Betrachtungen zur GaOP in Europa
RE: Betrachtungen zur GaOP in Europa
Beitrag #4
Es ist eine Tatsache, dass sich die unzufriedenen Patienten häufen. Woran liegt denn das nur?
Dr. Angel und auch seine Vorgänger haben früher gute Ergebnisse mit der GaOP erzielt. Im AKH wurde das immer schon schlechter gemacht, als in der Rudolfsstiftung. Was hat sich verändert?
Sicher nicht das Können und die Kompetenz von Dr. Angel. Es wird wohl an persönlichen Gründen, oder den äußeren Umständen liegen. Nachdem ich eher an das letzte glauben will, wird es wohl daran liegen, dass immer mehr in der gleichen Zeit zu erledigen ist und dann bekommt ein Arzt von einem Kaufmann eben für eine OP eine Normzeit zugewiesen und da muss er dann fertig sein. Das Ergebnis sind dann unzufriedene Patienten und verpfuschte Leben. Und es gibt sehr große Unterschiede zw. der Tragweite von Fehlern bei den verschiedenen OPs. Ein Kaufmann sieht das vielleicht nicht und vor allem ist es ja Wurst, ob eine verrückte TS nachher glücklich ist, oder sich von der Brücke stürzt. Ein Sozialfall weniger, den die Gesellschaft erhalten muss.

DAS ist unser System in Europa und auf der ganzen Welt! Das kann auf keinen grünen Zweig führen.
Nachdem die Umstände so sind, wird man sich als TS wohl nach anderen Wegen umschauen müssen. Eine Möglichkeit ist die OP bei einem Chirurgen der sich für diese OP die Zeit nehmen kann. Das ist derzeit aber nur im Ausland möglich, so wie es scheint. Und ja, hier könnten die Kassen auch was zahlen, aber das System ist eben so gemacht, dass die das nicht müssen und der Patient muss es selbst finanzieren.

Es gibt aber auch die Möglichkeit für sich selbst einen anderen Weg zu finden, nämlich sich mit dem Pimmerling zu arrangieren, sprich sein eigenes Empfinden zu verändern. Ich bin jetzt 7 Jahre Post OP und im Grunde hätte ich diese nicht gebraucht. Mag sein, dass die Hormone dann nicht ganz so gut gewirkt hätten, aber in meinem jetzigen Leben würde er mich nicht stören, sieht man einmal von meinen öffentlichen Auftritten bei meiner Reha im Badeanzug und in der Sauna ab. Johanna und Maria leben es sehr gut vor, wie es auch ohne OP geht.

Schau mal, es ist leider eine Tatsache, dass sich die Zustände verschlechtert haben. Wenn du wirklich glaubst die OP auf Krankenschein zu brauchen, dann mache dich auf ein schlechteres Ergebnis, als vor 10 Jahren gefasst. Ich kann das System nicht alleine ändern und will es auch gar nicht. Das wird die Zeit tun, wenn immer mehr Menschen erwachen und erkennen, wo uns der Kapitalismus und seine Auswüchse hingebracht haben. Die Menschen werde sich das nicht mehr länger gefallen lassen und wenn dann das Finanzsystem endlich zusammen gebrochen ist, dann hätten wir die Chance etwas neues zu machen, bei dem der Mensch und nicht der Profit im Vordergrund steht.

(18.10.2014, 08:13)Helllicious schrieb: Nur wenn man so wie ich zb.im Notstand ist (die hie und da mal 2-3 Wochen Trenkwalder ändern daran auch nichts)und man kriegt weniger Geld als was man Fixkosten hat, dann kriegt man bei solchen Aussagen echt einen extra dicken Hals!
Warum ist denn das so? Warum kann man keinen Job finden?
Auch hier wieder der Grund des Systems, das uns Bürgern aufgezwungen wurde. Nebenbei werden viele Jobs auch ins Ausland - Stichwort China - verkauft und wir hier bleiben auf der Strecke.
Ich bin derzeit in einer ähnlichen Lage, weil ich ja aus Kostengründen gekündigt wurde und derzeit auf der Jobsuche bin. Ich habe jetzt etwas in Aussicht, aber ich muss 1000 Euro Brutto nachlassen und das ist denen immer noch zu teuer. Ich mag mich aber verändern, also werde ich das in Kauf nehmen und mich ev. in 2..3 Jahren Selbständig machen. Und meine Liebe, ich habe 135.000.- Euro Kredit offen und ich kann das kaum Zahlen von meinem derzeitigen Einkommen.

Aus meiner Sicht kommt aber auch eine psychologische Komponente dazu. Wir TS sind ja krank und können nicht alles tun und ... . Es gibt da eine Schlosserin in Krems. Es liegt also nicht unbedingt am Beruf, ob man den behalten kann bei einer Transition, oder nicht.

Es gibt einfach Menschen die etwas im Leben zustande bringen, oder nicht. Kommt bei den letzteren dann noch eine Krankheit, oder eben TS dazu, dann wird es eben sehr sehr eng in unserem System. Meine Transition hat mich alles in allem gut 35.000.- Euro gekostet. Man kann das auch günstiger haben, wenn man weniger zum Psychologen und zum Lasern geht. An der OP hätte ich aber niemals gespart.

Schau, ich schreibe hier sehr harte Worte, aber das ist die Realität. Es gibt aber einen Ausweg, der jetzt schon umsetzbar ist. Eben seine eigene Realität zu ändern. Also wie man sich selbst sieht. Die Mehrheit der TS kann sich gut mit ihrem Körper arrangieren und die rechtliche Situation erlaubt ja sogar eine Personenstandsänderung ohne OP. Man muss nur einen Weg finden sich selbst zu akzeptieren wie man ist. Es geht nur um ein paar Gramm Gewebe. Viele ältere TS sprechen darüber, dass sie die OP nicht unbedingt gebraucht hätten. Sagt dir das denn nicht etwas? Kann es nicht sein, dass wir nur einem Idealbild nachlaufen und die Lösung läge im Ändern des Bildes?
Ich habe es schon andernorts im Forum geschrieben, würden wir in einer alten Indianerkultur leben, dann wären wir eben etwas dazwischen und trotzdem glücklich. Hier in unserem Kulturkreis muss man was eindeutiges sein und deshalb suchen wir das Heil in operativen Maßnahmen, die sich dann aber recht oft als Rohrkrepierer darstellen.

Ich habe die große Hoffnung, dass unser derzeitiges System so schnell wie möglich zusammen bricht und andere Werte als Geld und Reichtum in einem neuen an Gewicht gewinnen. Da gäbe es verpfuscht OPs gar nicht und jeder Chirurg könnt die Suporn Technik lernen, weil es dann genug Zeit für alle gibt und Suporn nicht um seine Einkünfte fürchten müsste.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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