auch bei abstrusen Theorien.
Das ist völlig in Ordnung.
In einer bestimmten Phase möchtest du nicht so allein dastehen, wie du dich fühlst, sondern wissen, dass es anderen ähnlich geht wie dir.
Deshalb schaust du, in welche Kategorie du passen könntest.
Das kann für den Anfang recht hilfreich sein.
Nimm diese Kategorien aber bitte nicht zu ernst.
Sie sind künstlich geschaffene Schubladen von mehr oder weniger ernsthaft arbeitenden Wissenschaftlern, um ähnliche Erscheinungsbilder (Symptome) zusammenfassen zu können.
Die Größe der Schnittmenge mit der Wirklichkeit ist das Kennzeichen für die Güte der Kategorie (und dessen, der sie eingerichtet hat).
Daraus erkennst du, dass Kategorien nie die Wirklichkeit abbilden können, sondern immer ein mehr oder weniger großer nicht eindeutig kategorisierbarer Rest bleibt.
Gute Wissenschaftler wissen das und passen ihre Kategorien der Wirklichkeit so gut wie möglich an.
Scharlatane versuchen, die Realität so darzustellen, dass sie zu ihren Kategorien (ihrem Wunschdenken) passt.
Ein bekanntes Beispiel hiefür ist Donald T.
Aber auch Bailey gehört in diese Gruppe, indem er einfach behauptet, dass jene trans Menschen, deren Aussagen ihn widerlegen würden, „lügen“ würden.
„…die meisten Geschlechtsidentitäts-Patienten lügen“ (Bailey, 2003, S. 172)
Wie Wiki so schön schreibt:
„Diese Behauptung jedoch macht die Theorie unfalsifizierbar und damit unwissenschaftlich, denn die einzigen, denen der Vorwurf der Lüge nicht gemacht wird, sind jene, deren Geschichte die Theorie zu bestätigen scheint.“
Da die Falsifizierbarkeit jedoch Grundlage der Anerkennung einer jeden These als wissenschaftliche Theorie ist und die Falsifizierbarkeit vom Theorieersteller selber angegeben sein muss, Bailey dies jedoch mit seiner lustigen „Lügen“-Aussage verunmöglicht, kann sein Schrifttum in die Altpapierverwertung.
Hör also gut auf dich und lies solche Abhandlungen als interessante Lektüre.
Frag dich auch, ob das für dich zutreffen kann, und welche Konsequenzen du daraus ziehst.
sei ganz beruhigt, was du gerade durchmachst, geht glaub ich allen trans Menschen i-wann so in ihrem Leben, vor allem vor der Transition.
Du willst wissen, was mit dir los ist, und suchst im Wust des Internet nach Erklärungsmöglichkeiten und landest dabei auch bei abstrusen Theorien.
Das ist völlig in Ordnung.
In einer bestimmten Phase möchtest du nicht so allein dastehen, wie du dich fühlst, sondern wissen, dass es anderen ähnlich geht wie dir.
Deshalb schaust du, in welche Kategorie du passen könntest.
Das kann für den Anfang recht hilfreich sein.
Nimm diese Kategorien aber bitte nicht zu ernst.
Sie sind künstlich geschaffene Schubladen von mehr oder weniger ernsthaft arbeitenden Wissenschaftlern, um ähnliche Erscheinungsbilder (Symptome) zusammenfassen zu können.
Die Größe der Schnittmenge mit der Wirklichkeit ist das Kennzeichen für die Güte der Kategorie (und dessen, der sie eingerichtet hat).
Daraus erkennst du, dass Kategorien nie die Wirklichkeit abbilden können, sondern immer ein mehr oder weniger großer nicht eindeutig kategorisierbarer Rest bleibt.
Gute Wissenschaftler wissen das und passen ihre Kategorien der Wirklichkeit so gut wie möglich an.
Scharlatane versuchen, die Realität so darzustellen, dass sie zu ihren Kategorien (ihrem Wunschdenken) passt.
Ein bekanntes Beispiel hiefür ist Donald T.
Aber auch Bailey gehört in diese Gruppe, indem er einfach behauptet, dass jene trans Menschen, deren Aussagen ihn widerlegen würden, „lügen“ würden.
„…die meisten Geschlechtsidentitäts-Patienten lügen“ (Bailey, 2003, S. 172)
Wie Wiki so schön schreibt:
„Diese Behauptung jedoch macht die Theorie unfalsifizierbar und damit unwissenschaftlich, denn die einzigen, denen der Vorwurf der Lüge nicht gemacht wird, sind jene, deren Geschichte die Theorie zu bestätigen scheint.“
Da die Falsifizierbarkeit jedoch Grundlage der Anerkennung einer jeden These als wissenschaftliche Theorie ist und die Falsifizierbarkeit vom Theorieersteller selber angegeben sein muss, Bailey dies jedoch mit seiner lustigen „Lügen“-Aussage verunmöglicht, kann sein Schrifttum in die Altpapierverwertung.
Hör also gut auf dich und lies solche Abhandlungen als interessante Lektüre.
Frag dich auch, ob das für dich zutreffen kann, und welche Konsequenzen du daraus ziehst.
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)