Beitrag #1
11.08.2016, 06:59
Nach langen hin- und herüberlegen hab ich zwischenzeitlich nun auch eine feminisierende Stimmband-OP bei Dr. Remacle durchführen lassen. Heute ist der 6. Post-OP Tag und soweit ist alles ok, aber der Reihe nach:
Vor über 2 Jahren hab ich mit Stimmtraining begonnen, war dann auch mal bei einer Logopädin in Behandlung und langsam aber sicher haben sich auch Fortschritte eingestellt. Im ersten Jahr war ich noch extrem frustriert, weil ich überhaupt keinen Fortschritt gesehen hab, dann schön langsam hat es aber doch etwas gebracht und ich hab selber auch den Unterschied bemerkt. Ich kenn inzwischen x-verschiedene Übungen für die Stimme, das Problem ist dabei ehrlichgesagt sich die Zeit zu nehmen diese auch regelmässig auszuführen. Am meisten geholfen haben mir die Lax-Vox-Übungen und Singstar spielen
Vor der Stimm-OP hab ich noch eine Stimmprobe aufgenommen, einmal mit meiner "alten" und einmal mit meiner trainierten Stimme und hab dabei mit PRAAT 141hz und 181hz gemessen. Ich hab aber selber den Eindruck, dass meine Tonhöhe im Alltag doch ziemlich schwankt und meine Stimme auch nicht wirklich klar klingt und auch oft eher heiser.
Komischerweise fanden die meisten Personen die ich traf, egal ob sie mich kannten oder nicht, dass meine Stimme schon so passen würde wie sie ist. Nur, erstens hab ich eine gewisse Paranoia entwickelt und glaub sowieso alle lügen mich an und wollen nur nett sein, und ich selbst war am allerwenigsten mit meiner Stimme zufrieden. Spätestens als ich wieder in einem neuen Job angefangen hab, war es für mich wirklich störend und ich fühlte mich deswegen oft unsicher. Das war schliesslich ausschlaggebend warum ich die Stimm-OP dann unbedingt haben wollte.
Den Kontakt zu Dr. Remacle hab ich noch über das Kontaktformular auf Dr. van de Ven's Webseite hergestellt, inzwischen führt Dr. Remacle die OP aber nur noch in Luxemburg durch. Die ganzen Formalitäten und der Kontakt zum CHL-Krankenhaus in Luxemburg war dann doch etwas nervenaufreibend und mühsam. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich auf Nachfrage eher kurzfristig noch einen Termin bekam, und das mitten im Sommer, und dass Dr. Remacle immer sehr schnell antwortete.
Jedenfalls hab ich dann eine OP-Termin für den 05.08.2016 bekommen, und die Voruntersuchung war für den Vortag geplant. Ich bin dann am 02.08. nach Luxemburg geflogen, und hab die beiden Tage vorher noch für etwas Sightseeing benutzt. Da nur eine Übernachtung in der Klinik vorgesehen war, hab ich für die restliche Zeit ein Hotelzimmer gebucht.
Die eigentliche Voruntersuchung war kurz und bündig, Dr. Remacle beantwortete alle Fragen (auf englisch) und hat einen kurzen Blick mit dem Endoskop auf die Stimmbänder geworfen. Die Narkoseuntersuchung war etwas aufwändiger, mit EKG, Blutabnahme und etlichen Fragen. Am nächsten Tag in der Früh wurde ich stationär aufgenommen und konnte mich gleich auf die OP vorbereiten, da diese bereits ca. 3h später geplant war.
Die OP fand dann in Vollnarkose statt, und als ich aufwachte hatte ich erstmal ziemlich starke Halsschmerzen. Diese wurden dann aber stündlich sehr schnell besser. Dr. Remacle kam dann noch am Nachmittag zur Visite und erklärte mir die Nachsorge, Medikamentation usw. Am nächsten Tag in der Früh bekam ich dann noch ein Rezept mit den Medikamenten und wurde entlassen.
Insgesamt verlief der ganze Eingriff sehr unspektakulär, so sehr sogar, dass ich mir in den Tagen danach wirklich Sorgen machte ob das so normal ist. So gut wie keine Schmerzen, anfängliche Schluckbeschwerden waren auch schnell verschwunden. Irgendwie fühlte es sich für mich so an als ob gar nichts operiert worden war Und ich hatte anfangs auch das Gefühl dass ich eigentlich normal sprechen könnte, wenn ich wollte, aber dass durfte bzw. darf ich ja noch nicht.
