FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM
RE: FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM
Beitrag #2
Part 2
Pünktlich erscheine ich dann später zur Vor-OP Besprechung. Dr. Simon erklärt mir ganz detailliert anhand der fertigen CT- Scans, welche Knochenpartien, wie bei der OP bearbeitet werden, und welche Bereiche entnommen werden. Dazu hat er Klarsichtfolien, die er über die Scan legt und darauf genau anzeichnet, was geschehen wird. Alle Fragen beantwortet er mit endlos scheinender Geduld - er will dass ich mit absolutem Vertrauen und größter Zuversicht in diese OP gehe.
Dr. Bellinga bespricht mit mir nochmals, wie meine Nase genau verändert werden soll und ich fülle den Begleitbogen zur Nasen-OP aus, der alles festhält, was wir besprachen. Danach verbringe ich den Abend an der Strandpromenade, gehe vollkommen ruhig zu Bett - schlafe tief, bis mich der Wecker morgens pünktlich weckt und der Taxifahrer mich ebenso pünktlich um 7.45 abholt und zur Klinik bringt.

Dort unterzeichne ich auf dem IPad digital die Einverständniserklärungen, die ich zuvor per Email erhalten hatte, um diese zuhause in aller Ruhe durchzulesen. Die Patientenkoordinatorin Ana zeigt mir mein Zimmer, ich ordne meine Sachen ein und schaue verträumt in den wunderschönen Klinikgarten, den die Sonne leuchtend beginnt zu erhellen - es ist tatsächlich so weit - die letzte große Station meiner Transition steht bevor. Kurze Zeit später geht es auch schon los.
In einen Vorbereitungsraum treffe ich mich mit dem Anästhesisten, der mir versichert dass er absolut gut ausgeruht und ausgeschlafen sei, da seine 3 Kinder vom Toben im Grünen ebenfalls müde waren und gut geschlafen hatten. Ich erzählte von meinen 4 Kindern und wir unterhielten uns prächtig, während er mir die üblichen Routinefragen stellte. Ich sagte ihm, dass ich mein Leben gerne in seine Hände lege, da ich im gänzlich vertraue - dies quittierte er mit einem dankbaren Lächeln, einem liebevollen Händedruck und dem Satz: „I will give my best.“
Kurze Zeit später kam dann die Haartransplantationschirurgin Dr. Meyer zur Türe herein. Anstatt der meiner Fantasie entsprungenen Ärztin mit Kurzhaarschnitt und Brille kam eine überaus attraktive, langmähnige, schwarzhaarige junge Ärztin mit südländischem Aussehen strahlend und energiegeladen auf mich zu. Sie wollte sichergehen, dass ich verstehe, dass die zeitgleiche Haartransplantation nach Beendigung der chirurgischen Eingriffe nur ein Anfang sein kann, und eine 2. Haartransplantation nötig sein wird, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Sie zeichnete meine neue Haarlinie an und verabschiedete sich vorläufig von mir. Dann durfte ich mit dem Anästhesisten in den OP gehen. Dort warteten Dr. Simon, Dr. Capitan und das restliche Team schon auf mich. Ich fragte ob mein gewünschtes „Schlaflied“ von Celine Dion - „I will fly“ - vor der Narkose eingespielt werden wird - und Dr. Simon sagte nur lachend: aber sicher doch -. wir haben hier ja „Spotify“- und schon erklangen die ersten Pianoklänge gefolgt von der Stimme von Celine - ich summte glücklich mit .... und wachte gute 6 Stunden später wieder im Halbschlaf auf. Dr. Meyer sagte zu mir: wir beginnen nun mit der Haartransplantation. Ich hörte alles genau, konnte - und wollte - meine Augen aber gar nicht öffnen. Ich war in einer Art Dämmerzustand, aber stetig ansprechbar. Plötzlich kam eine beginnende Übelkeit in mir auf. Und ich dachte noch - ach was, das geht sicher vorbei. Es wurde aber gefühlt von Sekunde zu Sekunde rasant stärker - und ich sagte prompt: ich glaube mir wird sehr übel - die Transplantation wurde kurz unterbrochen - es wurde ein Mittel per IV verabreicht und die Übelkeit gab sich innerhalb von Sekunden - dann ging es auch schon weiter, als ich sagte - mir geht es wieder gut. Das geschah noch ein weiteres Mal.
Irgendwann später war ich dann auf meinem Zimmer. Die Kühlmaske auf meinen Gesicht nahm ich mal mehr mal weniger war. Ich war sehr müde und geschafft und schlief dann auch den Großteil der Nacht. Am nächsten Tag kamen morgens alle FACIALTEAM Chirurgen zur Visite und waren absolut erstaunt, wie wenig Blutergüsse ich um die Augen hatte - das käme sehr selten vor. Standard seien die „Pandabär-Augen“ nach der OP. Ich machte ein Selfie und sah schön ganz schön zerknautscht aus - aber ich kannte das ja schon von meinen bisherigen Nasenoperationen. Der Küchenchef der HC Klinik gab sich alle Mühe, mir gutes veganes Essen zu servieren, was ihm auch mühelos gelang - er ging stets auf alle meine Wünsche ein und fand eine Lösung.

