sagte einst Lilo Wanders und nun möchte ich mich auch gerne mal vorstellen, als neues Mitglied in diesem schönen Forum unter so vielen lieben Menschen!
Ich selbst hatte schon seit meiner Kindheit immer wieder das Bedürfnis, aus meiner angeborenen, männlichen Geschlechterrolle auszubrechen. Als Kind wollte ich nicht „nur“ ein Bub, sondern manchmal auch ein Mädchen sein. Denn die Welt der Mädchen war bunt, sie durften (wenn sie wollten) mit jedem Spielzeug spielen (auch damals schon mit Autos oder der Eisenbahn) und sämtliche Kleidungsstücke tragen. Daher spielte ich heimlich auch mit Puppen oder zog mir Mädchenkleider an. Dabei hatte ich jedoch weniger Angst vor meinen Eltern, sondern viel mehr Angst, dass mich meine Freunde erwischen.
Später, als ich mich das erste Mal verliebte, erkannte ich, dass ich nicht nur meine damalige Freundin liebte, sondern mich auch für ihre Kleidung, ihren Schmuck, ihr Make-Up, ihre Frisur … interessierte. Gleichzeitig fand ich auch an dem „innere Mädchen“ Gefallen und es herrschte lange Zeit Unsicherheit. Immer wieder musste ich aus dem “Geschlechtergefängnis” auszubrechen, auch wenn ich Gewissensbisse hatte. Lange Zeit konnte ich mich deswegen selbst nicht akzeptieren bzw. verstehen, jetzt, zwar sehr spät, aber doch, liebe ich meine “zweite Rolle” in meinem Leben, denn das “Frau Sein” ist so wunderschön. Eine GAOP kommt für mich aber trotzdem nicht in Frage, aus mehreren Gründen, diese möchte ich hier aber nicht anführen.
Dass das Leben einer Frau oft sehr hart ist, das wissen nicht nur Bio- bzw. Cis-Frauen. Die Gleichstellung von Frau und Mann ist noch immer nicht abgeschlossen und in der Arbeitswelt gibt es noch immer Unterschiede bei den Gehältern. Und Frauen werden in erster Linie oft nur über ihr Äußeres definiert, d.h. über ihre Schönheit, innere Werte oder Kompetenz im Beruf spielen oft nur eine untergeordnete Rolle.
Und hier wären wir schon wieder beim Thema, dann “frau” muss eben gut aussehen. Daher habe ich noch viel zu lernen, bevor ich en femme das Haus verlasse. Vor allem muss ich das Schminken lernen, denn ich möchte nicht als „Horrorclown“ in Erscheinung treten. Außerdem habe ich starken Bartwuchs und muss mich daher vorher gründlich rasieren, obwohl dank Conchita auch Frauen schon Bärte tragen dürfen. Vielleicht besuche ich deshalb auch ein spezielles “Seminar” für Crossdresser.
Meine Lieben, ich hoffe, dass es Euch gut geht und dass Ihr Spaß in diesem wunderbaren Forum habt. Ich freue mich schon auf Eure Mails! Ich werde Euch gerne antworten, aber bitte Geduld, wenn es etwas länger dauert.
Freut mich, dass du da bist. Wir haben sicher vieles gemeinsam. Würde mich auch freuen, mit dir zu chatten. Komme aber immer erst sehr spät am Abend dazu.
Lg Larissa
Du bist immer so hübsch, wie du dich in deiner Haut wohlfühlst...
Vieles was Du sagst, dürften Vielen bekannt vorkommen, aber ein paar Anmerkungen wären vielleicht dennoch angebracht
(16.11.2018, 15:57)Caroline B schrieb: Ich selbst hatte schon seit meiner Kindheit immer wieder das Bedürfnis, aus meiner angeborenen, männlichen Geschlechterrolle auszubrechen.
Eine Rolle, was auch immer sie ist, ist aber zumindest nicht angeboren. (Auch wenn es sich unter bestimmten Umständen so anfühlen mag, weil man in bestimmte Lebensumstände hineingeboren wird, die mehr oder weniger deterministisch wirken können.)
(Falls man sich nicht ohnehin dazu durchringen sollte, lieber mit einem Konzept wie Habitus zu arbeiten.)
Zitat:Denn die Welt der Mädchen war bunt, sie durften (wenn sie wollten) mit jedem Spielzeug spielen (auch damals schon mit Autos oder der Eisenbahn) und sämtliche Kleidungsstücke tragen.
Das ist ein eigenartiger Effekt, der aber nicht besagt, daß Mädchen im Allgemeinen in anderen Lebensbereichen größere Freiheiten in der individuellen Ausgestaltung ihrer Lebensvorstellungen (um das nicht nur zu beschränken auf: "ihrer Geschlechtsrolle") hätten. (Worauf Du ja auch weiter unten zurückkommst.)
Für mich persönlich war das nicht so das Problem. Ich konnte ziemlich viel machen, aber ich hatte es nicht so mit Spielzeug. Ich bin zwar bis heute sehr verspielt, lebe das aber lieber durch kreativen Umgang mit Alltäglichkeiten aus.
Zitat:das “Frau Sein” ist so wunderschön.
Irgendwie hast Du da ja eigentlich schon recht
Zitat:Dass das Leben einer Frau oft sehr hart ist, das wissen nicht nur Bio- bzw. Cis-Frauen. Die Gleichstellung von Frau und Mann ist noch immer nicht abgeschlossen und in der Arbeitswelt gibt es noch immer Unterschiede bei den Gehältern. Und Frauen werden in erster Linie oft nur über ihr Äußeres definiert, d.h. über ihre Schönheit, innere Werte oder Kompetenz im Beruf spielen oft nur eine untergeordnete Rolle.
Das dürfte für viele bittere Realität sein. Entsprechende Beschwerden habe ich immer mal wieder zu Ohren bekommen.
Auch in der Hinsicht bin ich wohl hoffnungslos überprivilegiert. Es ist in meinen Kreisen nicht üblich, Frauen als minderbemittelt zu behandeln, egal ob im Beruf oder im Privatleben.
In vielen was Du geschrieben hast habe ich mich selbst wiedererkannt. Es ist faszinierend und spannend zu lesen das es einem nicht nur selbst so in der Kindheit ging. Wobei ich damals weniger Angst vor meinen Freunden als vor meinen Eltern hatte. Die wissen es bis heute nicht und würden es auch nicht verstehen. Aber egal, hier geht es nicht um mich.
Ich wünsche Dir viel Spaß im Forum!
Ganz liebe Grüße
Tatjana
Zwischen dem was ich fühle und dem was ich bin haben ich Angst zu verlieren wer ich bin....