Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
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Beitrag #1
Good afternoon.


Mit emotionaler Unterstützung meiner Freundin.

Jetzt hatte ich auch endlich mal die Gelegenheit, am eigenen Leib mitzuerleben, was es bedeutet, schlechte Erfahrungen mit Ärzten zu sammeln.

Ich war bei einer Ärztin (bleibt anonym) in einer Endokrinologie, um mit der offiziellen Hormontherapie zu beginnen.

Hätte meine Freundin ihren Termin nicht direkt nach meinem (30 Minuten später) gehabt, dann wäre mir gar nicht aufgefallen, dass die Ärztin rein nach subjektivem Gefühl entscheidet. Als Arzt nach subjektivem Gefühl zu entscheiden, ist natürlich total sinnvoll (Sarkasmus). Denn so gesehen könnte sich doch jede einfach eine sinnvolle Geschichte ausdenken und würde genau das bekommen, was sie braucht. Ja, bereits während des Erstgesprächs würde man, bevor auch nur ein Tropfen Blut abgenommen wurde, seine Hormone verschrieben bekommen. Sehr clever!

Schön, man hat seine Gutachten, also hat man ja auch das Recht darauf, und ich? Ich hatte meine Gutachten dabei. Sie sagte, die sind erstmal das wichtigste, um damit sofort loslegen zu können. Genau.


Und jetzt kommts:

Meine Freundin und ich haben beide erwähnt, dass wir bisher Hormone zu uns genommen haben. Wir haben also beide dieselben Angaben gemacht. Zudem hab ich auch gesagt, dass es in meiner Familie keine Krankheiten etc. gibt (also daran kann es schon mal nicht liegen). Etwa daran, weil ich eine Katzenallergie in Form von Schnupfen habe? Gut, dass ich vergessen habe, zu erwähnen, dass ich eine Heuallergie habe. Sie und ich hatten also, seit einem Jahr, die absolut gleichen Erfahrungen mit Hormone gesammelt. Denn sie und ich nahmen ja das absolut selbe in der absolut selben Anzahl und Menge. Auch sind wir etwa gleich schwer und groß und haben uns beide freundlich verhalten (daran lag es bestimmt nicht, denn das Gespräch war sogar ganz nett.)


Den Unterschied, den ich zu meinem Bedauern feststellen musste:

Mir wurde nur die Frage gestellt, wieviel Androcur ich täglich zu mir genommen habe (und was ich sonst noch genommen habe). Nämlich 12,5 mg. Aber wieviel Östrogen ich nehme, hat sie nicht nachgefragt. Dafür meinte sie dann, ich nehme wahrscheinlich zu wenig Östrogen. Aha? Falls sie Gedanken lesen kann, dann sollte sie aber noch einbisschen mehr üben. Liegt es an meinem Passing, dass sie das gesagt hat? Selbst mein Passing wird ohne FFS nie perfekt sein. Also, woran lag es? Etwa, weil ich danach soviele Fragen gestellt habe, wo ich hin muss und wie das geht? (Bin etwas orientierungslos.) (Wir müssen nämlich beide einpaar Untersuchungen nachbringen. Beide dieselben.) Hier kommen wir der Rätselslösung aber schon näher. Und danach erklärte sie mir natürlich, dass sie es ja nicht genau nachweisen können, wieviel ich immer genommen habe. Wie auch? Ist doch verständlich. Bei meiner Freundin konnten sie es genausowenig nachweisen.

Übrigens hat sie vorher noch gemeint, wir würden sofort mit den Hormonen beginnen, aber das war noch bevor ich den Fehler gemacht habe, ihr ihre nichtgestellte Frage nicht zu beantworten, wieviel Östrogen ich nehme. Und sie hat mir ja auch nicht gesagt, dass ich erstmal alles erzählen soll, sondern hat ganz schnell eine Frage nach der anderen gestellt.


