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Dosierung nach Schema X ?
Wie läuft das eigentlich mit der verschriebenen Dosierung ab?
Dass im Vorfeld eine genaue Untersuchung stattfindet, habe ich mittlerweile mitbekommen, und auch, was Ihr in Euren Beiträgen an mg nehmt. Aber ist das für einen routinierten Endokrinologen dann ein Standard-Prozedere, was und in welcher Menge verschrieben wird? Und dass das dann anhand von regelmäßigen Untersuchungen und den daraus resultierenden Werten nach oben oder unten korrigiert wird?
Hintergrund ist, dass ich bei meinen Recherchen auf einen Beitrag gestoßen bin, in dem mehrere "Probanten" beobachtet wurden und dann darüber eine Abhandlung verfasst wurde...
Auszug:
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...dass ohne Testosteronblocker und mit sehr kleinen Dosierungen Östrogen Depressionen ausbleiben und in allen uns bislang bekannten Fällen eine sehr nachhaltige Verweiblichung eintritt...in allen bekannten Fällen kommt es zum gewünschten Ergebnis...
Verwendet man somit lediglich kleine Dosierungen Östrogen, so erfolgt eine körperverträgliche Anpassung in kleinen Schritten. Der Körper passt sich mit einem langsamen Aufbau von Östrogenrezeptoren an, während er die Testosteronrezeptoren langsam zurückbaut. Da keine plötzliche Umstellung stattfindet, verträgt der Körper diese Therapie wesentlich besser und auch Depressionen bleiben aus.
...Da der Körper Zeit hat, sich an diese Situation anzupassen, tritt der gewünschte Effekt zwar in sehr kleinen Schritten, dafür aber in allen uns bislang bekannten Fällen ein. Dabei haben wir festgestellt, dass die gewünschte „Verweiblichung“ sehr nachhaltig eintritt.
Bei der klassischen Therapie besteht dagegen neben den gesundheitlichen Risiken das Risiko des „Hopp oder Topp“: Der Effekt tritt entweder ein oder aber eben auch nicht.
Zusammenfassend kann man sagen, es macht keinen Sinn, mit mehr als 2 mg Östrogen pro Tag anzufangen. Mehr noch, es kann sogar kontraproduktiv wirken, da, wie schon weiter oben beschrieben, gar nicht genügend Rezeptoren für Östrogen zur Verfügung stehen...
Der sinnvollste Weg ist, mit einer kleinen Dosierung an Östrogen (1-2 mg, je nach Körpergewicht) anzufangen und den Körper erst einmal ganz langsam an das Östrogen zu gewöhnen. Nach ca. 3-6 Monaten kann dann langsam die Dosierung gesteigert werden, bzw. der Blocker in kleiner Dosierung dazu genommen werden, sofern dies wirklich nötig ist.
Führt man aber auf einmal dem Körper zu viel Östrogen zu, dann werden die Zellen überschwemmt und bauen sogar Rezeptoren ab. Sind die Rezeptoren erst einmal abgebaut dauert es lange, bis der Körper neue bildet. Deshalb kann ich nur vor hohen Dosierungen warnen. Sie können genau das Gegenteil bewirken.
Deshalb gilt hier: Viel hilft nicht viel!!!!
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Heißt das jetzt unterm Strich, dass es "besser" wäre, anfangs nur kleine Mengen zu nehmen oder ist man dem Ergebnis der Untersuchung und der daraus resultierenden "Routine" unterworfen?
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RE: Dosierung nach Schema X ?
Ja man macht regelmässige Untersuchungen um die richtige Dosierung hin zu bekommen.
Ich z.B. nehme von Anfang an 2 Hub Estrogel am Tag.
T.S.S
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RE: Dosierung nach Schema X ?
01.03.2015, 16:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.03.2015, 16:11 von Alina**.)
