Beitrag #20
04.11.2011, 19:24
Man kann - speziell was den Körper betrifft - den Begriff "Schönheitsideal" nicht ganz so scharf vom Begriff "Erkennungsmerkmal" trennen, nur die Motivation, es zu erreichen. Eine WHR < 0,8 ist typisch weiblich, > 0,9 typisch männlich - auch wenn wir jetzt von statistischen Größen sprechen und mancher Mann eine schlankere Taille haben mag als eine Frau - denn allein aus einer statistischen Ungleichverteilung zwischen Mann und Frau ergibt sich die Eigenschaft eines bestimmten Merkmals, äußeres Erkennungsmerkmal für das Geschlecht zu sein. Die Summe aller geschlechtsrelevanten Merkmale (Körper, Kleidung, Sprache, Stimme, Verhalten...) ergibt, als was der- oder diejenige wahrgenommen wird. Gehört der Wunsch, in der Öffentlichkeit möglichst eindeutig dem gefühlten Geschlecht zugeordnet zu werden, zur Transsexualität, dann gehört auch das Bestreben dazu, die entsprechenden äußeren Erkennungsmerkmale zu zeigen bzw. auszubilden. Die WHR gehört zu diesen Erkennungsmerkmalen, zunächst einmal ganz unabhängig vom Schönheitsideal der Männer, das allerdings sehr häufig gerade auf typisch weibliche Erkennungsmerkmale abzielt, was aber wiederum quasi in der Natur der Sache liegt, daß gerade das, was typisch weiblich ist, von Frauen attraktiv findenden Menschen als eben besonders attraktiv empfunden wird. Über diesen Zusammenhang "eindeutig weiblich (oder männlich)" = "besonders attraktiv als Frau (oder Mann)" hängen daher die Schönheitsideale sozusagen indirekt mit den Erkennungsmerkmalen zusammen; sie überschneiden sich notwendiger Weise. Ich habe daher absolut nicht das Gefühl, mich einem willkürlichen männlichen Schönheitsideal zu unterwerfen, weil ich ein typisch weibliches Erkennungsmerkmal anstrebe, nur weil es halt eben "zufällig" auch dem männlichen Schönheitsideal entspricht.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und ich kann nur nochmal betonen, daß ich von statistischen Größen rede. Genau die sind aber für das passing in der Öffentlichkeit relevant. So mag ich beispielsweise Frauen mit eher tieferen Stimmen, dennoch ist eine höhere Stimme etwas Frauentypisches, also würde ich mir selbst trotzdem eine höhere Stimme wünschen.
Und ganz nebenbei will ich mich selbst als Frau und überhaupt als Mensch eigentlich auch schön finden (und halte das auch für legitim), ich will eindeutige Erkennungsmerkmale setzen und mich (..."aber"...) möglichst unauffällig - also nahe am weiblichen Durchschnitt - bewegen. Das alles im Rahmen meiner körperlichen, medizinischen und finanziellen Grenzen. Ein großer Spielraum bleibt daher in Bezug z.B. auf die Kleidung gar nicht übrig, weil das Ganze nebenbei noch einen konsistenten, der jeweiligen Situation angepaßten Stil ergeben und natürlich auch praktikabel bleiben soll. Das Optimum aus "möglichst eindeutig" und "nicht zu auffällig" zu finden ist dabei unter anderem deswegen nicht ganz trivial, weil Frauen traditionell männliche (Hosen...) und traditionell weibliche Bekleidung (Röcke...) gleichermaßen tragen, so daß betont feminin gekleidete Frauen allein deswegen auffallen. (Würden Frauen überhaupt keine Röcke mehr tragen, wäre die Situation hingegen wieder ein wenig einfacher, weil es die Versuchung nicht gäbe, mit der Femininität der Kleidung zu übertreiben und zur Karikatur zu werden.)
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und ich kann nur nochmal betonen, daß ich von statistischen Größen rede. Genau die sind aber für das passing in der Öffentlichkeit relevant. So mag ich beispielsweise Frauen mit eher tieferen Stimmen, dennoch ist eine höhere Stimme etwas Frauentypisches, also würde ich mir selbst trotzdem eine höhere Stimme wünschen.
Und ganz nebenbei will ich mich selbst als Frau und überhaupt als Mensch eigentlich auch schön finden (und halte das auch für legitim), ich will eindeutige Erkennungsmerkmale setzen und mich (..."aber"...) möglichst unauffällig - also nahe am weiblichen Durchschnitt - bewegen. Das alles im Rahmen meiner körperlichen, medizinischen und finanziellen Grenzen. Ein großer Spielraum bleibt daher in Bezug z.B. auf die Kleidung gar nicht übrig, weil das Ganze nebenbei noch einen konsistenten, der jeweiligen Situation angepaßten Stil ergeben und natürlich auch praktikabel bleiben soll. Das Optimum aus "möglichst eindeutig" und "nicht zu auffällig" zu finden ist dabei unter anderem deswegen nicht ganz trivial, weil Frauen traditionell männliche (Hosen...) und traditionell weibliche Bekleidung (Röcke...) gleichermaßen tragen, so daß betont feminin gekleidete Frauen allein deswegen auffallen. (Würden Frauen überhaupt keine Röcke mehr tragen, wäre die Situation hingegen wieder ein wenig einfacher, weil es die Versuchung nicht gäbe, mit der Femininität der Kleidung zu übertreiben und zur Karikatur zu werden.)