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Beziehung zu Forum/Thema: Frau zu Mann Transgender
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Diagnose F64.0
Huhu,
ich ringe seit ein paar Monaten mit mir, ob ich endlich einen Termin bei einem Psychodoc vereinbaren soll. Aber mein größtes Problem ist, dass ich ständig das Gefühl habe, von Ärzten nicht ernstgenommen zu werden. Ist mir leider schon viel zu oft passiert. Hatte mal so heftige Schwindelanfälle, dass ich öfter auf der Straße zusammengebrochen bin und der einzige Rat der Ärztin ohne jegliche Untersuchung war: "Arbeiten Sie weniger und essen Sie mehr" ... ja, soviel dazu.
Nun frage ich mich, wie eigentlich die Diagnose F64.0 gestellt wird? Es heißt ja bei den Kriterien: "Die transsexuelle Identität besteht andauernd seit mindestens zwei Jahren."
Bedeutet das jetzt im Konkreten, dass ich mir seit zwei Jahren sicher bin, dass ich keine Frau bin? Oder bedeutet das, dass ich seit zwei Jahren versuche auch optisch wie ich selbst als Mann auszusehen? Das tu ich nämlich definitiv nicht, auch wenn ich es gerne würde, aber ich werde ständig nur für eine Lesbe gehalten und das beleidigt mich extrem und ich komme überhaupt nicht damit klar. Natürlich hab ich absolut nichts gegen Lesben aber ich bin ein schwuler Mann und keine lesbische Frau
Worüber wird sonst gesprochen? Muss ich dem Psychiater auch sagen, dass ich asexuell bin? Da sehe ich den nächsten Stolperstein. Ich habe viel zu oft gehört, dass ich das ja sicher nur bin, weil ich im falschen Körper stecke und dass man das wieder "weg bekommt" (als wär's ne Krankheit) wenn ich mich wieder "wohl fühle". Ich will nicht zwangstherapiert werden, was das betrifft, das steht überhaupt nicht zur Debatte. Und ich will auch nicht, dass es die Diagnose irgendwie beeinflusst. Ich hab ja schon vor normalen Hausärzten irgendwie Angst und bin extrem misstrauisch, deswegen stresst mich der Gedanke, dass jemand in meiner Psyche herumkramt, enorm.
Und wenn der Typ mir einfach nicht glaubt, muss ich wahrscheinlich auch die Sitzung selbst bezahlen, oder?
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RE: Diagnose F64.0
Es geht dabei um dein inneres selbst also es bedeutet nichts mit Aussehen oder bewusster Überzeugung sondern wie du fühlst.
Deine sexuellen Vorlieben haben damit nichts zu tun, wenn er versucht darüber mit dir zu reden und du willst das nicht dann rede einfach nicht darüber. Wenn er das nicht akzeptiert, suche dir vielleicht einen anderen Therapeuthen .Aber ich empfehle dir lege dich nicht fest gedanklich denn vieles kann sich ändern.
Du solltest versuchen deine Angst vor Ärztn zu überwinden denn nicht alle Ärzte sind schlecht und du wirst noch ein bisschen mit ihnen zu tun haben. Es gibt, wie in allem anderen auch, gute und schlechte Ärzte (für dich). Dein "Job" ist, such dir die guten für dich raus. Niemand zwingt dich, zu einem bestimmten Arzt zu gehen.
Bezahlen tut das ganze immer die Krankenkasse, das ist schließlich der Grund weshalb es sie gibt.
Ich wünsche dir alles Gute
Liebe Grüße
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RE: Diagnose F64.0
"Die transsexuelle Identität besteht andauernd seit mindestens zwei Jahren." -> Kann man auch so deuten, daß der Therapeut sich nicht unbedingt sofort 100%ig festlegen will.
Das ist bei einer Ausschluß-Diagnose auch ein bißchen viel verlangt.
Aber ganz grob gesagt, bedeutet F 64.0 das man viel Zeit mitbringen muß, viele Arztbesuche machen muß und viel Geduld braucht.
Das ist der Preis dafür, daß man irgendwann mal so leben kann wie man will.
Das klingt hoffentlich nicht zu abschreckend, aber man muß sich klar sein, daß es ein ganz schön großer Aufwand ist.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
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RE: Diagnose F64.0
05.02.2014, 19:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.02.2014, 20:26 von Chiara D..)
