Beitrag #1
14.06.2019, 11:26
Hallo Zusammen
Mich führt, wie wohl die meisten hier, die Frage, wer ich bin. Ich habe mich in den letzten Jahren verändert (innerlich) und bin gerade an einem Punkt, an dem ich mir meine Situation bzw. Problematik nicht mehr mit eigenen Worten erklären kann. Dies ist auch der Grund für meine Anmeldung hier, da ich mich so gut wie noch nie mit anderen darüber ausgetauscht habe.
Also ganz kurz mir. Ich bin 29 Jahre, männlich und sehr konservativ am Dorf aufgewachsen. Ich wurde ohne Hoden geboren und habe mit ca. 10 Jahren realisiert, dass an mir optisch etwas anders ist, als bei meinen Freunden. Ich fühlte mich mehr und mehr unmännlich, benachteiligt und habe mich geweigert bspw. mit anderen Jungs zu Duschen. Ich empfinde heute noch große Scham, wenn ich daran zurückdenke. Mit 16 bekam ich Hodenimplantate und meine Hormonsubstitution begann. Die Jungs in dem Alter hatten teilweise schon Bartwuchs und waren im Stimmbruch, ich hing natürlich total hinterher, was meine Unsicherheit und das Gefühl unmännlich zu sein vergrößerte. Ich habe mich nie wirklich mit anderen Männern identifizieren können, aber auch nicht mit Frauen, was bis heute große Einsamkeit in mir auslöst.
Mit 18 hatte ich dann meine erste Freundin und begann mehr oder weniger, diese ganzen Gefühle zu unterdrücken bzw. zu verdrängen. Zwei Jahre schien das alles gut zu gehen, bis ich mit Anfang 20 erstmal sexuelle Fantasien mit Männern hatte, mit mir als weibl. Part. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich das erste mal Depressionen bekam, die bis heute andauern.
Das führte natürlich noch zu mehr Unsicherheit und ich versuchte mehr und mehr diese Gefühle zu verdrängen. Da ich ohne meinen Vater aufgewachsen bin, und mich lediglich mit einem kollerischen Stiefvater der "alten Schule" abgeben musste, hatte ich nie eine männl. Bezugsperson
mit der ich über derartige Dinge hätte sprechen können. Das ging so weiter bis ich 24 war. Ich hatte mehrere Freundinnen in diesen Jahren, aber diese sexuellen Neigungen kamen immer mehr durch, v.a. wenn ich getrunken habe. Zu diesem Zeitpunkt war der Druck so groß, dass es nach einer Partynacht dazu kam, dass ich Sex mit einem Mann hatte. Es war schön, jedoch habe ich mich die nächsten Tage in Grund und Boden geschähmt und die Welt nicht mehr verstanden bzw. mich wie ich so etwas nur tun konnte. Zur selben Zeit habe ich auch begonnen, heimlich Leggins und Unterwäsche meiner damaligen Freundin zu tragen. Auch hatte ich ich mir irgendwann eigene Outfits, eine Perücke und Schminke gekauft um heimlich in diese Rolle zu schlüpfen. Dennoch wuchs die Scham und ich startet mit 26 den kläglichen Versuch, diese ganzen Dinge wegzuwerfen und diese "weibl. Identität" zu begraben. Ich beschloss beruflich Erfolgreich sein zu wollen, weil das ja "männlich" ist. Ich ging ins Fitness um Muskeln aufzubauen...Die Depressionen wurden immer schlimmer, Drogenkonsum kam dazu, bis ich einen Zusammenbruch hatte. Von diesem habe ich mich bis heute, 3 Jahre später immer noch nicht richtig erholt, und meine weibl. Identität
rückte mehr und mehr in den Vordergrund (innerlich). Leider habe ich bis heute nicht die Muße gefunden, mit jemandem darüber zu reden. Manchmal habe ich das Gefühl, einfach nicht männlich genug für die Männerwelt zu sein sowie dem Erfolgsdruck, der von meinen Eltern ausgeht als Mann gerecht zu werden. Dann flüchte ich mich im Stillen in meine weibliche Rolle. Heute bin ich mir extrem unsicher, ob diese weibl. Seite tatsächlich nur eine Flucht ist, oder ob da noch mehr dahinter steckt. Deswegen wende ich mich an euch, um einfach mal ein paar Gedanken von anderen zu hören.
