Beitrag #1
24.05.2021, 23:16
Es war einmal eine Frau, die in einem Männerkörper feststeckte.
Die hoffte, eines Tages genügend Geld zu haben, um all das ändern zu lassen, was nicht dem Bild entsprach, das sie von sich selber hatte.
Als es dann soweit war, musste sie erfahren, dass selbst die aktuelle Medizin nicht so viel kann, wie sie es gehofft und erwartet hatte.
Von vielen Unmöglichkeiten abgesehen bestand immer noch ein gutes Risiko, dass die Operationen nicht gut ausgehen würden – aller Routine zum Trotz.
Wie das dann aussehen kann, könnt ihr euch im Nachbarforum „Transsexuelle und Angehörige“ anschauen.
Besonders ans Herz legen möchte ich die Bilderserie eines gewissen „Rabenmädchens“.
Ja, ich hatte Glück gehabt, und zu guter letzt ist alles schön verheilt, aber ich habe – gerade in letzter Zeit – auch schlimmes Gegenteiliges miterleben müssen.
Das rumorte in mir und ich fragte mich, ob diese scheinbar unbeschränkte Verfügungsgewalt über den eigenen Körper auch tatsächlich genutzt werden sollte.
Müssen plastische Operationen sein, wo hier ein Fältchen weggeliftet wird und da ein paar Lippen botoxiiert werden oder dort mal schnell ein Penis aus einem Unterarm gebastelt wird?
Andererseits – wer bin ich, die ich als anerkannt an Transsexualität gelitten habende Frau weiß, was Leidensdruck mit einem falsch ausgeprägtem Körper bedeutet, anderen vorzuschreiben, ab wann Leidensdruck unaushaltbar ist und nur durch eine OP gelindert werden kann?
Kann eine zu große Nase, eine zu kleine Brust, zu schmale Lippen nicht ebenso schmerzhaft für die Betroffenen sein wie das seinerzeit zwischen meinen Beinen baumelnde Fetzchen Fleisch?
Was hilft es Betroffenen, wenn ihnen gesagt wird, ihre Nase sei nicht zu groß?
Ihre Brüste seien klein, aber genau richtig, eine Handvoll?
Seine Vagina würde ihn nicht weniger zum Mann machen, als wenn er einen Penis hätte?
Eine Vagina würde sie nicht zur Frau machen, sie könne ihren Pimmel ruhig behalten?
Wer kann von außen beurteilen, inwieweit das Selbstbild, jenes Bild, das ich von mir selber habe, von Umwelt und Konzernen und Gesellschaft geprägt ist?
Ob ich wirklich an meinen körperlichen als falsch empfundenen Ausprägungen leide oder einem aufgezwungenen Schönheitsideal zu folgen versuche?
Meine Antwort besteht in einer simplen Frage:
Wenn deine OP schief geht und deine Nase, deine Brüste, dein Penis oder deine Vagina nach der OP nicht dem Idealbild entsprechen, welches du dir ausgemalt hast, würdest du die OP trotzdem wollen?
Ist dein jetziger Zustand so unaushaltbar, dass jedes – und wirklich jedes! - Ergebnis besser ist als der Prä-OP-Zustand, dann: lass dich operieren.
Wenn du allerdings nur auf eine Verbesserung deines jetzigen Zustandes aus bist, den du als „ganz okay“ beurteilen kannst, dann lass es sein.
Für mich war es April 2017 klar:
Mit dem Gesicht, der Brust, der Nase und der Fleischgeschwulst zwischen meinen Beinen konnte ich nicht mehr weiterleben.
Der Tod war besser als ein Leben wie bisher.
Jedes OP-Ergebnis würde besser sein als das bisherige Leben.
Ich beglückwünsche und ja, beneide sogar ein wenig jene Transgender, die nicht an solch fürchterlicher Diskrepanz mit ihrem Körper leiden wie wir Menschen mit Transsexualität.
Es ist eine Folter, die niemand dem ärgsten Feind wünscht.
Und diejenigen, die diese Folter nicht kennen, werden kaum je nachvollziehen können, wie lebensrettend im wahrsten Wortsinne plastische Chirurgie sein kann.
