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standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
Als Kerosin 95 veröffentlicht Kathrin Kolleritsch das Album "Volume 1" – und besteht auf genderneutrale Berichterstattung. Eine Nachfrage
Mit der Band My Ugly Clementine hat Kathrin Kolleritsch vor zwei Wochen den "European Independent Album of the Year Award" für das 2020 erschienene Album "Vitamin C" gewonnen. Als Kerosin 95 veröffentlicht Kolleritsch am 19. März das Album "Volume 1". Ein persönliches Werk über das Dasein als nichtbinärer Mensch, also weder ausschließlich männlich noch weiblich.
https://www.derstandard.at/story/2000124...e-arroganz
...und das im Artikel verlinkte Video:
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
Ich hab beim Lesen herzhaft gelacht. Soviel leere Worthülsen, Wichtigtuereien und konsequentes Vorbeischwafeln an der Frage kenn ich sonst nur von den Politikern bei Armin Wolf. Und diese Leute wollen dann auch noch ernst genommen werden, unfassbar!
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
Die Interviewerin ist unfähig, unvorbereitet und unverschämt. Die sollte umgehendst gefeuert werden
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
09.03.2021, 09:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.03.2021, 09:43 von chipsi.)
Ich muss zugeben, mich ärgert es vor allem, dass mit dem Artikel suggeriert wird die Pronomenfrage, bzw. die Frage der richtigen Anrede, sei ein allgemeines Transgender-Problem. Als Transfrau finde ich in dem Artikel und auch in dem zugehörigen Video eigentlich überhaupt nichts das ich für mich in Anspruch nehmen möchte, im Gegenteil, und ich bin ja auch Transgender.
Wenn jemand den Artikel ohne Vorwissen liest und das Video sieht könnte er/sie/.... annehmen, bei Transpersonen und Menschen insgesamt wäre es immens wichtig vorab nach der richtigen Anrede zu fragen, oder sicherheitshalber gleich genderneutrale Sprache zu verwenden.
Mir ist schon klar, dass es Transgender gibt, für die das wirklich ein Problem darstellt. Allerdings kann ich nur für mich persönlich sagen, wie sehr ich es mag mit 'Frau' angesprochen zu werden, egal ob im Schriftverkehr oder auch mündlich, schliesslich bin ich ja eine Frau, wenn auch eine trans-Frau. Es ist schwer zu beschreiben, aber die richtige - also für mich weibliche - Anrede hat etwas beruhigendes und sehr angenehmes, und darauf verzichten zu müssen wäre eine Horrorvorstellung.
Wenn mich jedesmal jemand fragen würde wie ich angesprochen werden möchte, wäre ich wohl vor den Kopf gestossen, und eine Welt in der mich jeder und jede, also egal ob im Kaffehaus oder in einem Amt, so vorbefragen würde, wäre für mich ein Albtraum.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die einzige bin der es so geht, aber davon steht in dem Artikel leider nichts.
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
09.03.2021, 18:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.03.2021, 19:20 von Vaginamaste.
Bearbeitungsgrund: Ergänzung
)
(09.03.2021, 09:39)chipsi schrieb: Wenn jemand den Artikel ohne Vorwissen liest und das Video sieht könnte er/sie/.... annehmen, bei Transpersonen und Menschen insgesamt wäre es immens wichtig vorab nach der richtigen Anrede zu fragen, oder sicherheitshalber gleich genderneutrale Sprache zu verwenden.
... nur um hinterher reingedrückt zu bekommen, dass die gewählte Form der Anrede erst wieder nicht passt? Zitat: " Im Deutschen verzichte ich in Bezug auf meine Person gänzlich auf die Verwendung von Pronomen und erwarte mir, dass dies im Gespräch/in Beiträgen respektiert und umgesetzt wird. Konkret bedeutet das, dass in der Satzbildung weder Gender-spezifische, strikt binäre Pronomen (sie/er, ihres/seines) noch Gender-unspezifische Pronomen (xier, dier, xies etc.) zu finden sind."
Sorry, aber was willst als Journalist mit so einem undefinierbaren Kasperl, der/die/das ganz offensichtlich nicht mal selber beschreiben kann, wie die entsprechende Anrede zu sein hat. Die ärgsten wortakrobatischen Verrenkungen hinlegen, nur um irgendwelche Allüren solcher Weirdos zu befriedigen bringt dann im Endeffekt auch niemandem was, wenn heteronormative und LGBTIQ Leute dazu gleichermaßen den Kopf schütteln.
Und was den Namen betrifft: Jeder Depp kann sich ganz einfach einen genderneutralen aussuchen und im Magistrat/Gemeindeamt ein Antragsformular ausfüllen, das ist echt keine Kunst. Aber das ganze Verhalten drumherum ist wieder mal so typisch österreichisch asozial, andauernd reißen bei uns die allergrößten Trottel am weitesten die Klappe auf
Edit: Irgendein Niveau darf man sich bei Leuten aber eh generell nicht erwarten, die musikalisch absolut kein Talent haben und lyrisch nur so geistige Rülpser wie "Hinter der Bar spuck ich in dein Bier" rausgröhlen können, aber sich dabei wahnsinnig cool und erhaben vorkommen.
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
Die Anrede bleibt doch Sie bzw. Du (2. Person). Wo ist das Problem?
Formulierung wie "Beeil er sich!" (3. Person) sind schon etwas aus der Mode gekommen.
Und wenn Kathrin zu sich selbst spricht, kann Kathrin ja "Kathrin" sagen. Auch wenn das ein bißchen umständlich ist Oder halt ganz prosaisch "ich" (1. Person). Noch Fragen?
