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Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
10.05.2016, 14:44
So, nachdem es mir jetzt nach einer tagelangen sehr depressiven Folge endlich wieder richtig gut geht, meld ich mich zu Wort
Da ich dauernd das Gefühl hatte, dass bei mir wenig weitergeht, habe ich knapp 3 Hübe Täglich vom Östro geschmiert. So weit so gut, Brust spannte angenehm und zumindest das Gefühl war da, dass sich da was entwickelt. Auch der Rest wurde etwas harmonischer wahrgenommen als mit 1,5-2 Hübe am Tag...
Naja, aber dafür hatte ich seit Anfang Mai extremste psychische Probleme
- Dauernd die Sinnfrag "Was mach ich hier überhaupt?? Das ist alles soooo sinnlos!"
- Trauergefühl ende nie
- Angst, den Verstand zu verlieren
- Dauernd tränende Augen, weil alles irgendwie nur grau, schwarz und sinnlos erschien
- Den Gedanken, alles hinzuschmeißen, auch das Leben...
- Angst, heimzugehen, weil ja niemand da ist...
- Schlafprobleme 7/7 Nächte. Angst, nicht mehr aufzuwachen. Angst, dass nächtens irgendwas ist und keiner da ist usw...
Naja, jedenfalls alles andere als lustig
Seit einigen Tagen nehme ich jetzt nur mehr 1 Hub. Es dauerte aber heut ist der erste Tag, wo ich wieder sowas wie Sinn in meinem Leben sehe. Ich freu mich auf heut Abend aufs Restaurant und aufs WE... Ich bin mal wieder echt im Zweifel, ob ich das Östro weiter nehme. Mit 1 Hub ist mein weniges Brustwachstum wieder sehr zurückgegangen. Auch so sehe ich eher inbeetween aus, stört mich aber momentan nicht so, da ich endlich wieder einen klaren Kopf und Lebensfreude habe.
Fazit: Ich hab das Östro echt sehr unterschätzt. Und arg ist vor allem, dass sie die meisten Auswirkungen auf die Psyche hat. Weder Körperhaare, Körperform, Gesicht usw. werden wesentlich beeinflußt!!!!!! Also die negativen Wirkungen sind da, eine wirkliche Feminisierung auf Grund des Gels ist nicht gegeben! Ich glaub ich lass es echt mit der Schmiererei! Dr****zeug! Grmpfffffff
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
Ok Sternschnuppe!Wirklich schlimm was du da so beschreibst!Aber ich denke du solltest trotzdem nicht aufgeben,da der Lohn wenn man durchhält einfach zu schön ist.Man darf endlich so Leben wie es wirklich zu einem passt und ich denke das dieser Lohn denn steinigsten Weg wert ist!Mir geht es zur Zeit auch niccht gut, aber ich schaue trotzdem das ich vorwärts komme!Denn auch wenn mir zzt.die Motivation fehlt aktiv meine Transition zu gestalten(Stimmtraining, Bewegungstraining,Bauchtraining(um meinBauchgewebe zu Straffen,das nach 70 kg Gewichtabnahme Megaschlaff ist),habe ich mich wieder zum IPL und zum Jiujitsutraining(man will sich ja verteidigen können und für die Fitness ist es auch hervorragend)durchgerungen.Also versuche dranzubleien und bleibe stark!Ich bin mir sicher das es sich lohnt!
Kisses Chiara
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
10.05.2016, 21:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.05.2016, 21:52 von sternschnuppe neu.)
naja es frägt sich halt wirklich, welchen Benefit ich noch vom Östrogel habe... Ohne mich jetzt abheben zu wollen, aber ich wurde mit dem Pyhtroöstrogenzeug, welches ich vor dem Östrogel nahm, genauso oft oder selten für eine Frau gehalten wie jetzt. Nur ging es mir damals psychisch und libidomässig viel, viel besser !
