Beitrag #1
09.10.2012, 15:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.03.2017, 10:38 von Mike-Tanja.)
Es ist zwar kaum zu glauben, aber tatsächlich wahr. Ich habe vor zwei Monaten die Kostenübernahme durch meine Krankenkasse für eine sogenannte Schildknorpelrasur erhalten. Es hat wohl einige Zeit gedauert, aber immerhin, es wurde positiv beschieden.
Mein erster Schritt war ein Besuch bei einer Fachärztin für HNO u. Phoniatrie, Fr. Prof. Schneider, den ich im AKH-Wien durchführte. Die Ärztin machte mich darauf aufmerksam, dass Operationen dieser Art kaum noch von den Krankenkassen bezahlt würden, schrieb mir aber dennoch einen Kostenübernahmsantrag. (Immerhin kostet diese Operation, privat durchgeführt, ca. 4.000 Euro.)
Diesen Antrag schickte ich an meine Krankenversicherung, die SVA, und wartete ab. Ich rechnete mir, ehrlich gesagt, nichts aus, umso erstaunter war ich, als ich schon drei Wochen später ein Rückschreiben erhielt. Als erstes musste ich den Patientenbrief nachreichen, indem meine GA-OP aus dem Jahr 1998 dokumentiert wurde. Ich ließ mir das Schreiben von der Rudolfstiftung ausheben und reichte es nach. Eine weitere Woche später kam die Bitte um eine Foto-Dokumentation meines Halsbereichs. Da ich bereits eine Fotoserie zum Zweck einer (angedachten) FFS erstellt hatte, fiel mir das recht leicht. Wiederum zwei Wochen später erhielt ich per Post die Kostenübernahme. Ich war mindestens ebenso überrascht wie überglücklich!! Es gibt anscheinend noch Zeichen und Wunder! Bald danach wurde ein OP-Termin für Anfang Oktober vereinbart. Alles schien paletti zu sein. Ich freute mich, endlich das letzte, eindeutig männliche Erkennungsmerkmal loszuwerden, das mich schon immer belastet hat.
Als ich mich vorige Woche, aufgeregt, mit feuchten Händen und trockenem Mund im Krankenhaus einfand, wurde ich leider abgewiesen. Es war, wegen einiger Notfälle, kein Bett frei. Was für ein Schock! Ich hatte seit Tagen keinen anderen Gedanken gehabt, als diesen Eingriff, und nun das.
Allerdings erfuhr ich die bittere Wahrheit erst, nachdem ich zuvor drei Stunden im Wartebereich vor dem Schwesternzimmer abgesessen hatte. Somit ein Tag Einkommensausfall, (ich bin beruflich selbständig) von der durchwachten Nacht davor, ich war natürlich sehr aufgeregt, ganz zu schweigen. Also eine weitere Woche Nervosität und noch mehr Unsicherheit. Natürlich brauchte ich auch einen neuen OP-Termin. Da die OP unter Vollnarkose durchgeführt wird, sind auch Lungenröntgen, Laborbericht und Freigabe durch den Internisten notwendig. Diese Befunde - außer dem Röntgen - verlieren jedoch nach 8 Tagen ihre Gültigkeit. Musste ich das alles jetzt noch einmal besorgen?
Die Chirurgin hatte natürlich ebensowenig Freude mit der Verschiebung, wie ich, kam mir aber weitgehend entgegen und gab mir einen neuen OP-Termin für die darauffolgende Woche. Das AKH gab sich ebenfalls kulant und versicherte mir, falls es wegen der Befunde Probleme gäbe, würden diese Untersuchungen auf Kulanz vom Krankenhaus durchgeführt. - Na ja, mal sehen.
Morgen rücke ich erneut ein und hoffe, dass es dieses Mal klappt. Drückt mir bitte die Daumen!
Zu dieser OP ganz allgemein:
Die Gebietskrankenkassen zahlen diesen Eingriff in über 90 Prozent aller Fälle nicht mehr. Ich bin bei der SVA versichert, die allgemein etwas großzügiger ist, als die GKK. Allerdings zahlen wir auch einen 20prozentigen Selbstbehalt für sämtliche ärztlichen Leistungen und kriegen keinerlei Krankengeld.