Und nochmal: eine wirklich sehr fähige Journalistin, die noch weniger Deutsch kann als meine beschränkte Wenigkeit
Aber gilt Kathrin denn als geschlechtsneutraler Vorname?
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
(09.03.2021, 20:03)Sunburst schrieb: Die Anrede bleibt doch Sie bzw. Du (2. Person). Wo ist das Problem?
Ich hab's doch extra zitiert^^
Es ging um die indirekte Anrede, nicht um die direkte, bei der "du" und "Sie" natürlich immer passt. Diese Gestalt will aber weder, dass mit genderspezifischen noch genderunspezifischen Pronomen über sie geredet wird, aber auch nicht, dass Kathrin verwendet wird. Was bleibt dann noch über? Nachname? Künstlername? Oder irgendein schräges Satzkonstrukt, das sich um die Person herumwindet und komplett lächerlich wird? Wie sagte einst schon Dieter Bohlen über Verona Feldbusch: "Da wird ihnen verkackeiert"
(09.03.2021, 20:03)Sunburst schrieb: Aber gilt Kathrin denn als geschlechtsneutraler Vorname?
Laut den Seiten, die man auf die Schnelle bei Google findet ist der Name eindeutig weiblich (etwa hier: https://www.beliebte-vornamen.de/4937-katrin.htm)
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
09.03.2021, 23:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.03.2021, 23:20 von Rabenmädchen.)
An mir selber bemerke ich gerade, dass es leichter ist, von anderen zu fordern, sie mögen doch einmal über ihren Tellerrand schauen, als selber über den eigenen Tellerrand, der doch schon so viel weiter ist als der von den Kritisierten, hinauszugehen.
Die Forderung, auf gendernde Pronomen zu verzichten, verursachen so viel Verwunderung in mir, dass ich nun endlich an mir selber erleben kann, wie sich cis Menschen fühlen können, die von trans Menschen gesagt bekommen, sie möchten in Zukunft mit „sie“ oder „er“ angeredet werden, obwohl das Äußere dem augenscheinlich widerspricht.
Dabei ist die Situation bei trans Frauen und trans Männern recht einfach.
Sie wurden lange Zeit mit einem falschen Pronomen betitelt, das ihrem eigenen Erleben nicht entspricht.
Wenn nach der Transition das als richtig erlebte Pronomen verwendet wird, ist das für diese Personengruppe eine Genugtuung und Bestätigung, den richtigen Weg gegangen zu sein.
Eine ganz andere Lage ist es bei Genderfluiden oder Nicht-Binären.
Sie werden ihr Leben lang mit falschen Pronomen bezeichnet.
Nicht (nur) aus böser Absicht, sondern (auch) weil die deutsche Sprache für sie kaum adäquate Bezeichnungen hat.
Ob es mir persönlich gefällt oder nicht – wenn ich von anderen verlange, dass sie allen trans Menschen das Geschlecht zugestehen, welches sie für sich als richtig erachten, dann kann ich nicht den Nichtbinären und Genderfluiden ihr Recht auf genderneutrale Benennung verweigern.
Das frustriert mich ein wenig.
Mir den Status als „sie“ zu verweigern, nachdem ich die Ochsentour mit Alltagstest, Zwangstherapie, Indikation, zwei selbst bezahlten überteuerten Gutachten, Gerichtsverhandlung, MDK-Untersuchung und GAOP durchgemacht habe, fühlt sich an, als würde ich bei einem Marathonlauf kurz vor dem Ziel von einem Mofafahrer überholt werden, der dafür den Siegespokal bekommt.
Bei diesem Gedanken kann ich dem „Standard“ nur „Danke“ sagen.
Er hat mich mit diesem Interview und dem Video daran erinnert, dass mein Leben im richtigen Geschlecht mit dem so gut wie möglich richtigen Körper keine Trophäe ist.
Es ist keine Belohnung für erlittenes Unrecht.
Es ist einfach mein Leben, mein richtiges Leben, ganz egal, ob das von anderen anerkannt wird oder nicht.
Andere dabei zu unterstützen, ihr richtiges Leben zu leben, erscheint mir richtig.
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
(09.03.2021, 20:58)Vaginamaste schrieb: Ich hab's doch extra zitiert^^
Es ging um die indirekte Anrede, nicht um die direkte, bei der "du" und "Sie" natürlich immer passt.
Siehste, nichtmal das habe ich verstanden
(09.03.2021, 20:58)Vaginamaste schrieb: Diese Gestalt will aber weder, dass mit genderspezifischen noch genderunspezifischen Pronomen über sie geredet wird, aber auch nicht, dass Kathrin verwendet wird.
Warum hat sich dieser Mensch dann den Namen Kathrin ausgesucht?
(09.03.2021, 20:58)Vaginamaste schrieb: Was bleibt dann noch über? Nachname?
Kolleritsch geht natürlich auch.
Z.B. "Kolleritsch spielt fast so schlecht Schlagwerk wie ich."
SCNR
(09.03.2021, 20:58)Vaginamaste schrieb: Oder irgendein schräges Satzkonstrukt, das sich um die Person herumwindet
Sprachspielereien machen mir meistens schon Spaß Nur sowohl Interviewerin wie Interviewte lassen einem in diesem Artikel im Regen stehen
Leider. Machte mir jemand praktikable Vorschläge, würde ich die wenigstens mal zur Kenntnis nehmen.
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RE: standard.at: Kerosin 95: "Das ist verinnerlichte Arroganz"
Dunkel erinnere ich alte Western...in dnen die Ureinwohner bereits genderneutral geredet haben...
"Rotes Speer sieht Feuerross.
Weißes Mann mit gespaltene Zunge kommen.
Rotes Speer weißes Mann töten."
Hough.
Rabenmädchen hat gesprochen.
-Sarkasmusmodur off-
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