Die hoffte, eines Tages genügend Geld zu haben, um all das ändern zu lassen, was nicht dem Bild entsprach, das sie von sich selber hatte.
Als es dann soweit war, musste sie erfahren, dass selbst die aktuelle Medizin nicht so viel kann, wie sie es gehofft und erwartet hatte.
Von vielen Unmöglichkeiten abgesehen bestand immer noch ein gutes Risiko, dass die Operationen nicht gut ausgehen würden – aller Routine zum Trotz.
Wie das dann aussehen kann, könnt ihr euch im Nachbarforum „Transsexuelle und Angehörige“ anschauen.
Besonders ans Herz legen möchte ich die Bilderserie eines gewissen „Rabenmädchens“.
Ja, ich hatte Glück gehabt, und zu guter letzt ist alles schön verheilt, aber ich habe – gerade in letzter Zeit – auch schlimmes Gegenteiliges miterleben müssen.
Das rumorte in mir und ich fragte mich, ob diese scheinbar unbeschränkte Verfügungsgewalt über den eigenen Körper auch tatsächlich genutzt werden sollte.
Müssen plastische Operationen sein, wo hier ein Fältchen weggeliftet wird und da ein paar Lippen botoxiiert werden oder dort mal schnell ein Penis aus einem Unterarm gebastelt wird?
Andererseits – wer bin ich, die ich als anerkannt an Transsexualität gelitten habende Frau weiß, was Leidensdruck mit einem falsch ausgeprägtem Körper bedeutet, anderen vorzuschreiben, ab wann Leidensdruck unaushaltbar ist und nur durch eine OP gelindert werden kann?
Kann eine zu große Nase, eine zu kleine Brust, zu schmale Lippen nicht ebenso schmerzhaft für die Betroffenen sein wie das seinerzeit zwischen meinen Beinen baumelnde Fetzchen Fleisch?
Was hilft es Betroffenen, wenn ihnen gesagt wird, ihre Nase sei nicht zu groß?
Ihre Brüste seien klein, aber genau richtig, eine Handvoll?
Seine Vagina würde ihn nicht weniger zum Mann machen, als wenn er einen Penis hätte?
Eine Vagina würde sie nicht zur Frau machen, sie könne ihren Pimmel ruhig behalten?
Wer kann von außen beurteilen, inwieweit das Selbstbild, jenes Bild, das ich von mir selber habe, von Umwelt und Konzernen und Gesellschaft geprägt ist?
Ob ich wirklich an meinen körperlichen als falsch empfundenen Ausprägungen leide oder einem aufgezwungenen Schönheitsideal zu folgen versuche?
Meine Antwort besteht in einer simplen Frage:
Wenn deine OP schief geht und deine Nase, deine Brüste, dein Penis oder deine Vagina nach der OP nicht dem Idealbild entsprechen, welches du dir ausgemalt hast, würdest du die OP trotzdem wollen?
Ist dein jetziger Zustand so unaushaltbar, dass jedes – und wirklich jedes! - Ergebnis besser ist als der Prä-OP-Zustand, dann: lass dich operieren.
Wenn du allerdings nur auf eine Verbesserung deines jetzigen Zustandes aus bist, den du als „ganz okay“ beurteilen kannst, dann lass es sein.
Für mich war es April 2017 klar:
Mit dem Gesicht, der Brust, der Nase und der Fleischgeschwulst zwischen meinen Beinen konnte ich nicht mehr weiterleben.
Der Tod war besser als ein Leben wie bisher.
Jedes OP-Ergebnis würde besser sein als das bisherige Leben.
Ich beglückwünsche und ja, beneide sogar ein wenig jene Transgender, die nicht an solch fürchterlicher Diskrepanz mit ihrem Körper leiden wie wir Menschen mit Transsexualität.
Es ist eine Folter, die niemand dem ärgsten Feind wünscht.
Und diejenigen, die diese Folter nicht kennen, werden kaum je nachvollziehen können, wie lebensrettend im wahrsten Wortsinne plastische Chirurgie sein kann.
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)