Kino

[Mike-Tanja]

(02.01.2016, 09:30)Granada schrieb: @Hellicious: ich merke schon, den aktuellen Star-Wars-Film kann man wohl nur lieben oder hassen, was man auch sehr gut an den Komentaren in der IMDB erkennen kann.

Ich wollte in meinem Beitrag urpsrünglich nicht spoilern, deswegen war ich auf den Inhalt des Films nicht eingegangen. Ich habe keine Ahnung, warum mich der Film so begeistert hat, denn in der Tat ist er im Grunde nichts weiter als ein hochmodernes Remake von Episode IV mit kleinem Überhang zu Episode V ganz am Schluß. [hier gekürzt]

Achtung! Enthält weiter unten Spoiler!

Ich habe "Star Wars: Das Erwachen der Macht" inzwischen auch gesehen.

Ich war enttäuscht.

Die Beschreibung "Remake" trifft die Sache genau. Und Remakes sind selten gut. Alles ist ein wenig düsterer, das Imper...die "New Order" ist immer noch eine Mischung aus Technokratie, Nazi-Bosnigeln und Gebrüdern Grimm. Der neue Todesstern ist fünfzigmal so groß wie die vorigen (aber in Bezug auf Verteidigungswaffen und -taktiken, wie zuvor, von lernresistenten Dilettanten konstruiert und mit solchen bemannt worden), und Prinzessin Leia wirkt, als hätte sie seit Episode VI mit ihrer Rebellenarmee 30 Jahre in einem Wurmloch oder einer Kryokammer verbracht, wobei durch ein seltsames chronobiologisches Phänomen aber nur Leia gealtert ist, während Piloten und X-Wing-Jäger keinen zusätzlichen Kratzer abbekommen haben und noch tadellos funktionieren. Der neue Darth Vader ist ... (uuuuuh, Ödipus-Konflikt, das Star-Wars-Dauerthema!), kann aber praktischerweise seine Maske jederzeit abnehmen und sieht drunter so klischeehaft schwul aus, dass man ernsthaft erwägen sollte, die Sturmtruppler und ihre Kommandanten ehrenhalber in die LGBTI-Bewegung aufzunehmen. Ach ja, und er ist emotional so unbeherrscht (er macht mit seinem dreiphallischen Lichtschwert Kleinholz aus einige Sets) und in seinen Handlungen so chaotisch, dass ihn sein Sith-Meister eigentlich schon bei "Die dunkle Seite für Anfänger -Teil I" aus dem Kurs hätte schmeißen müssen. Kein Wunder, dass Han Solo, gefangen in einem solchen Drehbuch-Schmus, durch erweiterten Selbstmord flüchten muss!

Und was der Cameo-Auftritt von Mark Hamill ganz man Schluss soll, erahnen wohl nur die Drehbuchschreiber zukünftiger Fortsetzungen.

Was mich alles nur in meiner Überzeugung bestärkt hat, dass J.J. Abrams einer der schlimmsten Stümper ist, die Hollywood derzeit für viel Geld aufbieten kann. Drehbuch-Logik war ja noch nie die Stärke der Star-Wars-Franchise, aber da hätte man mit weniger Geld einen besseren Disney-Film draus machen können! Bad, Bad Robot!