Wieder zuhause angekommen, war ich sicherheitshalber gleich bei einem HNO-Arzt zur Kontrolle, und dieser meinte es sehe bereits sehr gut aus, dafür dass die OP erst so kurz her ist. Das hat mich erstmal wieder beruhigt und jetzt heisst es ohnehin abwarten. Ich hab auch Dr. Remacle eine e-mail geschickt (und er hat auch gleich darauf geantwortet) und er meinte auch alles ist absolut in Ordnung.
Was ich zu dem Thema noch sagen möchte:
Dr. Remacle führt die stimmfeminisierende OP (Glottoplastik) auch weiterhin aus (auf Dr. van de Ven's Webseite klingt das etwas anders), nur halt im CHL Eich in Luxemburg . Dementsprechend muss man auch das Krankenhaus über dessen Webseite kontaktieren und alles weitere per e-mail vereinbaren. Interessanterweise hab ich übrigens im CHL ein Einzelzimmer mit Fernseher (TV um 3,50 pro Tag) bekommen, obwohl ich 2. Klasse bezahlt hatte.
Die Reise inkl. Flug, Aufenthalt und OP war ohne weiteres alleine machbar, im Unterschied zu einer FFS bspw. zu der ich ohne Begleitung niemanden raten würde. Ein 2h Ticket für den Bus kostet 2,- und im Bahnhof kann man für 16,- eine 10er Karte kaufen. Alles ist mit dem Bus gut erreichbar, gleich neben der Klinik ist auch eine Haltestelle (Eecher Klinik). Taxifahren hab ich komplett vermieden, da das sehr teuer sein soll.
Fürs Krankenhaus braucht man eigentlich auch nicht viel mitzunehmen, da man eh gleich so einen Kittel für die OP zum Anziehen bekommt und nur eine Nacht bleibt. Abendessen nach der OP war etwas mager, und ich hab vom Pfleger eine 2. Portion bekommen, was aber auch daran liegen kann, dass ich generell verfressen bin
Leider hab ich erst bei der Visite erfahren, dass ich für zuhause ein Inhalationsgerät benötige für die Nachbehandlung, ebenso dass ich einen Kontrolltermin zuhause beim HNO-Arzt in 2 Wochen benötige. Wenn ich das schon vorher gewusst hätte, wäre es natürlich ein Vorteil gewesen. Das Rezept hab ich gleich in Luxemburg eingelöst, da das vermutlich in Ö nicht anerkannt worden wäre. Da ich nur mit Handgepäck unterwegs war, hab ich mir das Inhalationsgerät und die Ampullen dazu in Ö besorgt.
Fürs Handy hab ich mir die APP "Sprachassistent" installiert, die hat sich als sehr hilfreich erwiesen um sich verständlich zu machen. Ich bin übrigens nur mit Deutsch- und Englisch-Kenntnissen gut zurechtgekommen, obwohl das jetzt eher nicht die Landessprachen sind, aber spätestens nach der OP war es mit Reden ohnehin vorbei. Überall mit "Bonjour Madame!" angesprochen zu werden, hat mir übrigens auch extrem gut gefallen. Schade nur dass ich selber so gut wie kein Wort Französisch kann.
Momentan kann ich zum eigentlichen Ergebnis der stimmfeminisierenden OP noch gar nichts sagen, jetzt ist erstmal abwarten angesagt. Und nicht sprechen zu dürfen ist dann auch noch so eine Geduldsprobe, dabei bin ich sicher keine Plaudertasche, aber gar nichts sagen zu können in den nächsten 2 Wochen (mindestens) ist halt wieder etwas anderes. 2 Wochen absolutes Sprechverbot ist übrigens die Vorgabe von Dr. Remacle. Husten darf man aber bspw. trotzdem Aber nach allem was ich weiss wird es ohnehin Monate dauern bis die Stimme wieder einigermassen konstant und belastbar ist.
Ich neige ja dazu alles was (mir) nicht passt gleich mal operieren zu lassen, aber die Stimme ist eben auch ein ganz wichtiger Faktor fürs Passing. Wenn alles irgendwann verheilt ist, dann sollte es halt möglich sein ohne Anstrengung in einer eindeutig femininen Tonlage zu sprechen, und genau das war ja auch der Grund für die OP und damit auch mein Ziel.