Und hier die Rätselslösung:

Meine Freundin hat, anstatt, wie ein braves Hündchen es tun würde, einfach nur die Fragen zu beantworten, von sich aus, auf alle Details angesprochen. Mit den Details meine ich die genaue Menge von Östrogen, die sie genommen hat und alles, was man dann noch wissen sollte. Die Ärztin meinte zu ihr, sie wäre ja sehr kompetent. Ach, und ich nicht? Nun gut, ich hätte auch von mir aus was sagen können, aber ich hab halt nur die Fragen beantwortet, die sie mir gestellt hat. Liegt es nicht eher in ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie sich auch die noch unausgeprochenen Informationen einholt, die sie braucht, um einschätzen zu können, was bzw. wieviel man braucht? Wäre das nicht der Job eines Arztes?

Dann hat sie meiner Freundin ein Rezept geschrieben, und zwar BEVOR man ihr überhaupt zum ersten Mal Blut abgenommen hat. Wozu auch? Wer kompetent wirkt, weil er zufällig auf die Idee kommt, von sich aus was hinzuzufügen, was nicht nachgefragt wurde, der bekommt natürlich sofort ein Rezept. Da ist es dann völlig wurscht, was die Blutwerte noch ergeben werden. Und an Zeit hat es bei mir nicht gemangelt, denn ich hatte meinen Termin vor ihrem. Eigentlich musste sie sich erst bei ihr, aufgrund eines weiteren Termins, beeilen, denn bei mir hat sie sich genug Zeit gelassen. Genug Zeit um nachzufragen, oder nicht?

Dann wurde uns beiden Blut abgenommen. Wenigstens haben wir beide das Rezept für die Testoblockerspritze bekommen. Ich wurde natürlich nicht darüber informiert, dass das Deca in den ersten Wochen zu einem Testoaufschwung führt, bevor es sich reguliert. Sie hingegen wurde darüber informiert, denn sie wirkte ja, dank ihren Erzählungen, kompetenter und hat weniger Extrafragen gestellt. Das heißt also, dass Patientinnen, die wenig erzählen und lieber Fragen beantworten und stellen, nichtmal über die Nebenwirkungen informiert werden. Was wäre denn, wenn es meine Freundin nicht gäbe? Dann hätte ich halt Pech gehabt. Natürlich wurde auf mein Rezept nicht Transgender raufgeschrieben, auf ihres aber schon. Der Apotheker meinte dann, ja, dass er das normalerweise so nicht verschreiben dürfe, aber er hats dann selbst raufgeschrieben.

Also, wirklich?

Und nein, ich bin nicht selbst schuld. Sie ist Ärztin und entscheidet nach subjektivem Gefühl, je nachdem, wie das Gespräch verlaufen ist, und wenn man nicht genug erzählt, dann bekommt man keine Hormone. Das wissen ja nicht alle. Ich bekomme die Hormone ja zum Glück, phu! Aber erst beim nächsten Termin. Beim nächsten Termin werde ich aber absichtlich nicht mehr erzählen, es sei denn, sie fragt nach. Mal sehen, was dann passiert. Oder vielleicht sollte ich ihr mehr erzählen als alle anderen (und als Ausrede, dass ich mich beim letzten mal schwindlich fühlte). Vielleicht bekomme ja ich dann die Rezepte der nächsten 6 Monate.

Ich seh nicht ein, warum die Patientin die alleinige Verantwortung darüber trägt, welche Informationen beim Gespräch ausgetauscht werden und worüber sie informiert wird. Sie kann nicht wissen, dass ich zuwenig Östrogen genommen habe, wenn sie nicht nachfragt. Liegt es nicht an ihr, nachzufragen? Ja, warum stellt sie mir dann überhaupt irgendwelche Fragen? Sowas hab ich einfach noch nie erlebt.

Einerseits geht es um das Leiden, aber, ein Monat kann man vielleicht noch warten. Andererseits geht es aber um die Gesundheit. Und genau, weil es um die Gesundheit geht, bekommt man, sofern man kompetent genug wirkt, die Hormone sofort verschrieben, bevor sie sich das Blut überhaupt angesehen haben. Das ist doch verantwortungslos. Eigentlich sollte doch jede Patientin, sicherheitshalber, zuerst auf die Testergebnisse warten, bevor man ihr Hormone verschreibt.

Das bedeutet, sie hat es, obwohl es ihr nicht bewusst war, bei mir richtig gemacht.