Die OP wird üblicherweise in Vollnarkose durchgeführt, und dauert ca. 1 Stunde. Dabei wird der vorstehende Schildknorpel mit einem elektrischen Messer abgeschnitten und geglättet. Die Kunst ist es, so viel wie möglich wegzunehmen, ohne die Festigkeit des Kehlkopfkorbs zu gefährden. Dies könnte zu einem Spannungsabfall der Stimmlippen (vulgo Stimmbänder) führen und somit die Stimmlage nach unten verändern. (Tiefere, heisere Stimme) Das Risiko einer Verletzung der Stimmlippen ist zwar äußerst gering, dennoch sollte man sich einer solchen Operation nur unterziehen, wenn sie von erfahrenen Ärzten gemacht wird, die sich mit der Materie wirklich gut auskennen. Also nicht zu irgendeinem plastischen Chirurgen rennen, nur weil er billig anbietet!!!
Fallweise wurde die Adamsapfelrasur auch unter Lokalanästhesie gemacht, dies hat aber den Nachteil, dass der Patient durch gelegentliches Schlucken den Kehlkopf bewegt und so dem Operateur die Arbeit unnötig erschwert. Auch kann ich mir etwas Angenehmeres vorstellen ...
Zusätzlich ist es notwendig, eine phoniatrische Messung vor der geplanten OP durchzuführen und den Kehlkopf mittels Sonar genau zu untersuchen. Nach Aussage meiner Ärztin sollte man im Anschluss an den Eingriff einige Tage lang so wenig wie möglich sprechen und nur weiche, am besten cremige, flüssige Nahrung zu sich nehmen. Der Kehlkopfbereich ist anfangs empfindlich, besonders das Schlucken kann schmerzen. Nach einer Woche sollten alle Beschwerden abgeklungen sein. Die OP-Narbe wird, um ein Stigma zu vermeiden, in den Kinnschatten gelegt, ist also nicht direkt am Kehlkopf sichtbar. Sie ist ca. 3 cm breit und, nachdem sie ausgranuliert ist, kaum, bis gar nicht erkennbar.
Normalerweise dauert der Aufenthalt im Krankenhaus drei Tage:
1. Tag Aufnahme (mittags)
2. Tag OP (üblicherweise vormittags)
3. Tag Entlassung (nach der Morgenvisite)
Wird der Eingriff in einem privaten Krankenhaus durchgeführt, verkürzt sich der Aufenthalt auf zwei Tage: Aufnahme und OP am selben Tag.
Lg, Shabana
Mein erster Schritt war ein Besuch bei einer Fachärztin für HNO u. Phoniatrie, Fr. Prof. Schneider, den ich im AKH-Wien durchführte. Die Ärztin machte mich darauf aufmerksam, dass Operationen dieser Art kaum noch von den Krankenkassen bezahlt würden, schrieb mir aber dennoch einen Kostenübernahmsantrag. (Immerhin kostet diese Operation, privat durchgeführt, ca. 4.000 Euro.)
Diesen Antrag schickte ich an meine Krankenversicherung, die SVA, und wartete ab. Ich rechnete mir, ehrlich gesagt, nichts aus, umso erstaunter war ich, als ich schon drei Wochen später ein Rückschreiben erhielt. Als erstes musste ich den Patientenbrief nachreichen, indem meine GA-OP aus dem Jahr 1998 dokumentiert wurde. Ich ließ mir das Schreiben von der Rudolfstiftung ausheben und reichte es nach. Eine weitere Woche später kam die Bitte um eine Foto-Dokumentation meines Halsbereichs. Da ich bereits eine Fotoserie zum Zweck einer (angedachten) FFS erstellt hatte, fiel mir das recht leicht. Wiederum zwei Wochen später erhielt ich per Post die Kostenübernahme. Ich war mindestens ebenso überrascht wie überglücklich!! Es gibt anscheinend noch Zeichen und Wunder! Bald danach wurde ein OP-Termin für Anfang Oktober vereinbart. Alles schien paletti zu sein. Ich freute mich, endlich das letzte, eindeutig männliche Erkennungsmerkmal loszuwerden, das mich schon immer belastet hat.
Als ich mich vorige Woche, aufgeregt, mit feuchten Händen und trockenem Mund im Krankenhaus einfand, wurde ich leider abgewiesen. Es war, wegen einiger Notfälle, kein Bett frei. Was für ein Schock! Ich hatte seit Tagen keinen anderen Gedanken gehabt, als diesen Eingriff, und nun das.