Vor über 2 Jahren hab ich mit Stimmtraining begonnen, war dann auch mal bei einer Logopädin in Behandlung und langsam aber sicher haben sich auch Fortschritte eingestellt. Im ersten Jahr war ich noch extrem frustriert, weil ich überhaupt keinen Fortschritt gesehen hab, dann schön langsam hat es aber doch etwas gebracht und ich hab selber auch den Unterschied bemerkt. Ich kenn inzwischen x-verschiedene Übungen für die Stimme, das Problem ist dabei ehrlichgesagt sich die Zeit zu nehmen diese auch regelmässig auszuführen. Am meisten geholfen haben mir die Lax-Vox-Übungen und Singstar spielen
Vor der Stimm-OP hab ich noch eine Stimmprobe aufgenommen, einmal mit meiner "alten" und einmal mit meiner trainierten Stimme und hab dabei mit PRAAT 141hz und 181hz gemessen. Ich hab aber selber den Eindruck, dass meine Tonhöhe im Alltag doch ziemlich schwankt und meine Stimme auch nicht wirklich klar klingt und auch oft eher heiser.
Komischerweise fanden die meisten Personen die ich traf, egal ob sie mich kannten oder nicht, dass meine Stimme schon so passen würde wie sie ist. Nur, erstens hab ich eine gewisse Paranoia entwickelt und glaub sowieso alle lügen mich an und wollen nur nett sein, und ich selbst war am allerwenigsten mit meiner Stimme zufrieden. Spätestens als ich wieder in einem neuen Job angefangen hab, war es für mich wirklich störend und ich fühlte mich deswegen oft unsicher. Das war schliesslich ausschlaggebend warum ich die Stimm-OP dann unbedingt haben wollte.
Den Kontakt zu Dr. Remacle hab ich noch über das Kontaktformular auf Dr. van de Ven's Webseite hergestellt, inzwischen führt Dr. Remacle die OP aber nur noch in Luxemburg durch. Die ganzen Formalitäten und der Kontakt zum CHL-Krankenhaus in Luxemburg war dann doch etwas nervenaufreibend und mühsam. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich auf Nachfrage eher kurzfristig noch einen Termin bekam, und das mitten im Sommer, und dass Dr. Remacle immer sehr schnell antwortete.
Jedenfalls hab ich dann eine OP-Termin für den 05.08.2016 bekommen, und die Voruntersuchung war für den Vortag geplant. Ich bin dann am 02.08. nach Luxemburg geflogen, und hab die beiden Tage vorher noch für etwas Sightseeing benutzt. Da nur eine Übernachtung in der Klinik vorgesehen war, hab ich für die restliche Zeit ein Hotelzimmer gebucht.
Die eigentliche Voruntersuchung war kurz und bündig, Dr. Remacle beantwortete alle Fragen (auf englisch) und hat einen kurzen Blick mit dem Endoskop auf die Stimmbänder geworfen. Die Narkoseuntersuchung war etwas aufwändiger, mit EKG, Blutabnahme und etlichen Fragen. Am nächsten Tag in der Früh wurde ich stationär aufgenommen und konnte mich gleich auf die OP vorbereiten, da diese bereits ca. 3h später geplant war.
Die OP fand dann in Vollnarkose statt, und als ich aufwachte hatte ich erstmal ziemlich starke Halsschmerzen. Diese wurden dann aber stündlich sehr schnell besser. Dr. Remacle kam dann noch am Nachmittag zur Visite und erklärte mir die Nachsorge, Medikamentation usw. Am nächsten Tag in der Früh bekam ich dann noch ein Rezept mit den Medikamenten und wurde entlassen.
Insgesamt verlief der ganze Eingriff sehr unspektakulär, so sehr sogar, dass ich mir in den Tagen danach wirklich Sorgen machte ob das so normal ist. So gut wie keine Schmerzen, anfängliche Schluckbeschwerden waren auch schnell verschwunden. Irgendwie fühlte es sich für mich so an als ob gar nichts operiert worden war Und ich hatte anfangs auch das Gefühl dass ich eigentlich normal sprechen könnte, wenn ich wollte, aber dass durfte bzw. darf ich ja noch nicht.