<3
Mich führt, wie wohl die meisten hier, die Frage, wer ich bin. Ich habe mich in den letzten Jahren verändert (innerlich) und bin gerade an einem Punkt, an dem ich mir meine Situation bzw. Problematik nicht mehr mit eigenen Worten erklären kann. Dies ist auch der Grund für meine Anmeldung hier, da ich mich so gut wie noch nie mit anderen darüber ausgetauscht habe.
Also ganz kurz mir. Ich bin 29 Jahre, männlich und sehr konservativ am Dorf aufgewachsen. Ich wurde ohne Hoden geboren und habe mit ca. 10 Jahren realisiert, dass an mir optisch etwas anders ist, als bei meinen Freunden. Ich fühlte mich mehr und mehr unmännlich, benachteiligt und habe mich geweigert bspw. mit anderen Jungs zu Duschen. Ich empfinde heute noch große Scham, wenn ich daran zurückdenke. Mit 16 bekam ich Hodenimplantate und meine Hormonsubstitution begann. Die Jungs in dem Alter hatten teilweise schon Bartwuchs und waren im Stimmbruch, ich hing natürlich total hinterher, was meine Unsicherheit und das Gefühl unmännlich zu sein vergrößerte. Ich habe mich nie wirklich mit anderen Männern identifizieren können, aber auch nicht mit Frauen, was bis heute große Einsamkeit in mir auslöst.
Mit 18 hatte ich dann meine erste Freundin und begann mehr oder weniger, diese ganzen Gefühle zu unterdrücken bzw. zu verdrängen. Zwei Jahre schien das alles gut zu gehen, bis ich mit Anfang 20 erstmal sexuelle Fantasien mit Männern hatte, mit mir als weibl. Part. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich das erste mal Depressionen bekam, die bis heute andauern.
Das führte natürlich noch zu mehr Unsicherheit und ich versuchte mehr und mehr diese Gefühle zu verdrängen. Da ich ohne meinen Vater aufgewachsen bin, und mich lediglich mit einem kollerischen Stiefvater der "alten Schule" abgeben musste, hatte ich nie eine männl. Bezugsperson
mit der ich über derartige Dinge hätte sprechen können. Das ging so weiter bis ich 24 war. Ich hatte mehrere Freundinnen in diesen Jahren, aber diese sexuellen Neigungen kamen immer mehr durch, v.a. wenn ich getrunken habe. Zu diesem Zeitpunkt war der Druck so groß, dass es nach einer Partynacht dazu kam, dass ich Sex mit einem Mann hatte. Es war schön, jedoch habe ich mich die nächsten Tage in Grund und Boden geschähmt und die Welt nicht mehr verstanden bzw. mich wie ich so etwas nur tun konnte. Zur selben Zeit habe ich auch begonnen, heimlich Leggins und Unterwäsche meiner damaligen Freundin zu tragen. Auch hatte ich ich mir irgendwann eigene Outfits, eine Perücke und Schminke gekauft um heimlich in diese Rolle zu schlüpfen. Dennoch wuchs die Scham und ich startet mit 26 den kläglichen Versuch, diese ganzen Dinge wegzuwerfen und diese "weibl. Identität" zu begraben. Ich beschloss beruflich Erfolgreich sein zu wollen, weil das ja "männlich" ist. Ich ging ins Fitness um Muskeln aufzubauen...Die Depressionen wurden immer schlimmer, Drogenkonsum kam dazu, bis ich einen Zusammenbruch hatte. Von diesem habe ich mich bis heute, 3 Jahre später immer noch nicht richtig erholt, und meine weibl. Identität
rückte mehr und mehr in den Vordergrund (innerlich). Leider habe ich bis heute nicht die Muße gefunden, mit jemandem darüber zu reden. Manchmal habe ich das Gefühl, einfach nicht männlich genug für die Männerwelt zu sein sowie dem Erfolgsdruck, der von meinen Eltern ausgeht als Mann gerecht zu werden. Dann flüchte ich mich im Stillen in meine weibliche Rolle. Heute bin ich mir extrem unsicher, ob diese weibl. Seite tatsächlich nur eine Flucht ist, oder ob da noch mehr dahinter steckt. Deswegen wende ich mich an euch, um einfach mal ein paar Gedanken von anderen zu hören.
<3