Allerdings erfuhr ich die bittere Wahrheit erst, nachdem ich zuvor drei Stunden im Wartebereich vor dem Schwesternzimmer abgesessen hatte. Somit ein Tag Einkommensausfall, (ich bin beruflich selbständig) von der durchwachten Nacht davor, ich war natürlich sehr aufgeregt, ganz zu schweigen. Also eine weitere Woche Nervosität und noch mehr Unsicherheit. Natürlich brauchte ich auch einen neuen OP-Termin. Da die OP unter Vollnarkose durchgeführt wird, sind auch Lungenröntgen, Laborbericht und Freigabe durch den Internisten notwendig. Diese Befunde - außer dem Röntgen - verlieren jedoch nach 8 Tagen ihre Gültigkeit. Musste ich das alles jetzt noch einmal besorgen?
Die Chirurgin hatte natürlich ebensowenig Freude mit der Verschiebung, wie ich, kam mir aber weitgehend entgegen und gab mir einen neuen OP-Termin für die darauffolgende Woche. Das AKH gab sich ebenfalls kulant und versicherte mir, falls es wegen der Befunde Probleme gäbe, würden diese Untersuchungen auf Kulanz vom Krankenhaus durchgeführt. - Na ja, mal sehen.
Morgen rücke ich erneut ein und hoffe, dass es dieses Mal klappt. Drückt mir bitte die Daumen!
Zu dieser OP ganz allgemein:
Die Gebietskrankenkassen zahlen diesen Eingriff in über 90 Prozent aller Fälle nicht mehr. Ich bin bei der SVA versichert, die allgemein etwas großzügiger ist, als die GKK. Allerdings zahlen wir auch einen 20prozentigen Selbstbehalt für sämtliche ärztlichen Leistungen und kriegen keinerlei Krankengeld.
Die OP wird üblicherweise in Vollnarkose durchgeführt, und dauert ca. 1 Stunde. Dabei wird der vorstehende Schildknorpel mit einem elektrischen Messer abgeschnitten und geglättet. Die Kunst ist es, so viel wie möglich wegzunehmen, ohne die Festigkeit des Kehlkopfkorbs zu gefährden. Dies könnte zu einem Spannungsabfall der Stimmlippen (vulgo Stimmbänder) führen und somit die Stimmlage nach unten verändern. (Tiefere, heisere Stimme) Das Risiko einer Verletzung der Stimmlippen ist zwar äußerst gering, dennoch sollte man sich einer solchen Operation nur unterziehen, wenn sie von erfahrenen Ärzten gemacht wird, die sich mit der Materie wirklich gut auskennen. Also nicht zu irgendeinem plastischen Chirurgen rennen, nur weil er billig anbietet!!!
Fallweise wurde die Adamsapfelrasur auch unter Lokalanästhesie gemacht, dies hat aber den Nachteil, dass der Patient durch gelegentliches Schlucken den Kehlkopf bewegt und so dem Operateur die Arbeit unnötig erschwert. Auch kann ich mir etwas Angenehmeres vorstellen ...
Zusätzlich ist es notwendig, eine phoniatrische Messung vor der geplanten OP durchzuführen und den Kehlkopf mittels Sonar genau zu untersuchen. Nach Aussage meiner Ärztin sollte man im Anschluss an den Eingriff einige Tage lang so wenig wie möglich sprechen und nur weiche, am besten cremige, flüssige Nahrung zu sich nehmen. Der Kehlkopfbereich ist anfangs empfindlich, besonders das Schlucken kann schmerzen. Nach einer Woche sollten alle Beschwerden abgeklungen sein. Die OP-Narbe wird, um ein Stigma zu vermeiden, in den Kinnschatten gelegt, ist also nicht direkt am Kehlkopf sichtbar. Sie ist ca. 3 cm breit und, nachdem sie ausgranuliert ist, kaum, bis gar nicht erkennbar.
Normalerweise dauert der Aufenthalt im Krankenhaus drei Tage:
1. Tag Aufnahme (mittags)
2. Tag OP (üblicherweise vormittags)
3. Tag Entlassung (nach der Morgenvisite)
Wird der Eingriff in einem privaten Krankenhaus durchgeführt, verkürzt sich der Aufenthalt auf zwei Tage: Aufnahme und OP am selben Tag.
Lg, Shabana