Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #1
Hi und Hallo an alle hier im Forum :-)

Ich bin neu hier und ich finde es toll, dass sich hier Gleichgesinnte austauschen können!

Zu meiner Person, ich bin körperlich ein Mann Anfang 40, wirke aber wesentlich jünger und bin bei der Einordnung http://transgender.at/infos/richtlinien/benjamin.html irgendwo zwischen Typ 5 und 6. D.h., ich stehe derzeit vor der Entscheidung einer HRT, wobei ich hin- und her überlege, ob ich diesen Schritt wagen soll.

Das Problem ist nicht, ob ich das will oder nicht, sondern ob dieser Weg der richtige ist für mich. Es ist schon richtig, dass eine HRT aus einem Mann keine 100%ige Frau macht, aber egal ob Psyche, weibliche Fettverteilung, weichere Haut oder auch Brüste, genau das sind doch die Attribute, die eine Frau ausmachen, oder nicht?

Mir ist auch klar, dass keiner in die Kristallkugel sehen kann und weiß, wie man letztendlich auf die HRT anspricht, aber ich denke schon, dass es Erfahrungen gibt, wie verschiedene Körpertypen darauf ansprechen und dass man aus einem Huhn kein en Pfau machen kann, ist sehr wahrscheinlich. Aber auch wenn keine Modell-Figur realistisch ist, frage ich mich, ob man bei mir überhaupt weibliche Attribute sehen wird. Ich bin schlank, wiege so um die 68-69 kg und mein Körperfettanteil ist dadurch nicht gerade berauschend.

Da es aber bei der HRT zur Änderung der Fettverteilung kommt (Hüfte, Oberschenkel, Po?, Brüste?), frage ich mich, ob das bei mir überhaupt funktionieren wird. Viele haben ja anscheinend ziemlich unrealistische Vorstellungen und glauben, Sie würden dann Körbchen D ausfüllen oder aussehen wie ein Model. Das erwarte ich auch nicht wirklich, aber eine etwas weiblichere Körperformung würde mein Selbstwertgefühl schon unterstützen. Auch habe ich gelesen (http://www.annierichards.com/breastdev.htm), dass durch das schnelle Brustwachstum sehr leicht eine Fehlbildung (zB hypoplastic-tubular Brust) auftreten kann.

Wäre es sinnvoller/ besser die HRT mit geringerer Dosis zu starten, um ein langsames Wachstum zu fördern?

Meine Zweifel bestehen jetzt nicht, ob HRT oder nicht, sondern ob ich danach immer noch nicht das Gefühl los werde, im "falschen" Körper zu stecken..

Hat hier jemand Erfahrung damit oder kennt jemand, der schlank ist/ war und welches "Endergebnis" realistisch ist?

Kiss, Mia

P.S.: Anbei ein Bild von mir, damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt...


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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #2
Du benutzt da wahrscheinlich so eine Billigkristallkugel vom Hofer, die sind relativ ungenau Smile

Die Dosis mit der du die HRT startest bestimmt eh der Arzt, da musst dir keine Sorgen machen.
Und klar, das ist wie bei jeder anderen Frau, wenn du voll schlank bist wirst du auch keine großen Brüste oder breite Hüften bekommen.
Die Sache mit der Fettverteilung dauert übrigens ewig, in den meisten Fällen muss man da schon mit ein paar Jahren rechnen.
Brustwachstum setzt meist relativ rasch ein, bei manchen dauert das kein Monat.

Den perfekten Frauenkörper wirst du wahrscheinlich nie erreichen, aber guck dir mal die anderen Frauen auf der Straße an, so gut wie niemand sieht perfekt aus, fast alle haben ihre kleinen Probleme.

Ob du dann wirklich glücklich mit deinem Körper bist kann dir hier niemand sagen, aber die Wahrscheinlichkeit das es so ist ist relativ hoch Smile
T.S.S Big Grin
WWW
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #3
Danke für Deine Antwort, die mir schon mal sehr hilfreich war.