Schmerzen waren sehr gering - das Taubheitsgefühl an Kinn, Kiefer und Kopf war allerdings sehr fremd und gewöhnungsbedürftig. Auf die Toilette ging ich nie alleine - stets war mein Infusionsständer mit dabei :-). Meine erste Dusche war dann auch eine Wohltat - wenn auch sehr kurz gehalten. Das Entfernen der Nasentampons war auch ein sehr willkommenes Ereignis. Da diese beschichtet sind war das Entfernen der Tampoponade kein vergleich zu den bei mir in Deutschland erlebten Tamponadenentfernungen in Unikliniken etc.. Auch die zweite Nacht verlief wunderbar und am zweiten Tag nachmittags brachte mich das Taxi wieder zu meiner Unterkunft. Dort freute ich mich auf meinen PowerBlender und machte mir gleich eine meiner Lieblingsmischungen zu essen., und genoss diese auf dem Balkon mit herrlicher Aussicht. Eine absolute Wohltat, denn meinen Mund konnte ich kaum öffnen, und so waren Smoothies, frische Fruchtbreie oder Rohkostsuppen zum Trinken das Beste was mir passieren konnte. Nach jedem Essen war Mundhygiene angesagt - also Zähne putzen - soweit als möglich - alle Essensreste gut entfernen- und danach mit Antiseptiklösung spülen, damit die Nähte im Mundraum gut verheilen können. Echt super praktisch ist, dass ich von FACIALTEAM ein kleines Kunststoffetui erhielt, in dem Zahnbürste, eine Miniflasche Antiseptiklösung und Zahnpasta ist, damit ich auch beim Essen auswärts oder auf dem Heimflug stets auf meine Mundhygiene achten kann.

Am 3. Tag nach der OP kam der Physiotherapeut in meine Unterkunft zur ersten Lymphdrainagebehandlung, eine absolute Wohltat! 2 Tage später folgte dann die 2. Behandlung. Die Akupunktursitzungen mit Dr. Jimenez am 6. Tag nach der OP war ebenso eine ganz willkommene und beruhigende Erfahrung - und tat sehr, sehr gut. Ich begann 4 Tage nach der OP abends wieder kleine Spaziergänge um meine Unterkunft - und nach 6 Tagen ging ich auch schon wieder an die Strandpromenade und genoss das Meer und die Wellen am Abend. Tagsüber waren die Schmerzen sehr gering und abends nahm ich von Tag 3 - 7 jeweils abends eine Parazetamol Tablette, weil damit das Einschlafen einfach angenehmer war und ich mich morgens ausgeruhter fühlte. Ab dem 7. Tag waren dann Schmerzmittel gänzlich unnötig.
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FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM - von monamtb - 14.01.2016, 19:34
RE: FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM - von monamtb - 14.01.2016, 19:36
RE: FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM - von monamtb - 14.01.2016, 19:38
RE: FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM - von Allgäuerin - 14.01.2016, 21:28
RE: FFS NOVEMBER 2015 FACIALTEAM - von Sopherl - 15.01.2016, 18:14

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