Einige Anmerkungen zu diesem alten Thema von mir:
Ewiges Streitthema "Suporn vs Schaff"
Nein, ich habe nie behauptet, dass die Methoden von Dr. Schaff und Dr. Suporn
gleich wären. Es gibt aber einige große Parallelen, ebenso einige gravierende Unterschiede. Diese habe ich alle in meinem Eingangspost aufgezeigt. Dazu nochmals ein Originalzitat aus einer Mail von Dr. Schaff, die er auf meine Fragen an mich geschickt hatte:
Zitat:Unter dem Mikroskop wird aus der Eichel , dem inneren Blatt der Vorhaut und den dorsalen Nerven und Gefäßen des Penis ein sogenannter Insellappen präpariert ( dieser wird in Thailand Chonburi Flap genannt) und zu Konstruktion der Neoklitoris und Anteilen der kleinen Schamlippen verwendet. Ich habe das Verfahren „kombinierte Methode“ genannt um zum Ausdruck zu bringen, dass die Neovagina aus drei verschiedenen Teilen konstruiert wird (Anteile der Penishaut, längseröffnete Harnröhre und Skrotalhaut). Diese drei Teile müssen sehr unterschiedlich behandelt werden um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Dieses sollte aus einer weichen, tiefen und sensiblen Neovagina bestehen, die bei Erregung ausreichend feucht wird. Selbstverständlich werden alle vorhanden Drüsen mit genommen. Entscheidend für die Lubrikation (Feuchtwerden bei Erregung) ist jedoch das Zusammenspiel der Nerven von Neoklitoris, Penishaut und Harnröhre. Die bulbären Drüsen produzieren meist erst zum Orgasmus.
Er selbst hat also mit seiner Erwähnung des Chonburi Flap die Parallele zu Suporn gezogen.
Ergebnis nach der 1. OP
- Ich habe den ersten OP-Schritt nun fast 9 Monate hinter mir und bin bis jetzt sehr zufrieden.
- Die Sensibilität ist wirklich vollständig erhalten geblieben, auch direkt nach der OP hatte ich nirgendwo auch nur annähernd ein Taubheitsgefühl. Das mikrochirurgische Vorgehen von Dr. Schaff zahlt sich hier wirklich aus.
- Auch die Orgasmusfähigkeit ist voll erhalten geblieben. Schon zwei Monate nach der OP war dies möglich. Ein wesentlicher Faktor dabei ist meiner Meinung nach, dass bei Dr. Schaffs Technik das innere Blatt der Vorhaut und das Gewebe der Glans als Einheit erhalten bleiben. Wären sie getrennt worden, wäre es für mich wohl wesentlich schwieriger gewesen, wieder orgasmusfähig zu werden.
- Auch innerhalb der Vagina, also vor allem an der vorderen Oberseite des Vaginalschlauchs bin ich sexuell sehr sensibel. Das hat damit zu tun, dass dort einerseits die längseröffnete Harnröhre liegt, andererseits auch innere Teile der Klitoris (die Dr. Schaff dort - wie bei genetischen Frauen - anlegt) und die Prostata.
- Auch die Befeuchtung bei sexueller Erregung durch die längseröffnete Harnröhre funktioniert sehr gut.
- Optisch ist das Ergebnis schon recht gut, obwohl es noch einiges zu korrigieren gibt. Eine meiner inneren Schamlippen ist noch als "Lappen" von außen zu sehen, von der längseröffneten Urethra sieht man noch einen recht großen Knubbel und generell kann man wohl später noch einiges an überschüssiger Haut entfernen/straffen - Dr. Schaff belässt hier gerne eine "Reserve" für spätere Korrekturen.
- Die erreichte Tiefe ist - angesichts meines sehr dürftigen "Ausgangsmaterials" - unglaublich. Ich schätze sie auf ca. 18 cm. Ich muss allerdings immer noch jeden Tag bis jeden 2. Tag bougieren, um sie zu erhalten.
- Nicht so gut ist im Moment die Enge des Scheideneingangs (vor allem in dem Bereich, wo die Scheide einen leichten Knick um die Harnblase etc. herum macht). Obwohl ich fleißig gedehnt habe und auch immer noch dehne, ist es hier zu einer Verengung gekommen, die wohl in der Nach-OP erweitert werden muss.