Danach wollte ich natürlich, nachdem meine Freundin mir das noch rechtzeitig mitgeteilt hat, wissen, warum ich warten muss und sie die Hormone sofort verschrieben bekommt. Ich habe sie gefragt. Erst tat sie so als hätte sie meine Frage nicht verstanden (aber sonst jede Frage auf Anhieb verstanden). Dann sagte sie, ja ich hätte doch sicher noch Hormone übrig. (Klar, deswegen geh ich ja auch zur Endokrinologie, weil ich ja eh selbst welche habe. Das ist ja der Sinn der ganzen Sache. Sarkasmus.) Und danach konnte sie mir die gleiche Frage immer noch nicht beantworten. Sprich unauthentisches Lächeln und authentisches Schweigen. Ich habe also nichtmal das Recht, eine Antwort von einem Arzt auf diese Frage zu bekommen? Oder sie hat nicht die Pflicht darauf eine Antwort zu geben? Nichtmal irgendeine? Vertrauen konnte sie bei mir damit aber nicht aufbauen, aber dafür konnte sie damit mein Vertrauen abbauen. Wenigstens das.

Ein Termin wurde dann natürlich nur für mich vereinbart, obwohl die Ärztin mir sogar bestätigte, dass der Termin für uns beide sein wird. Weil ich darum gebeten habe.


Also, ich kann euch mal einen ganz guten Tipp geben:

Wenn jemand von euch die offizielle Hormontherapie und einen Termin vor euch hat, dann entweder gar nicht erst erwähnen, dass ihr schonmal Hormone genommen habt, falls dem so sein sollte (denn die Laufzeit verkürzt sich dadurch nicht, zumindest nicht in der Endokrinologie, in der ich war) oder, wenn ihr so ehrlich seid, dann achtet bitte darauf, dass ihr möglichst viele Details erzählt, unabhängig davon, ob ihr danach gefragt werdet oder nicht. Das spielt keine Rolle. Denn in der Endokrinologie läuft es ab, wie ein einem Bewerbungsgespräch. Wenn man einen kompetenten Eindruck macht, dann hat man den Job (wobei beim Bewerbungsgespräch ist es noch etwas mehr eine Glückssache), sprich das Rezept. Wenn man schüchtern ist und nur Fragen beantwortet und dann noch vielleicht nichtmal alles weiß, was sie erklärt und sogar Fragen stellt, dann läuft es halt nicht so, wie es geplant war. Egal, was sie euch im Lauf des Gesprächs verspricht. Das kann sich dann innerhalb von Minuten wieder ändern. Dann müsst ihr halt damit rechnen, dass ihr nichtmal über wichtige Nebenwirkungen aufgeklärt werdet. Tja.

Wenn ich das also richtig verstanden habe, brauchen Ärzte gar nicht objektiv und verantwortungsvoll vorgehen. Wenn sie wollen, entscheiden sie einfach nach subjektivem Gefühl, wer was zu welchem Zeitpunkt erhält, unabhängig davon, ob etwaige Testergebnisse vorliegen oder nicht, und natürlich mit dem Gewissen, zuwenig Informationen erhalten zu haben. Vertrauen aufbauen? Kann man sich getrost abschminken, es sei denn, man hat das Glück/Pech, keinen Verdacht zu schöpfen oder nicht dahinter gekommen zu sein. Also, am besten gar nicht erst an Gerechtigkeit und Vertrauen denken.

Ich wäre ja froh gewesen, wenn sie mir zumindest abschließend meine Frage beantwortet hätte. Aber anscheinend war es ihr peinlich, dass sie darauf keine sinnvolle Begründung geben konnte. Also muss da was faul sein.