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich erwarte an sich kein Wunder, weder überbreite Hüften, noch Riesenbrüste und bilde mir auch nicht ein, dadurch schöner zu werden...ganz und gar nicht!

Ich meine ja nur, dass das Ziel einer HRT neben dem feinerem Hautbild auch ein paar Kurven implementieren sollte, die unser weibliches Inneres auch äußerlich darstellt und uns somit dem Wunschgeschlecht näher bringt.

Ich erwarte mir realistisch gesehen keine Riesenbrüste und wäre (auch wenn ich keinen Einfluss darauf habe...ich weiß) auch mit AA schon zufrieden=glücklich. Ich habe wirklich keine hohen Erwartungen, was sich wie in welchen Ausmaßen ändert.

Mein Wunsch wäre einzig nur, dass ich dadurch weiblicher aussehe, denn ansonsten bräuchte ich doch keine HRT, oder? Und DAS ist die Frage, die mich derzeit Tag und Nacht verfolgt...

Mia
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #4
(27.01.2015, 11:51)Sissy_Mia schrieb: Ich meine ja nur, dass das Ziel einer HRT neben dem feinerem Hautbild auch ein paar Kurven implementieren sollte, die unser weibliches Inneres auch äußerlich darstellt und uns somit dem Wunschgeschlecht näher bringt.

Mein Wunsch wäre einzig nur, dass ich dadurch weiblicher aussehe, denn ansonsten bräuchte ich doch keine HRT, oder? Und DAS ist die Frage, die mich derzeit Tag und Nacht verfolgt...

Mia

Also da kann ich dich beruhigen, ich kann dir ja mal beschreiben was sich bei mir alles geändert hat. Allerdings muss dazu gesagt werden das nicht jeder Mensch gleich ist und bei jedem die HRT ein bisschen anders wirkt.

Also die Haare am Kopf sind viel dichter geworden, die Haare am Körper weniger, die Wimpern dichter, die Haut ist auch viel feiner geworden.
Brüste hab ich auch bekommen, hab Freundinnen die weniger haben wie ich.
Stimme hat sich verändert, Kehlkopf ist nicht mehr sichbar.
Figürlich hat sich auch was getan, Hände und Arme sind schlanker geworden, die Adern auf den Händen sind nimmer sichtbar, auch die Beine sind von der Form her weiblicher geworden.
Gesicht hat sich auch verändert, Nase ist viel kleiner, es ist alles viel weicher und runder geworden.
Und hunderttausend andere Kleinigkeiten die mir so auf die Schnelle nicht einfallen.

Also ja die HRT bewirkt oft sehr viel.
T.S.S Big Grin
WWW
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #5
Da hast mich jetzt aber neidisch gemacht mit Deiner Aufzählung Tongue

Schon klar, dass es bei jedem anders wirkt. Meine Frage ist eben nur, ob bei schlanken Personen mit geringem Körperfettanteil überhaupt eine weibliche Körperform realistisch zu erwarten ist und eine HRT sich somit wirklich auszeichnet? Confused
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #6
Bin auch schlank, also ja.
T.S.S Big Grin
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #7
Du zauberst mir durch Deine Antwort ein Lächeln ins Gesicht...Dankeschön *hüpfhüpf* Big GrinBig GrinBig Grin


Mir fällt wirklich ein Stein vom Herzen, denn jetzt bin ich guter Dinge, dass das endlich was werden könnte :-))))))
Zitat

RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #8
Hi, Sissy-Mia,

deine Stimme wird sich nicht verändern, dein Kehlkopf bleibt ebenfalls so wie er ist, desgleichen der Bartwuchs und auch deine Nase wird weder kleiner noch größer. Lass dir nichts einreden. Wie sollte denn das gehen? Deine Stimmbänder sind pubertär bedingt auf männliche Länge gestreckt, die Bartwurzeln voll ausgebildet, dein Knochenskelett ist ebenfalls voll ausgebildet, dito sämtliche Knorpelkörper, zu denen der Kehlkopfkorb gehört. Auch Geheimratsecken und oder Stirnglatze - falls vorhanden - werden sich nicht schließen. Wenn die Haarwurzeln testosteronbedingt tot sind, sind sie tot. Basta! Gib dich keinen Illusionen hin, die spätere Enttäuschung kann furchtbar weh tun. Lerne lieber mit deinen "Defiziten" zu leben, sie zu akzeptieren und flüchte dich nicht in unerfüllbare Wunschträume. Die gute Fee gibt es nicht, die dich in eine hübsche Frau verwandelt.
Aber bestimmt wird sich manches verändern: Hautbild, Körperbehaarung, Fettverteilung, Haardichte (wenn du Glück hast) und Brustwachstum (wenn du noch viel mehr Glück hast). Die allermeisten von uns kriegen keinen Busen und greifen später zu Silicon oder lassen es sein und tragen gepolsterte BHs. Wie gesagt, vieles ist möglich, aber längst nicht alles. Die stärkste Verweiblichung erfolgt nach der GA-OP, wenn die männlichen Keimdrüsen weg sind. Solange die Hoden arbeiten, und sie arbeiten auch mit noch so viel Testosteronblockern, ist die Wirkung eher überschaubar.

Alles Gute und vor allem, viel Mut zur Realität,
Cappuccetto Smile
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #9
Vielleicht meldet sich ja eine die mich persönlich kennt, die könnte das was ich geschildert hab bestätigen.
Ach ja, die Geheimratsecken sind auch verschwunden.

Meinem jetzigen Freund wäre auch nichts aufgefallen hätt ich es ihm nicht gesagt das ich nicht immer eine Frau war.

Und wieso sollte ich lügen? Hätte ja nichts davon.
T.S.S Big Grin
WWW
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RE: Weibliche Fettverteilung bei schlankem Körperbau
Beitrag #10
Hi Cappuccetto,

Hmmm...ehrlich gesagt erwarte ich mir keine Wunder und so wie Du schon beschreibst, sind Knochen, Knorpel, etc fertig ausgebildet und ich werde dadurch sicher keine schmäleren Schultern bekommen oder plötzlich eine hohe Stimme...ist irgendwie logisch, auch wenn es sicher ein paar kleine Ausnahmen geben wird (mach mir bloss nicht meine Wunschgedanken kaputt ;-))

Ich denke schon seit Jahren an eine Hormonbehandlung, verwerfe es dann wieder, nimm es wieder auf...und das zehrt extrem an meinen Nerven, Schlafmangel ist schon Alltag und ich will endlich raus aus diesem Teufelskreis.

Aber ich denke, das hat jeder schon mitgemacht und weiß über das Auf und Ab ein Liedchen zu trällern. Das Problem, wie ich(!) es sehe, ist, dass der gesamte Gedankenprozess sich an bisherigen Gewohnheiten (in die Männerrolle gepresst) orientiert und zuerst einmal Vergleiche angestellt werden, was sich denn dann (erst mal "nur" durch Hormone, noch ohne GaOP) vom MzF ändert. Da kommen dann erstmal (typische Männer-) Gedanken auf:

1.) bekomme ich anfangs noch eine Erektion/ Orgassmus während der Behandlung? [EHER NICHT]
2.) bekomme ich nach der "Hormonflutung" oder später (>2 Jahre) eine Erektion/ Orgassmus? [VIELLEICHT?]
3.) Bekomme ich zumindestens eine Erektion? [VIELLEICHT JA ODER AUCH NEIN]
4.) Wie komme ich dann zu sexueller Befriedigung/ Höhepunkt? [HMMM]
5.) Wie hängen denn dann Chromosome (XX, XY, XXY,...) mit der MzF zusammen? [Jap. TS haben zB bei sexuell orientieren Websites sehr wohl eine Erektion UND weibliche Kurven]
5a) Kann ich auch so werden und beide Geschlechter vereinen? [Sicherheitsdenken]
5b) Vielleicht kann ich ja die Hormone so steuern, dass 5a eintritt?
6.) Werde ich etwas (sexuell bisher gewöhntes) vermissen?
7.) Kann ich mein primäres Geschlechtsmerkmal (Penis) behalten und trotzdem auf die Bildung des sekundären Geschlechtsmerkmal (Brüste) hoffen?
8.) Werde ich dann (bzgl. Pkt.7) überhaupt als Frau von Außenstehenden erkannt?
9.) Werden meine Brüste wie eine etwas ausgeprägtere Männerbrust aussehen oder doch der einer weibliche ähneln?
10.) Werde ich überhaupt Brüste bekommen (wenn auch nur AA)?
11.) Werden sich zumindestens (bzgl. Pkt.10) meine Brustwarzen "verweiblichen"?
12.) Weichere (kleinere Poren) schön und gut, aber: Schaue ich (zB von hinten, ohne eindeutige Erkennung der prim./ sekund. Geschlechtsmerkmale alleine schon durch die weibliche Kurven (Hüften, Po, Oberschenkel,...) weiblich aus?
13.) Thematik "Verlagerung der Fettverteilung bei geringem Körperfettanteil": was soll sich denn da verlagern, wenn nichts da ist zum Verlagern?

UndUndUnd....

Und dann recherchiert man als Frau (immer noch im Männerkörper gefangen?) im Web und liest einmal ein JA, woanders ein NEIN und wieder woanders ein VIELLEICHT. Das bringt also auch nicht gerade viel und Mann (nicht bildlich gemeint ;-)) liest sich in die Grundlagen ein, lernt verschiedenste Medikamente mit Ihren Nach- und Nachteilen Smile kennen und kommt dann irgendwann zum Punkt, an dem man feststellt, dass, je mehr man liest, man immer weniger mit Sicherheit sagen oder ausschließen kann.

Und das ist man wieder am Anfang, weiß zwar über die Thematik mehr, aber ob man dann einen nicht mehr umkehrbaren Prozess anleiert, von Risiken (Betreff Leber, Thrombose,...) gezeichnet..OHNE dann eine (auch für Außenstehende) nicht erkennbare körperliche Veränderung, die einem ja auch ein verbessertes Selbstwertgefühl geben sollte....hmmm

Und genau in dieser Missere stecke ich (und vielleicht auch sehr viele andere) nunmal. Garantien gibt es nicht, jeder ist einzigartig und KEINER kann sagen, ob und wie es dann letztendlich aussieht. Glücklich der, der es geschafft hat, bei dem sein (bescheidenes!) Wunschdenken Realität geworden ist und nunmehr neue Problemchen angehen kann (Bartschatten, Behaarung, diverse OPs,...)

Aber was, wenn man diesen Weg beschreitet, sich nahezu nichts ändert und man dann letztendlich zwischen zwei Geschlechtern noch intensiver gefangen ist als vorher? Soll man einfach so auf gut Glück eine HRT starten? Oder ist es aufgrund bestehender Tatsachen (zu wenig Körperfettanteil) überhaupt gar nicht sinnvoll?

Was ich aber bisher daraus gelernt habe, ist, dass ERFAHRUNGEN einem weiterhelfen können, eine Warscheinlichkeit zeichnet sich ab. Ohne Garantie, ohne Perfektionissmus oder dem Drang, "wunderschön" auszusehen...und deshalb bin ich hier...um Fragen zu stellen...und Erfahrungennzu sammeln Big Grin

Und @Mia (meine Namens- und Körperbau-Verwandte): Natürlich glaube ich Dir, auch wenn ich auf dem klitzekleinen Bildchen nur mutmaßen kann Rolleyes
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