Es geht bei Transidentität nicht um Sexualität!Es geht darum wie ich mich fühle und wer ich bin!Meine Gefühle und mein Herz sind das was mich als Transfrau ausmacht!Nicht mein Aussehen,nicht meine(nichtvorhandene)Sexualität,sondern mein Herz und mein Gefühl!Ich lebe obwohl ich noch nichtmal eine Psychotherapie begonnen hab zu 90% als Frau(ich geh eigentlich nur auf vorstellungsgespräche,da ich gerade Arbeitslos bin,als "Mann?"verkleidet)und bin Glücklich^^!Und bei meinem Diagnosegespräch im LSF in Graz kam noch hinzu,das ich keine Verschlossenen Türen mag(ist eine kleine Phobie von mir^^ )und mir rutschte da sogar,als mich die Ärztin nach meinen derzeitigen Gefühl fragte,raus,was sie das angeht !Ich bekam die Diagnose(F64.0)trotzdem,denn es geht nicht um Aussehen(ich musste da damals echt komisch ausgesehen haben,denn ich war da damals noch nichteinmal Geschminkt,da ich es etwas mit dem Schminken[Dollface um nur ja keinen männlichen Gesichtszug zu haben]total übertreibe und mir meine Gesichtshaut zzt. etwas nicht ganz so wohlgesonnen ist^^!)und ich hatte nur neutrale Kleidung an und ich war dadurch einfach nur unsicher,hilflos und man erkannte auf ein Lichtjahr entfernung das ich mich unglaublich unwohl fühlte^^!
Viel zu langer Rede kurzer Sinn^^ !Du brauchst keine Angst haben denn es ist nicht vom Aussehen oder von der Sexualität abhängig^^!Ich weiß sowieso nicht warum jeder Transidentität mit Sexualität abtut !
Kisses Chiara
Your Divalicious !
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RE: Diagnose F64.0
Die Diagnose F64.0 ist, wie Du richtig bemerkt hast, eine Langzeitdiagnose über mindestens ein Jahr mit 30-50 Therapiestunden beim Psychotherapeuten und weiteren Gutachten von Psychiater, Psychologen und Psychotherapeuten.
Die Krankenkasse refundiert Dir auf Antrag einen kleinen Teil der Therapiekosten, die Kosten der Gutachten von Vertragsärzten werden jedoch in der Regel von der KK übernommen.
Die Diagnose F64.0 ist eine Ausschlußdiagnose, das heist es wird ausgeschlossen, dass Du nicht unter F64.1-9 einzuodnen bist, bzw. dass Du ein anderes psychisches Problem hast.
Zum Erreichen der Diagnose F64.0 ist leider viel Zeit und Geld zu investieren, also solltest Du Dich nach dem Warum fragen. Bei einer, auch für Dich, so teuren Diagnose ist ein Behandlungs- oder Therapieziel von Dir festzulegen, den Weg zu Deinem Ziel besprichst Du am Besten mit dem Therapeuten.
Zitat:
" Und wenn der Typ mir einfach nicht glaubt, muss ich wahrscheinlich auch die Sitzung selbst bezahlen, oder? "
Stimmt, aber auch wenn er Dir glaubt, mußt Du die Sitzung zahlen
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RE: Diagnose F64.0
Ich hatte den Befund mit F64.0 schon vor der Psychotherapie in Händen, hatte ich vom LKH in Graz.
T.S.S
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RE: Diagnose F64.0
Ich dachte man bekommt die Therapiekosten auch vollständig refundiert, wenn man die Diagnose bekommen hat und nicht nur einen Teil davon
30-50 Therapiestunden kann ich mir mit einem Nebenjob, mit dem ich meine Ausbildung und mein Leben finanzieren muss, nichtmal im Traum leisten.
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RE: Diagnose F64.0
(05.02.2014, 19:08)NiAypa schrieb: Bezahlen tut das ganze immer die Krankenkasse, das ist schließlich der Grund weshalb es sie gibt.
Das ist eben der Unterschied zwischen Deutschland und Östereich.
Zu viel Wahrheit wird nicht erkannt; Zu viel Tod am Wegesrand.
Erst auf den zweiten Blick; Erkennst du was dahinter steckt.
Yuna
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RE: Diagnose F64.0
Bei manchen Therapeuten gibt es Sozialtarife, sprich 50% günstiger. Einfach mal nachfragen. Ansonsten musst halt zumindest 100€ / MOnat weglegen für die Therapie, optimal wären 200-300 also 2-3mal pro Monat
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RE: Diagnose F64.0
(06.02.2014, 10:00)Yuna schrieb: Bei manchen Therapeuten gibt es Sozialtarife, sprich 50% günstiger. Einfach mal nachfragen. Ansonsten musst halt zumindest 100€ / MOnat weglegen für die Therapie, optimal wären 200-300 also 2-3mal pro Monat
Klar, ist ja locker drin, wenn man 600 verdient
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