Es könnte aber auch sein, dass nur die Pechvögel unter euch solches Pech haben. Dann brauchen sich die Glückspilze ja keine Sorgen machen, dass ihnen so etwas zustoßen könnte.
...
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Zitat

RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #2
ist weil maskulin=maskulin

ich sag immer "ein kompetenter arzt muss in der lage sein, korrekt blut abzunehmen, die hormone richtig zu notieren, die ihm der patient sagt, korrekt einsenden an das richtige labor, und diese befunde kommentarlos den richtigen patienten aushändigen"

;-)
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
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RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #3
(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: hat. Liegt es nicht eher in ihrer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie sich auch die noch unausgeprochenen Informationen einholt, die sie braucht, um einschätzen zu können, was bzw. wieviel man braucht? Wäre das nicht der Job eines Arztes?
In der tat ist es so. In deinem Fall wird sie wohl gedacht haben, dass sie mit deinen Infos nichts anfangen kann und sicherheitshalber auf die Blutanalyse wartet.

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Ich wurde natürlich nicht darüber informiert, dass das Deca in den ersten Wochen zu einem Testoaufschwung führt, bevor es sich reguliert. Sie hingegen wurde darüber informiert, denn sie wirkte ja, dank ihren Erzählungen, kompetenter und hat weniger Extrafragen gestellt.
Lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.

Es liegt also nicht in ihrer Pflicht, solche Details zu erwähnen (vielleicht hat sie es bei dir einfach nur vergessen?) Wichtig ist nur, dass Sie dir alle möglichen Nebenwirkungen mitteilt.

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Das heißt also, dass Patientinnen, die wenig erzählen und lieber Fragen beantworten und stellen, nichtmal über die Nebenwirkungen informiert werden. Was wäre denn, wenn es meine Freundin nicht gäbe? Dann hätte ich halt Pech gehabt. Natürlich wurde auf mein Rezept nicht Transgender raufgeschrieben, auf ihres aber schon. Der Apotheker meinte dann, ja, dass er das normalerweise so nicht verschreiben dürfe, aber er hats dann selbst raufgeschrieben.
Richtig, die Nebenwirkungen sind mitteilungspflichtig und normalerweise solltest du auch einen Zettel unterschrieben haben (ich habe die Nebenwirkungen zur Kenntniss genommen...)
Ob am Rezept TS steht oder nicht sollte eigentlich völlig irrelevant sein. Grundsätzlich muss das Rezept sowieso eine GKK bewilligen oder zahlt ihr das aus eigener Tasche?

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Und nein, ich bin nicht selbst schuld. Sie ist Ärztin und entscheidet nach subjektivem Gefühl, je nachdem, wie das Gespräch verlaufen ist, und wenn man nicht genug erzählt, dann bekommt man keine Hormone.
Man bekommt sehrwohl die Hormone, nur halt ...
(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: ... erst beim nächsten Termin. Beim nächsten Termin werde ich aber absichtlich nicht mehr erzählen, es sei denn, sie fragt nach. Mal sehen, was dann passiert. Oder vielleicht sollte ich ihr mehr erzählen als alle anderen (und als Ausrede, dass ich mich beim letzten mal schwindlich fühlte). Vielleicht bekomme ja ich dann die Rezepte der nächsten 6 Monate.
Und ja, sofern du was wissen willst, solltest DU nachfragen. Wie habt ihr eigentlich die Selbstmedikation zuvor gemacht? Internet?

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Ich seh nicht ein, warum die Patientin die alleinige Verantwortung darüber trägt, welche Informationen beim Gespräch ausgetauscht werden und worüber sie informiert wird. Sie kann nicht wissen, dass ich zuwenig Östrogen genommen habe, wenn sie nicht nachfragt. Liegt es nicht an ihr, nachzufragen? Ja, warum stellt sie mir dann überhaupt irgendwelche Fragen? Sowas hab ich einfach noch nie erlebt.
Ist aber so. Die PAtientin trägt die eigene Verantwortung, mit wieviel Wissen sie nach Hause geht. Die Ärztin muss dir lediglich die möglichen Nebenwirkungen sagen. Und ein kurzer Testoaufschwung nach einnahme ist keine "Nebenwirkung".
Sie muss ausserdem nicht nachfragen. Wenn sie der Meinung ist, lieber eine Analyse mit dem Blutbild anstatt mit einem persönlichen Gespräch zu machen, dann ist das halt so. Natüürlich ist nichtsdestotrotz ein Blutbild unumgänglich!

