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Teilnahme am sportlichen Wettkampf
Als F to M Transgender kann man bei aller Sportbegeisterung an keinem Wettkampf teilnehmen.
Man verstößt nämlich gegen die Antidoping-Richtlinien. Testosterone sind die wenigen Medikamente, die man trotz ärztlicher Verordnung NICHT nehmen darf als Wettkampf-Athlet.
Man begründet es damit, dass man dadurch "unfairen Vorteil" den anderen Sportlern gegenüber erwirbt.
Aber es stimmt doch gar nicht! - Wenn ich als biologische Frau meinen Testosteronspiegel auf einen "normal männliches" Level bringe, habe ich ja gar keinen Vorteil diesen Männern gegenüber!
Ich finde es ungerecht und traurig...
Yuna
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
Versuch mal die zuständige Behörde diesbezüglich zu kontaktieren und es ihnen wenn möglich mit schriftlichen Unterlagen zu schildern.
Ich bin mir sicher, dass niemand dort diesen Fall so bedacht hat, wie du ihn schilderst.
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
02.06.2013, 13:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.06.2013, 14:02 von Dascha.)
Oh, doch, es gab schon Diskussionen, weil ich nicht als Einziger betroffen bin. Die WADA hat keine Gnade... Bei der Olympiade in London durften zwar Transfrauen (M - F, mit OP und mindestens 2 Jahre Hormontherapie) als Frau starten, aber F - M sind aus der Sicht der Antidopingbehörde "gedopt", weil Testosteron ein "unbedingt" verbotenes Medikament ist.
Dabei haben wir als F - M eh einen Haufen Nachteile anstatt Vorteile, - die Muskelfasernzusammensetzung, die Sehnenstärke und der Knochenbau werden von der Therapie gar nicht beeinflußt.
Verdammt diskriminierend und traurig finde ich das...
Das ganz Absurde an der Sache ist, dass Testosteron auch in den Sportarten als Doping gilt, wo es überhaupt keine Vorteile bringt, - z.B. Bogenschiessen oder Billiard. (Kein Scherz, es gibt Dopingkontrollen und man würde gesperrt werden.)
Yuna
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
(02.06.2013, 13:59)Dascha schrieb: Oh, doch, es gab schon Diskussionen, weil ich nicht als Einziger betroffen bin. Die WADA hat keine Gnade... Bei der Olympiade in London durften zwar Transfrauen (M - F, mit OP und mindestens 2 Jahre Hormontherapie) als Frau starten, aber F - M sind aus der Sicht der Antidopingbehörde "gedopt", weil Testosteron ein "unbedingt" verbotenes Medikament ist.
Dabei haben wir als F - M eh einen Haufen Nachteile anstatt Vorteile, - die Muskelfasernzusammensetzung, die Sehnenstärke und der Knochenbau werden von der Therapie gar nicht beeinflußt.
Verdammt diskriminierend und traurig finde ich das...
Ich würde eher bei lokalen Dopingkontroll-Agenturen beginnen. Sprich mal im Inland anfangen und wenn du hier an Wettkämpfen teilnehmen kannst, wird das vielleicht auch zu einer politischen Diskussion, der evtl. auch andere Länder folgen weil sie merken, es ist doch gar kein Vorteil für den Teilnehmden. Und dann kann man auch mit der Wada diskustieren
So mein gedanke
(02.06.2013, 13:59)Dascha schrieb: Das ganz Absurde an der Sache ist, dass Testosteron auch in den Sportarten als Doping gilt, wo es überhaupt keine Vorteile bringt, - z.B. Bogenschiessen oder Billiard. (Kein Scherz, es gibt Dopingkontrollen und man würde gesperrt werden.)
Leider gilt: gleiches Recht für alle :/
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
Ich werde es probieren. Schliesslich hat doch jedes Verbot einen Schutzzweck. Sonst ist es kein Verbot, sondern eine sinnlose Schickane... Bei den Anti-Doping-Vorschriften geht es ja darum, dass niemand einen unfairen Vorteil bekommt. Wenn man aber nur das Fehlende, Kranke auf ein Normalniveau aufstockt, ist es kein Vorteil.