Also ich bin zu einem Endokrinologen gegangen der nicht TS am laufenden Band behandelt allerdings vor mir auch schon Patienten in beide Richtungen hatte. Beim ersten Gespräch erklärte er mir sehr ausführlich das es in Deutschland wohl Edokrinologen gibt die in regelmäßigen Abständen Empfehlungen zur Dosierung herausgeben. Nach diesen Empfehlungen würde er auch die Dosierung machen. Sein Job ist dann eigentlich nur im Rahmen eines gewissen Spielraumes die Dosierung leicht anzupassen und vor allem andere Hormonwerte zu überwachen das diese nicht aus dem tritt geraten. Da ich wo ich zu ihm kam schon 1 Jahr lang Hormone genommen hatte habe ich ihm auch aufgeschrieben wie ich dosiert hatte was wir dann zusammen mit der Empfehlung verglichen. Bis auf die Tatsache das ich zu Anfang auch Progesteron genommen habe stimmte die Dosierung auch überein. Ich weiß leider nicht mehr genau wo ich alles im Netz gelesen hatte um die Dosierung für mich fest zu legen aber ich denke es ist wie oben beschrieben der beste Weg. Also zu beginn maximal 2mg Östrogen und kein Androcur und nach einem halben Jahr auf 4mg Östrogen gehen. Ich habe nach 9 Monaten dann mit 12,5mg Androcur begonnen und bin nun nach 14 Monaten immer noch bei der Dosierung und meine Werte sind alle da wo sie sein sollen. Die "Effekte" treten bei mir ein allerdings bin ich auch erst 32 Jahre alt. Was andere unerwünschte Nebenwirkungen angeht so ist bei mir das Prolaktin außer Kontrolle geraten und im Januar zusätzlich das Schilddrüsenhormon THS erhöht gewesen. wegen dem Prolaktin wurde eine MRT vom Schädel gemacht und wegen der Schilddrüse nehme ich nun noch Schilddrüsenhormone um die Schilddrüse zu entlasten. Der Knoten im Hals ist inzwischen auch weg. Vom Prolaktin habe ich aber noch keine Symptome. Der Endokrinologe hat lediglich eine erneute MRT in einem halben Jahr angeordnet. Mehr weiß ich leider noch nicht aber das ist so im wesentlichen das was mein Endokrinologe tut.
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RE: Dosierung nach Schema X ?
Dann hängt es wohl davon ab, wie "gut" der Edokrinologe ist. Die Dosierung kommt mir auch plausibel vor und dass anfangs mal KEIN Androcure verabreicht wird. Dann können die Rezeptoren für das Östrogen erst mal vernünftig aufgebaut werden. Hmmm, das untermauert schon mal das, was ich bisher gelesen habe - DANKESCHÖN
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RE: Dosierung nach Schema X ?
02.03.2015, 00:05
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.03.2015, 00:06 von mike..)
was kam bei der MRT heraus @Alina?
PS:
Ich habe ebenso erhöhtes TSH und Prolaktin.
...und mache im April eine Sonographie der SD + MRT am Kopf...
es könnte ein Prolaktinom sein (Gehirntumor) ... davor habe ich meisten angst
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RE: Dosierung nach Schema X ?
02.03.2015, 00:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.03.2015, 00:42 von Alina**.)
(02.03.2015, 00:05)mike. schrieb: was kam bei der MRT heraus @Alina?
Also es kam nur heraus das mit Kontrastmittel im Vergleich zu ohne ein 2mm großer Bereich an der Hirnanhangdrüse auffällig ist. Das könnte ein sehr kleine Tumor (Prolaktinom) sein was man allerdings weder bestätigen noch ausschließen kann. Also muss ich warten bis der Tumor wächst falls da einer ist. Da dies aber meist gutartige Tumore sind die nur durch ihre Größe Probleme machen können ist momentan kein Handlungsbedarf. Sollte das nächste mal ein kleiner Tumor feststellbar sein so gibt es wohl Medikamente die dem entgegenwirken und den Tumor wieder schrumpfen lassen. Die Medikamente will er mir aber nicht auf verdacht verschreiben. Mit dem Prolaktin ist es so das ich im November 988,6µg/l und im Januar 1092,9µg/l im Blut hatte. normal sind wohl Werte bis ~20µg/l und alles über 200µg/l deutet auf einen Tumor der Hirnanhangdrüse hin.
Prolaktinom beschreibt im übrigen einen Tumor der die Prolaktinproduktion an der Hirnanhangdrüse erhöht. Die Hirnanhangdrüse macht allerdings noch mehr wie nur Prolaktin. Z.b. kommen auch die Wachstumshormone daher und das TSH. Im Normalfall bedeutet erhöhter TSH Wert eine Unterfunktion der Schilddrüse. Mein Endokrinologe meinte daher das die Schilddrüse auch wiederum beeinflusst was die Hirnanhangdrüse macht und somit auch dafür sorgen kann das vermehrt Prolaktin und TSH dort freigesetzt wird. Also ist die Schilddrüse auch eine mögliche Ursache des ganzen.
Und da es ja hier um ein anderes Thema geht wird damit hoffentlich jedem klar das man Hormone nicht ohne ärztliche Kontrolle nehmen sollte. Dies gilt für alle arten von Hormonen!
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RE: Dosierung nach Schema X ?