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Einerseits geht es um das Leiden, aber, ein Monat kann man vielleicht noch warten. Andererseits geht es aber um die Gesundheit. Und genau, weil es um die Gesundheit geht, bekommt man, sofern man kompetent genug wirkt, die Hormone sofort verschrieben, bevor sie sich das Blut überhaupt angesehen haben. Das ist doch verantwortungslos. Eigentlich sollte doch jede Patientin, sicherheitshalber, zuerst auf die Testergebnisse warten, bevor man ihr Hormone verschreibt.
Sehe ich auch so, normalerweise sollte man auf das Blutbild warten. Wenn man aber kompetent genug ist, gehts auch anders. Nunja was würde anlügen denn bringen? Spätestens in einer Woche würde die Ärztin anhand des Blutbildes sehen, dass was nicht in Ordnung ist - und dann gibts auch keine weiteren Hormone mehr oder zumindest andere.

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Das bedeutet, sie hat es, obwohl es ihr nicht bewusst war, bei mir richtig gemacht.
Oder wollte nur sicher gehen, da du ihr diese Sicherheit nicht vermitteln konntest (weil du z.B. zuwenig selbst nachgefragt hast / interesse gezeigt hast)

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Wenn ich das also richtig verstanden habe, brauchen Ärzte gar nicht objektiv und verantwortungsvoll vorgehen. Wenn sie wollen, entscheiden sie einfach nach subjektivem Gefühl, wer was zu welchem Zeitpunkt erhält, unabhängig davon, ob etwaige Testergebnisse vorliegen oder nicht, und natürlich mit dem Gewissen, zuwenig Informationen erhalten zu haben. Vertrauen aufbauen? Kann man sich getrost abschminken, es sei denn, man hat das Glück/Pech, keinen Verdacht zu schöpfen oder nicht dahinter gekommen zu sein. Also, am besten gar nicht erst an Gerechtigkeit und Vertrauen denken.
Ich glaube du hast es nicht so richtig verstanden. Sofern man der Person vertrauen kann, spricht nichts gegen eine Medikation auf Vertrauensbasis ABER trotzdem mit regelmäßigem Blutbild zur Kontrolle!
Wenn man einem Menschen nicht 100% vertrauen kann, muss man aufs Papier warten - was wohl bei dir der Fall war.

(20.09.2013, 16:31)jennybabe schrieb: Es könnte aber auch sein, dass nur die Pechvögel unter euch solches Pech haben. Dann brauchen sich die Glückspilze ja keine Sorgen machen, dass ihnen so etwas zustoßen könnte.
Das hat nichts mit Glück oder Pech zu tun Smile
Zitat

RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #4
(20.09.2013, 16:47)mike. schrieb: ist weil maskulin=maskulin

ich sag immer "ein kompetenter arzt muss in der lage sein, korrekt blut abzunehmen, die hormone richtig zu notieren, die ihm der patient sagt, korrekt einsenden an das richtige labor, und diese befunde kommentarlos den richtigen patienten aushändigen"

;-)
Aha und darauf vertrauen was jeder Hans Wurst irgendwo im Internet gelesen hat und glaubt nun eine Selbstmedikation durchzuführen?

Wie oft lese ich z.B. dass es empfohlen wird, bei Estrofem o.ä. das Medikament unter der Zunge zergehen lassen oder sonst irgendwie oder irgendwo durch die Schleimhaut aufzunehmen um den First Pass Effekt zu verhindern?

Alles Blödsinn und das ist sogar gefährlich(es Halbwissen).

Diese Tabletten haben eine hohe Dosis, die so kalkuliert wurde, dass nach dem First Pass die restliche Dosis genau ausreicht.
Würde man jetzt die Dosis über die Schleimhäute im Mund oder Anal aufnehmen, geht auch mehr ins Blut. Die Folge dessen ist eine erhebliche Überdosierung, die ganz schön schlimm enden kann.

Soviel zum Thema Selbstmedikation und Internet.

Nicht jedes Wort dem Arzt glauben ist zwar in ordnung, aber jeden Müll aus dem Internet nehmen ist es nicht ! Lest die Packungsbeilagen und wendet es an, wie es vorgegeben ist. Das hat nämlich seien Gründe, warum es so verabreicht wird.