Für mich ist meine Testosteron Substitutionsdosis wie die Brille für einen Kurzsichtigen: er bekommt ja auch keine "Adlersaugen" dadurch, sondern eben nur die normale Sehstärke, die ein Gesunder ohne Brille hat. Natürlich kann man sich einen Vorteil verschaffen, wenn man MEHR nimmt. Aber das können sie ja kontrollieren!!!
Ich kann mich jederzeit einer Kontrolle stellen, - mein Testosteronspiegel ist im Normbereich eines normalen gesunden Mannes eingestellt, - nicht mehr und nicht weniger als das...
Klingt doch als vernünftige Argumentation, oder?
Ich hab nur ehrlich gesagt Angst, dass sie mich gleich als perverse Irre abwimmeln. - Davor habe ich Angst. Ich muss mich trauen, da Wirbel zu machen.
Yuna
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
(02.06.2013, 14:33)Dascha schrieb: Klingt doch als vernünftige Argumentation, oder?
Ja, darum meinte ich du könnttest es ruhig mal bei lokalen Behrden versuchen
Wenn du erstmal hier an Wettkämpfen teilnehmen darfst, wird es auch woandeers leichter.
(02.06.2013, 14:33)Dascha schrieb: Ich hab nur ehrlich gesagt Angst, dass sie mich gleich als perverse Irre abwimmeln. - Davor habe ich Angst. Ich muss mich trauen, da Wirbel zu machen.
Das ist leider das Problem von uns allen. Wir denken, dass andere in uns nur verrückte MEnschen sehen, wenn man als Transgender etwas will, weil man eben unfair und diskriminierend ausgeschlossen wurde.
Ich kann dir aber versichern, dass die Menschen eher Mitleid haben werden und dir helfen versuchen als dich für verrückt zu halten
Immerhin bist du ja jetzt ein normaler Mann der Aufgrund seiner Vergangenheit nicht an Wettkämpfen teilnehmen darf - das ist Diskriminierung
Aber man muss eben für das kämpfen, was man will.
Ich würde dir ans HErz legen, etwas über " Oscar Pistorius" zu lesen. Er hatte keine Beine und besitzt nur Prothesen, die angeblich einen unfairen Vorteil haben
Zitat:Seit 2007 studiert der Sportler Betriebswirtschaftslehre. Er bezeichnet sich selbst nicht als behindert, sondern nur als „beinlos“. Bei den Paralympischen Spielen gewann er mehrmals Gold.
Kritiker wie Elio Locatelli vom Weltleichtathletikverband (IAAF) glaubten, seine Prothesen würden ihm einen unfairen Vorteil verschaffen. Die IAAF entschied auf Grundlage eines Gutachtens, das Biomechanik-Professor Gert-Peter Brüggemann von der Sporthochschule Köln angefertigt hatte, dass Pistorius an den Olympischen Spielen 2008 in Peking nicht teilnehmen dürfe.[5] Der Internationale Sportgerichtshof CAS hob am 16. Mai 2008 die Entscheidung auf, weil er neben den unbestrittenen Vorteilen Pistorius’ Prothesen, die in der Studie dargelegt werden, auch Nachteile in anderen Aspekten des Laufes erkannte (Umwelteinflüsse, Kurvenverhalten, Startmechanik), die unzureichend berücksichtigt worden seien. Zugleich betonte der CAS, dass es sich bei der Entscheidung zugunsten Pistorius’ um eine ausdrückliche Einzelfallentscheidung handele, aus der kein automatischer Anspruch für vergleichbare künftige Fälle abzuleiten sei. Pistorius hatte also die bürokratischen Hürden überwunden, doch verfehlte er die Norm sowohl für die 400-Meter-Strecke als auch für die Staffel.[6]
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
Mein Gott, wie kann man Prothesen als "unfairen Vorteil" sehen? Was sind es bloß für Menschen! Ich bin gebürtige Russin. In meiner Muttersprache sagt man über ganz böse Neider: "Er ist dem Lahmen seine Krücken auch neidig." Unglaublich zynisch und dumm so was.