Wieder zuhause angekommen, war ich sicherheitshalber gleich bei einem HNO-Arzt zur Kontrolle, und dieser meinte es sehe bereits sehr gut aus, dafür dass die OP erst so kurz her ist. Das hat mich erstmal wieder beruhigt und jetzt heisst es ohnehin abwarten. Ich hab auch Dr. Remacle eine e-mail geschickt (und er hat auch gleich darauf geantwortet) und er meinte auch alles ist absolut in Ordnung.
Was ich zu dem Thema noch sagen möchte:
Dr. Remacle führt die stimmfeminisierende OP (Glottoplastik) auch weiterhin aus (auf Dr. van de Ven's Webseite klingt das etwas anders), nur halt im CHL Eich in Luxemburg . Dementsprechend muss man auch das Krankenhaus über dessen Webseite kontaktieren und alles weitere per e-mail vereinbaren. Interessanterweise hab ich übrigens im CHL ein Einzelzimmer mit Fernseher (TV um 3,50 pro Tag) bekommen, obwohl ich 2. Klasse bezahlt hatte.
Die Reise inkl. Flug, Aufenthalt und OP war ohne weiteres alleine machbar, im Unterschied zu einer FFS bspw. zu der ich ohne Begleitung niemanden raten würde. Ein 2h Ticket für den Bus kostet 2,- und im Bahnhof kann man für 16,- eine 10er Karte kaufen. Alles ist mit dem Bus gut erreichbar, gleich neben der Klinik ist auch eine Haltestelle (Eecher Klinik). Taxifahren hab ich komplett vermieden, da das sehr teuer sein soll.
Fürs Krankenhaus braucht man eigentlich auch nicht viel mitzunehmen, da man eh gleich so einen Kittel für die OP zum Anziehen bekommt und nur eine Nacht bleibt. Abendessen nach der OP war etwas mager, und ich hab vom Pfleger eine 2. Portion bekommen, was aber auch daran liegen kann, dass ich generell verfressen bin
Leider hab ich erst bei der Visite erfahren, dass ich für zuhause ein Inhalationsgerät benötige für die Nachbehandlung, ebenso dass ich einen Kontrolltermin zuhause beim HNO-Arzt in 2 Wochen benötige. Wenn ich das schon vorher gewusst hätte, wäre es natürlich ein Vorteil gewesen. Das Rezept hab ich gleich in Luxemburg eingelöst, da das vermutlich in Ö nicht anerkannt worden wäre. Da ich nur mit Handgepäck unterwegs war, hab ich mir das Inhalationsgerät und die Ampullen dazu in Ö besorgt.
Fürs Handy hab ich mir die APP "Sprachassistent" installiert, die hat sich als sehr hilfreich erwiesen um sich verständlich zu machen. Ich bin übrigens nur mit Deutsch- und Englisch-Kenntnissen gut zurechtgekommen, obwohl das jetzt eher nicht die Landessprachen sind, aber spätestens nach der OP war es mit Reden ohnehin vorbei. Überall mit "Bonjour Madame!" angesprochen zu werden, hat mir übrigens auch extrem gut gefallen. Schade nur dass ich selber so gut wie kein Wort Französisch kann.
Momentan kann ich zum eigentlichen Ergebnis der stimmfeminisierenden OP noch gar nichts sagen, jetzt ist erstmal abwarten angesagt. Und nicht sprechen zu dürfen ist dann auch noch so eine Geduldsprobe, dabei bin ich sicher keine Plaudertasche, aber gar nichts sagen zu können in den nächsten 2 Wochen (mindestens) ist halt wieder etwas anderes. 2 Wochen absolutes Sprechverbot ist übrigens die Vorgabe von Dr. Remacle. Husten darf man aber bspw. trotzdem Aber nach allem was ich weiss wird es ohnehin Monate dauern bis die Stimme wieder einigermassen konstant und belastbar ist.
Ich neige ja dazu alles was (mir) nicht passt gleich mal operieren zu lassen, aber die Stimme ist eben auch ein ganz wichtiger Faktor fürs Passing. Wenn alles irgendwann verheilt ist, dann sollte es halt möglich sein ohne Anstrengung in einer eindeutig femininen Tonlage zu sprechen, und genau das war ja auch der Grund für die OP und damit auch mein Ziel.
IF AT FIRST YOU DON'T SUCCEED, FIX YOUR Ponytail AND TRY AGAIN.