Und dann muss sich auch niemand beschwerren, dumm nach Hause gekommen zu sein.
Man sollte nunmal erst die Packungsbeilage lesen, bevor man was schluckt.
Der Arzt ist nämlich nicht verpflichtet, die Medis im Detail wie auf der Uni vorzutragen.

Der Rest sollte generell mit einer Unterschrift zur kenntniss genommen werden (Die Nebenwirkungen). Wenn ein Arzt das nicht macht, ist er nicht verrauenswürdig. Immerhin geht es da um seine Absicherung wenn was schiefläuft.
Zitat

RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #5
mein beitrag war ein bisschen sarkastisch gemeint und es amüsierte mich gerade, alleine die vorstellung, dass das jemand macht mit einem inkompetenten arzt Big Grin ;-)

nichts für ungut.. man muss schon aufpassen, du hast recht..gedanken machen sollte man sich trotzdem..aber nicht stur sein und eine vernünftige gesprächsbasis mit einem kompetenten arzt aufbauen ;-)

LG
Mike
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
Zitat

RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #6
(20.09.2013, 21:58)mike. schrieb: mein beitrag war ein bisschen sarkastisch gemeint und es amüsierte mich gerade, alleine die vorstellung, dass das jemand macht mit einem inkompetenten arzt Big Grin ;-)

nichts für ungut.. man muss schon aufpassen, du hast recht..gedanken machen sollte man sich trotzdem..aber nicht stur sein und eine vernünftige gesprächsbasis mit einem kompetenten arzt aufbauen ;-)

LG
Mike
Richtig! Und nicht jeder Arzt ist gleich schlecht. Es gibt gute als auch nicht so gute, wie überall anders auch. Wir sind auch alle nur Menschen.

Das ist das Einzige, worüber sich ein Patient wirklich ernsthaft Gedanken machen muss - kann ich dem Arzt vertrauen?

Alles andere ist freiwillige Ergänzung, wer das Optimum aus sich rausholen will, muss natürlich auch ne Menge dazulernen. Immerhin lässt sich alles mögliche mit dem Arzt besprechen und auch zum Testen umsetzen, sofern nicht gesundheitsgefährdend
Zitat

RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #7
Blush
"Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben." - George Bernard Shaw
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RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #8
#2
Danke für deine Meinung.

#3
Danke für deine Meinung.


Ich werde halt einfach nur noch wie eine Maschine reden: Wenn sie ein Thema anspricht, fange ich an, wie wild, alles auszusprechen, was mir zu diesem Thema einfällt und ich werde versuchen, wie eine Akademikerin zu reden, bis sie mich aus zeitlichen Gründen stoppt. Lob erwarte ich mir nicht. Manchmal macht man Dinge eben, um jemanden einen Gefallen zu tun. (Ziemlich ironisch.)

Dazu brauche ich nichtmal unehrlich werden. Ich muss nur meinen Charakter für diese Stunde umstellen. (Teilweise ironisch.)

Zum Glück kennt sich meine Freundin super gut mit Hormonen, Dosierungen und was im Körper passiert aus (aber anderen widerfährt so eine Situation auch manchmal und haben dieses Glück jedoch vielleicht nicht). Womit dann deine Folgefragen, die du gestellt hättest, wenn ich deine Frage damit beantwortet hätte, dass wir es aus dem Internet gehabt hätten, beantwortet wären. Hundertprozentig sicher kann man sich natürlich nie sein, aber bis jetzt hat sich mein Busen, durch Beurteilung und Bestätigung anderer, noch nicht als Einbildung herausgestellt. Das wird wohl erst dann passieren, wenn ich zwischen meinen Augen und meinem Busen ein Vergrößerungsglas hinhalte. (Ernst gemeint, mit etwas Ironie.)

Und außerdem bin ich ja genau deshalb zur Endokrinologie gegangen, weil ich mir dachte: Weniger gefährlich ist es unter ärztlicher Aufsicht bestimmt nicht. (Sarkasmus.)