Bin ja 40 und keine 20 mehr. Dementsprechend wenig wird sich auf Grund vom Östro bei mir noch ändern. Wesentliche Änderungen kann ich wahrscheinlich nur mit FFS, Stimmbandop und Hyaluron und Laser für Körperhaare herbei führen. Und so echt depressive Phasen sind sehr unangenehm und auch immer mit sehr vielen Angstgefühlen verbunden. Darauf hab ich echt keine Lust. Natürlich ist/wäre es schade, es jetzt zu lassen. Mache es ja auch mit schweren Herzens... Aber die Lebensqualität ist mir halt schon wichtig. Wie nicht als weiblicher Trauerkloß durchs Leben gehen, der nur mehr frustig und unglücklich ist. Ich versuch jetzt mal 1 Hub. Vielleicht pack ich das psychisch... Einmal aufgehört vernichtet man ja angeblich auch unwiederbringlich die Rezeptoren.
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
Hi Sternschnuppe,
ist echt arg, wie es dir derzeit geht. Ich fühle mit dir. Was ich mir selbst gesagt habe, ist, dass ich auf jeden Fall viel Geduld mitbringen muss, wenn ich im Herbst die Therapie starte. Also im ersten Jahr erwarte ich mir mal gar nichts. Wenn die Brust wächst, bin ich froh. Wenn sich im Gesicht etwas tut, bin ich zufrieden. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich Testoblocker nehmen werde, was du ja, wenn ich mich nicht täusche, ja nicht tust. Eventuell bringt die Kombi aus Testo und Östro deinen Haushalt ziemlich durcheinander. Vielleicht liegt dein Trauerkloß etwas tiefer in dir und hat mit der Medikation gar nichts zu tun. Ich kann da natürlich nicht viel mitreden, weil ich noch keine Hormone nehme. Aber ich bin schon gespannt, wie sie bei mir auf die Psyche wirken.
Hoffe, es geht dir bald besser.
Bye. Meandra
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
Hallo
Das die Rezeptoren vernichtet werden wird nicht stimmen ich hab ja schon mal abgebrochen und jetzt funktionierts von der Entwicklung her bestens. Aber die Auswirkungen auf die Psyche hört sich schlimm an und kanns teilweise nachvollziehen auch wenns bei mir nicht an den Hormonen liegt. Bin jetzt am Umzug ins Unterland und hab die Trennung. Es ist mir nicht egal aber wir bleiben in Kontakt und ich komm weg aus dem Kaff. Hab auch melancholisch Phasen das liegt aber hauptsächlich an den Schmerzen wegen der Porose und das mir deshalb alles über den Kopf wächst. Trotz allem ich würds wieder machen nur viel früher. Daher denk ich über ne WG nach, könnte man für TS ja auch machen da das Problem des Alleine seins wie du es beschreibst und auch ich es oft kenn ja viele von uns haben. Gemeinsam geht vieles leichter. Es kann nicht jeder mit jedem das ist überall so aber den Leitsatz aus der Verbindungszeit hab ich mir gemerkt. Einer für alle alle für einen. Solidarität. Überleg dir wie du weiter machst aber wenn es ohne Östro besser geht würd ichs auch lassen, nur nicht vorschnell handeln. Wünsch dir alles Gute.
LG Ann Lie
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
(14.05.2016, 15:28)Ann Lie schrieb: Bin jetzt am Umzug ins Unterland und hab die Trennung. Es ist mir nicht egal aber wir bleiben in Kontakt und ich komm weg aus dem Kaff.
Hi Ann Lie,
tut mir so leid das mit der Trennung. Lass dich umarmen und trösten ...