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
Der Grundgedanke ist ja nicht ganz falsch (genauso wie beim Doping).
Mit der biegbaren Prothese kann man mehr Anpressdruck erzeugen und dadurch schneller laufen.
Auch braucht man weniger Muskelkraft, weil die Prothese federt und man dadurch quasi wegspringt wie ein Gummiball - so ungefähr kann man sich das vorstellen.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile was das alles ausgleicht und letztendlich eine Prothese keinen nennenswerten Vorteil bringt.
Immerhin hat der Läufer weniger Muskeln auf den Beinen, was wiederum einen NAchteil darstellt, der auch irgendwie asugeglichen werden muss.
Das ist der Hintergrund. Aufjedenfall muss man darum kämpfen, wenn man etwas will. Die viele denken nämlich einfach nicht über den Tellerrand und vorallem wir TS werden nirgends berücksichtigt. Weder bei maßgeschneiderten Medikamenten rein für Transsexuelle als auch bei öffentlichen Dingen, wo offizielle Papiere benötigt werden.
http://www.n-tv.de/wissen/Schneller-durc...96880.html
Wünsche dir aufjedenfall viel Erfolg damit du auch in (naher) Zukunft an Wettkämpfen teilnehmen darfst
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
(02.06.2013, 14:33)Dascha schrieb: Ich kann mich jederzeit einer Kontrolle stellen, - mein Testosteronspiegel ist im Normbereich eines normalen gesunden Mannes eingestellt, - nicht mehr und nicht weniger als das...
Wenn dem so ist, wie wollen die dann feststellen dass du Testo nimmst?
Falls du es mit einer Spritze nimmst, dann könnte der Wert sehr pendeln, was für dich ungünstig ist. Ungünstiger als für einen Nichtsportler.
Wenn du ganz konstante Werte möchtest, dann musst du eine Darreichungsform finden, die eine fast täglich Einnahme ermöglicht und hier spreche ich nicht vom Schlucken. Letzteres ist ganz schlecht, weil Hormone nicht in den Verdauungstrakt gehören und sehr wahrscheinlich im Urin nachweisbar sind.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Yuna
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RE: Teilnahme am sportlichen Wettkampf
(02.06.2013, 20:56)jasminchen schrieb: (02.06.2013, 14:33)Dascha schrieb: Ich kann mich jederzeit einer Kontrolle stellen, - mein Testosteronspiegel ist im Normbereich eines normalen gesunden Mannes eingestellt, - nicht mehr und nicht weniger als das...
Wenn dem so ist, wie wollen die dann feststellen dass du Testo nimmst?
Falls du es mit einer Spritze nimmst, dann könnte der Wert sehr pendeln, was für dich ungünstig ist. Ungünstiger als für einen Nichtsportler.
Wenn du ganz konstante Werte möchtest, dann musst du eine Darreichungsform finden, die eine fast täglich Einnahme ermöglicht und hier spreche ich nicht vom Schlucken. Letzteres ist ganz schlecht, weil Hormone nicht in den Verdauungstrakt gehören und sehr wahrscheinlich im Urin nachweisbar sind.
Jeder Mann hat andere Testowerte und solange seine im männlichen Rahmen sind, spricht doch nichts dagegen.
Anders gefragt, wie will die WADA beweisen, dass ein Mann mit hohem Testosteronwert NICHT gedopt hat?
Jedes Dopingmittel hat bestimmt zusatzstoffe, die auch nachweisbar sind. Solange Testo alleine im männlichen Rahmen vorhanden sind, kann niemand etwas sagen
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