Ich fand deine Meinung und zum Teil Aufklärung sinnvoll und gut, und bedanke mich dafür, dass du kommentiert hast, weil es könnte ja sein, dass mir vielleicht was nicht aufgefallen ist. (Ernst gemeint.)
...
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RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #9
Du musst nicht wie ein Wasserfall reden sondern einfach Interesse zeigen und das fragen, was dich interessiert.

Die Standardfrage wäre, wie wirkt das Medikament?

Damit sollte die Ärztin dir den großteil deiner Fragen beantworten können.

Der Rest bleibt an euch, wie ihr das machen wollt (medikation). Beachtet halt nur, nicht im Eifer etwas gutes tun zu wollen und der Effekt ist aber genau das Gegenteil (siehe Beispiel Estrofem und Anal bzw auf der Zunge zergehen lassen).


Viel Erfolg und Gute Nacht Smile
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RE: Unabhängige Mini-Studie HRT-Beginn
Beitrag #10
#9

Ich wollte noch dazu sagen, dass ich absolut nichts unterschrieben habe.

Estrofem hab ich nicht auf der Zunge, sondern hab es auf der Leber zergehen lassen (also durch die Speiseröhre).
Und anal schon gar nicht. Da hätte ich Angst, dass es beim nächsten Großgang wieder herausfallen würde.

Wie gesagt, wir sind darüber bestens informiert, auch wenn man so etwas gerne bezweifelt. Es gibt halt dennoch Leute, die informieren sich so gut, es ihnen möglich ist. Und dazu gehören wir.

Danke für den Trick mit der Standardfrage. Den merk ich mir.

Ich hab eigentlich alles gefragt, was mich interessiert hat. Da sie ja während des Gespräches bereits zugesagt hat, dass ich die Hormone sofort bekomme. Gleich, sofort. Außerdem habe ich viele Fragen gestellt. Aber mehr darüber, wie das mit den weiteren Untersuchungen aussieht. Bei den Hormonen selbst hab ich mich einfach auf sie verlassen, was sie zugesagt hat. Und plötzlich bemerke ich im Nachhinein, dass sie genau das nicht getan hat, was sie gesagt hat.

Weißt du, auch wenn Ärzte, deinen Erfahrungen gemäß, alles mögliche dürfen: Patienten mögen auf alle mögliche Art darauf reagieren. Unsicherheit, Misstrauen, Angst, Enttäuschung, Irritation könnten die Folge sein. Wenn, dann muss man das eben akzeptieren und sich selbst die Schuld in die Schuhe schieben, weil man nicht zur richtigen Zeit, die passensten Fragen gestellt und Antworten gegeben hat, um dafür zu sorgen, dass sie dann doch das tut, was sie sagt. Dafür gibt es jetzt aber, meiner Meinung nach, wie schon gesagt, eine Lösung: Sicherheitshalber Wasserfall.

Dass man den Patienten jedoch nicht sofort etwas verschreiben sollte, ohne auch nur eine Unterschrift zu bekommen oder das Ergebnis eines Blutbildes angesehen zu haben, sondern erst im Nachhinein, auch wenn es einpaar Tage dauert, der Meinung werde ich bleiben. Denn die ist vernünftig, auch wenn ein Arzt unvernünftig vorgehen darf. Etwas dürfen und vernünftig vorgehen sind zwei Dinge, die sich nicht widersprechen dürfen. Ich meine sollen. Ich bin also froh, dass ich bis zum nächsten Termin warten muss. Aber beim nächsten Termin werde ich einbisschen aufmerksamer bei der Sache sein. Und weißt du was? Wenn mir in Zukunft jemand mal ein Rezept sofort verschreiben möchte, weil er von meinem Wasserfall angetan sein sollte, dann werde ich den Arzt darauf hinweisen, dass er mir das Rezept bitte erst geben sollte, wenn er sich das Blutbild angesehen hat oder was auch er auch dafür benötigt. Für meine Gesundheit. Eigentlich wäre mir ja auch lieber, wenn ich es gleich bekommen würde, genauso wie jemand, der sich sprachlich besser ausdrücken kann (zumindest beim Arzt). Es hinge dann halt davon ab, um was es ginge.
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