Ich habe auch schon mehrfach gelesen, dass Leute einfach mal so mit Hormonen rum experimentieren, irgendwelche Medis im Web bestellen und anwenden ohne ärztliche Begleitung!
Klar klingt es einfach...1-2mg von dem, 1 Hub von dem und schön gleichmäßig auftragen. Ich habe sogar gesehen, dass es unterschiedlichste Cremes gibt...eine NUR für Brustwachstum, eine für einen runden Po, etc.
Aber wenn man etwas tiefer gräbt und (grob) die Zusammenhänge versteht, merkt man gleich, dass das nicht funktionieren wird und sogar lebensbedrohend werden kann.
Ich habe gehörigen Respekt vor einem funktionierenden Hormonkreislauf und weiß, wie empfindlich dieser regieren kann. Deshalb will ich auch nicht mit der (Androcur-) Keule drauf hauen, sondern erst mal "nur" durch Estrogel Rezeptoren für Östrogene bilden. Da weiß der Fachmann/ -Frau sicher mehr im Detail Bescheid, aber ich finde, das ist (für mich) der beste Weg.
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RE: Dosierung nach Schema X ?
02.03.2015, 10:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.03.2015, 10:11 von Mia.)
Hab auch von Anfang an Androcur verschrieben bekommen und es läuft alles so wie geplant.
T.S.S
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RE: Dosierung nach Schema X ?
So, mal ein kurzer Zwischenbericht:
Ich bin ja seit einigen Monaten in einer Transgender-Workgroup, um mir da Tips für den besten Weg UND Unterstützung zu holen.
Die Psychotherapeutin, die mir erstmal empfohlen wurde, ist leider in Karrenz und andere (spezialisierte) Kollegen sind eher rar in meiner Gegend...wurde mir mitgeteilt.
Ein persönlich bekannter Psychotherapeut würde mir zwar weiterhelfen (Gutachten, etc) und verspricht mir immer ein Treffen, aber nach jetzt schon drei Monaten OHNE einen einzigen Schritt weitergekommen zu sein, verliere ich langsam die Hoffnung, endlich zu meinem Wunschgeschlecht zu gelangen Sad
Ich habe mir auch schon überlegt, mir selbst die Medikamente (vorerst nur mal Estrogel - Rezeptoren aufbauen und so) zu besorgen und dann mittels geeignetem Arzt regelmäßig ein Blutbild machen zu lassen und auch noch einen Endikrinologen für Beratung zu konsultieren.
Ich weiß auch, dass das nicht die beste Idee ist und auch vielleicht gar nicht durchführbar, aber meine Verzweiflung wächst mit jedem Tag und ich weiß langsam nicht mehr, wie ich es anstellen sollte...
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RE: Dosierung nach Schema X ?
RE: 9 monate hrt wupwup
Uiii....da ist wohl was falsch gelaufen...jaja, man sollte eben nicht vom Smartphone aus was posten - sorry !!!
Du hast 4 Jahre gewartet? Wow!
Klar braucht die Diagnostik seine Zeit, ist ja schließlich ein lebensentscheidender Weg...aber vier Jahre...hmmm
Ich habe ja auch prinzipiell kein Problem mit dem Ablauf und dass das Zeit braucht, aber der "erste" Schritt auf das Förderband meines neuen Leben würde ich schon gerne noch zu Lebzeiten mitbekommen.
Und Du hast mich durchschaut: "Mein" Plan wäre, langsam zu beginnen und erst mal "nur" Estrogel zu schmieren, um meinen Hormonhaushalt nicht komplett durcheinanderzubringen. Ich glaube nämlich, dass das abrupte Blocken von Testo im Körper die allseits bekannten Depressionen auslösen, auch wenn da sicher auch noch andere Ursachen gibt.
Klar werden die Werte nicht gerade extreme Sprünge machen, aber dem Körper ist es doch egal, welches Hormon er bekommt, oder nicht? Lediglich die Rezeptoren dürften den "Unterschied" merken und diese dann (vielleicht) anpassen/ neu bilden?
Auch weiß ich noch nicht, welcher Blocker optimal wäre, denn Androcur ist nix für mich. Hab da einfach das Gefühl, mit der chemischen Keule niedergestreckt zu werden...wie ein Sexualstraftäter...und damit kann ich mich nicht identifizieren...
Das einzig gute an der Wartezeit ist, dass man sich in dieser Zeit etwas schlau machen kann und sich damit neue, vielleicht bessere Wege auftun (natürliches Progesteron, etc) Rolleyes
Sorry nochmal für meinen inversiven Eingriff in Deinen Blog Blush
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