Kombinierte Methode von Dr. Schaff für die MzF-GaOP (Vortrag vom 25.5.)
RE: Kombinierte Methode von Dr. Schaff für die MzF-GaOP (Vortrag vom 25.5.)
Beitrag #98
Hallo, Nina 91

Zitat:Ich würde gerne mal Bilder von den Transfrauen sehen, die später asexuell leben und sie mit denen vergleichen, die das nicht tun. Ich denke da wird sich eine erstaunliche Korrelation von femininem Erscheinungsbild und sexueller Aktivität herausstellen, alles Andere würde mich sehr negativ überraschen.

Diese Vermutung liegt auf der Hand, ist aber nicht immer zutreffend. Viele, vielleicht die meisten Post-OP-TS verlieren mit der Zeit schlicht die Libido und haben von daher kein Interesse mehr an Sex. Und mit Testosterongaben alleine ändert sich daran gar nichts. Ich weiß das aus eigener Erfahrung und kenne andere, denen es ebenso ergeht.


Zitat:Es ist nuneinmal so, wenn du aussiehst wie nen Typ, aber ne Mumu hast, findest du bestimmt keinen Typen der was von dir will. Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass ich wohl überwiegend nur noch für Männer interessant bin (weil Frauen mich nicht mehr für eine Partnerschaft in Erwägung ziehen) und plane dann, wenn ich mit meinem Körper fertig bin, wobei natürlich wichtige Dinge wie Lipotransfer, Brustaufbau und zahlreiche FFS-Eingriffe nicht fehlen dürfen, irgendwann eine Beziehung mit einem Mann einzugehen.

Das Problem liegt eher daran, dass Hetero-Männer meistens jegliches Interesse verlieren, wenn sie erfahren, mit wem sie es zu tun haben. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber diese bestätigen bekanntlich die Regel, sonst wären sie keine Ausnahmen. Und wenn deine These stimmen würde, bekämen hässliche Frauen keine Männer.


Zitat:Und wenn sich das gut anfühlt beim Sex, warum sollte ich dann asexuell werden?

Ja, wenn sich das gut anfühlt beim Sex ... und wenn nicht oder wenn du gar nichts fühlst? Ich drücke dir jedenfalls die Daumen. Smile

Zitat:Testomangel ist natürlich ein Thema, dass für Transfrauen Post-OP zu Frigidität führen kann, genauso wie jahrelanger Missbrauch von Kastrationsmitteln (Cyproteronacetat zB), aber ich denke da liegt es in der eigenen Verantwortung, dafür zu sorgen, dass auch ein Testosteronwert im weiblichem Normbereich erhalten bleibt.

Wie schon beschrieben. Das ist ein Mär, die gerne weitererzählt wird. Ich selbst hatte schon Testo-Werte im annähernd männlichen Bereich und meiner (fehlenden) Libido war das schlicht egal.

Zitat:Ansonsten ist es natürlich klar, dass hat Jede von uns während ihrer HRT gemerkt, die weibliche Lust ist bedeutend schwächer als die männliche.

Die weibliche Lust ist nicht bedeutend schwächer, sondern du verfügst nicht über weibliches Lustempfinden. Du bist schlicht ein genetischer Mann auch wenn du das nicht gerne hörst. Und wenn du gegengeschlechtliche Hormone einwirfst, sinkt deine Potenz und deine Libido und alles dauert länger. So einfach ist das.

Zitat:Dafür fühlt sich Erregung bei mir jetzt auch ganz anders an, ich merke, wie ich langsamer atme, mein Körper angenehm angespannt wird und mein Kopf einfach leer wird, während ich früher sofort sexuelles Kopfkino hatte.


Vergiss nicht, dass du immer noch im Besitz deiner männlichen Geschlechtsorgane bist. Alles was du derzeit an sexuellem Empfinden spürst kommt immer noch von dort her. Bloß verfälscht durch die Hormongaben.

Zitat:Dazu kommt, dass man natürlich erst einmal seine sexuellen Beklemmungen besiegen muss, bevor man wirklich Lust auf Sex haben kann. Das bedeutet, sich seiner Rolle als weiblicher Sexualpartner bewusst zu werden und seine Phantasien auch auszuleben. Ich habe zum Beispiel kein Problem damit zuzugeben, dass ich mir, wenn der Tag gekommen ist, auch wünschen würde, von einem Mann fest gegen die Wand gepresst und gefickt und werden.

Das ist vorläufig alles noch Hodenkino. Nichts anderes, als testosteronlastige Sexualphantasien. Reden wir weiter, wenn die Geschlechtsteile weg sind. Smile

Zitat:Es gibt sicher zahlreiche Gründe, warum viele TS frigide werden. Schaut man sich aber die Zahlen von Frauen mit vaginaler Aplasie an, denen eine Neoscheide geschenkt wurde, so sieht man, dass dies wohl ganz andere Gründe hat, als das diese Sexualorgane nicht gut genug wären. (8 von 10 Frauen mit künstlicher Scheide gaben an, ihr Sexualleben sei befriedigend!).

Diese Frauen verfügen über eine biologische Klitoris, Eierstöcke und besitzen einen weiblichen Hormonstatus. Und darauf kommt es an, auch wenn sie keinen ausreichenden Scheidenkanal haben. Der ist nicht nur sensorisch unempfindlich, (ebenso wie das Rektum) sondern für den Orgasmus schlicht bedeutungslos.

Zitat:Unabhängig davon ist natürlich das Risiko, dass die neue Klitoris in seltenen Fällen absterben kann. Für mich wäre das der größte Schicksallsschlag den ich mir vorstellen kann, denn ich möchte, auch wenn ich das bisher aufgrund meiner Anatomie noch nie erleben konnte, endlich ein erfülltes Sexualleben haben. Vermutlich würde ich mich sofort suiziden gehen.


Wenn dir deine Orgasmusfähigkeit so wichtig ist, dass du dich suizidieren würdest, wenn sie wegfallen sollte, dann würde ich mich an deiner Stelle NICHT operieren lassen. Die Wahrscheinlichkeit später keine Lust mehr auf Sex zu haben bzw. nicht mehr orgasmusfähig zu sein, liegt wesentlich höher, als das erhoffte Gegenteil.
Ich ließ mich erst operieren, als ich für mich 100prozentig abgeklärt hatte, dass mir ein Leben als "vollständige" Frau wichtiger war, als eine mögliche Orgasmusfähigkeit. Ich bin heute froh darüber, denn ich habe weder sexuelle Lust noch bin ich orgasmusfähig. Wäre ich seelisch so gestrickt wie du, hätte ich mich wohl suizidieren müssen.

In diesem Sinne, alles Gute für deine Zukunft,
Cappuccetto



lg Nina
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RE: Kombinierte Methode von Dr. Schaff für die MzF-GaOP (Vortrag vom 25.5.) - von Cappuccetto - 16.03.2014, 15:00

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