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
naja für mich ist das östro mal geschichte. leider !
ich war vor einigen tagen bei kaufmann und hab mit ihr ein gutes gespräch deshalb gehabt. sie meint, dass nach 6 monaten noch alles möglich sei, sie es auch schade fände, wenn ich es lasse, jedoch sagte sie mir auch, dass es nicht sinn sei, sich schlecht(er) zu fühlen. eigentlich möchte sie alle klientInnen zu einem besseren wohlfühlen bringen.
weiters meinte sie auch, dass es vor allem bei leuten, die nicht mehr 20 sind häufig so ist, dass die sich aus der bahn geworfen fühlen. und das beschreibt genau meinen zustand. dies seien aber keine nebenwirkungen sondern wirkungen des östrogens, die halt sehr viel in der psyche und im gefühlsleben bewegen, was halt viele (u.a. ich) unterschätzen.
naja, ich für mich hab jetzt entschieden (schweren herzens...), kein östro mehr zu nehmen. das bringt echt nix und ich hab halt angst, dass ich noch labiler werd. das steht in keiner relation zu den dingen, die sich auf grund des östros bei einer 40 jährigen noch ändern. da helf ich lieber mit FFS-ähnlichen Dingen im Gesicht usw. nach. naja ist nicht einfach.....
Ann Lie
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
Hallo Meandra
Danke dir. Es ist mir nicht gleichgültig aber habs gut verkraftet weil ich damit gerechnet hab und auch selber schon lange weg wollte. Ich will endlich sein dürfen was und wie ich bin sprich leben als Frau. Ich packte es nimmer der Leidensdruck wurde zu stark und dann vor allem die hormonelle Problematik wegen der IS. Hatte Testo von 0,12 ohne Blocker, auch Hypophysenhormone auf dem Nullpunkt. Der Vorteil ist das HRT viel stärker wirkt als bei gewöhnlichen TS also ohne IS trotz meines Alters bin auch über 40. Melancholische Phasen hab ich manchmal aber das liegt gar nicht am Östrogen sondern eher an den Zuständen daheim und ich meine gar nicht meine Frau damit und vor allem auch an den Schmerzen wegen der Osteoporose die vom Hormonmangel kommt. Merk es vor allem wenns feucht ist. Das ist der Nachteil der IS. Könnte die HRT gar nicht abbrechen selbst wenn ich wollte weil die Knochen abgeschirmt werden müssen. Mit Testo geht's nicht weil ich aggressiv werde und es ablehne, mach deshalb Östro was auch supi ist wegen TS. Geht mir trotz allem psychisch meistens gut gegen früher. Ein drittes Geschlechtshormon gibt's nicht und das kapieren manche halt nicht.
Sternschnuppe Kopf hoch trotz allem und wenns dir ohne Östro besser geht ists gut du hast ja die eigenen sprich Testo.
LG Ann Lie
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
Ann Lie!Glückwunsch zu deinem Entschluß.Ich hoffe wirklich das es dir nun besser geht!
Ann Lie
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RE: Östrogen und der (neg.) Einfluss auf meine (!) Psyche
Die Trennung hats beschleunigt. Aber trotzdem groß ist die Hoffnung nicht mehr aber das liegt weder an der Trennung noch an den Hormonen sondern an den Beschwerden die ich hab, mir tut oft der Rücken weh und kann schwer laufen wegen der Porose. Die kommt vom Mangel an Testo wegen IS. Was nützen mir die Vorteile das ich praktisch keine Körperbehaarung hab und HRT stärker wirkt und frau das Endergebnis halt besser hinkriegt wenn mir alles weh tut. Bin einfach zu spät gegangen. Die Symptome wie Porose kommen nicht schnell sondern über viele Jahre, Mangel hatte ich vor über 20 Jahren auch schon. Es geht dann wieder nur geht der Mangel auch aufs Herz. Lieber als Frau im goldenen Käfig bei meiner damaligen Freundin leben die doch auf der dominanten Seite war als den Mist jetzt. Aber im Nachhinein ist frau immer gescheiter. Probiers halt noch aber Schäden sind da. Naja Shit happens.
LG Ann Lie
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