- Was mich überrascht hat, war, wie lange man nach der OP geschwollen ist. Auch jetzt - nach mehr als 8 Monaten - bin ich im Bereich des Schamhügels immer noch recht geschwollen. Wenn ich das linke Bein überanstrenge, schwillt es dort in der Leiste auch mehr an. Sport etc. ist daher noch nicht möglich. Frau Dr. Morath meinte am Telefon, dass man hier evtl. bei der Nach-OP noch Gewebe absaugen muss, um die Schwellung vollständig zu entfernen. Im Vaginalbereich ist die Schwellung dagegen recht rasch abgeklungen. Hier hat es mich anfangs irritiert, dass eine der kleinen Schamlippen wie zu einer kleinen Kugel angeschwollen ist. Das ist aber offensichtlich recht häufig und mittlerweile ist es auch ganz weg.
- Fotos vom OP-Ergebnis würde ich prinzipiell nicht öffentlich posten. Die Gründe dafür sind wohl naheliegend und wurden schon von anderen hier dargestellt.
Wartezeit
Ich war im Sommer 2013 zum Vorgespräch in München und bekam damals einen offiziellen Termin für 18.2.2016. Anfang 2014 habe ich mich auf die Warteliste setzen lassen, und wenn ich mich recht erinnere, wurde mir Anfang November 2014 mitgeteilt, dass ich Ende November einspringen kann.
Übernahme durch die KK
Die österreichischen Krankenkassen zahlen die OP trotz aller Bemühungen nicht, keine Chance. Nachdem ich unter genauer Angabe meiner Gründe (Technik, Komplikationsrate, Erfahrung, meine anatomische Situation, etc., etc.) und inkl. befürwortender ärztlicher Stellungnahmen um eine Kostenübernahme angesucht hatte, wurde mir mitgeteilt, dass eine Behandlung im Ausland nur übernommen werden könne, wenn "keine adäquate Behandlung in Österreich" möglich wäre. Dazu wurde mir ein Erhebungsbogen zugesandt, in dem eine "ausführliche Stellungnahme Ihrer behandelnden Klinik/Ihres behandelnden Arztes in Österreich" gefordert wurde. Als einzige Ärzte, die diese gewünschte Stellungnahme abgeben könnten, kommen aufgrund freilich unsere beiden österreichischen Operateure in Frage. Mit beiden hatte ich mehrmals Gespräche geführt, aber sie weigerten sich erwartungsgemäß, eine entsprechende Stellungnahme abzugeben, in der sie bestätigen hätten müssen, dass ihre OP-Technik in meinem Fall "nicht adäquat" ist.
Nach kurzem Hin und Her erhielt ich dann folgende Absage von der KK:
Zitat:Laut Recherchen unseres chefärztlichen Dienstes wird die geplante Operationsmethode auch im AKH von Herrn OA Dr. Schrögendörfler (Abteilung für plastische Chirurgie) und Herrn Prof. Haslik durchgeführt. Die bisher durchgeführten Eingriffe waren bis dato komplikationslos bei sehr guten Ergebnissen. Die Operationsdauer reicht von ca. 4-6 Stunden. Der stationäre Aufenthalt beträgt durchschittlich 10 bis maximal 12 Tage. Meist ist nach einigen Monaten noch eine Korrekturoperation (wie auch von Dr. Schaff in München angegeben) erforderlich, da die Schrumpfung der Haut im Vorhinein nicht berechnet werden kann.
Da der Eingriff in vergleichender Qualität auch in Wien durchgeführt wird, kann eine Bewilligung der geschlechtsanpassenden Operation bei Dr. Schaff in München nicht befürwortet werden.
Wir raten Ihnen daher mit dem AKH Wien Kontakt aufzunehmen, da bei einer stationären Aufnahme auf der allgemeinen Gebührenklasse im AKH keine Kosten für Sie entstehen.
Falls Sie die Operation dennoch in Deutschland durchführen lassen, müssten Sie vorerst alle Rechnungen selbst bezahlen. Nach Vorlage der bezahlten Spitalskostenrechnung erhalten Sie einen Verpflegskostenzuschuss in Höhe von Euro 196,90 pro Tag. Für die Operationskosten ist leider kein Kostenersatz möglich.
Darin wurde mir also wieder nahegelegt, die OP am AKH durchführen zu lassen, obwohl ich vorweg genau argumentiert hatte, warum dies nicht für mich in Frage kommt. Daher war ich nun gezwungen, die Operation in München auf eigene Kosten (schätzungsweise EUR 18.000) vornehmen zu lassen, um zu einem adäquaten und funktionalen Ergebnis zu gelangen.
Ich habe nun diverse rechtliche Schritte eingeleitet und u.a. eine Stelle des Europa-Parlaments eingeschaltet, unter Berufung auf die Patientenmobilitätsrichtlinie 2011/24/EU, die eigentlich die völlig freie Arztwahl innerhalb der EU gewährleisten soll.