[Wien] Auswirkungen der Spitalsreform auf die Behandlung von Trans*
RE: [Wien] Auswirkungen der Spitalsreform auf die Behandlung von Trans*
Beitrag #25
(27.01.2016, 13:01)Allgäuerin schrieb: Servus,
@ Sandra_.....
zu1.:Verzeih, ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen wo uns Kindern
noch Umgangsformen beigebracht wurden.

zu2.: Mit Transsexualität habe ich mich schon befasst, als Du noch Spermie
in deinem Papa warst.
Thema dieses Treads ist Auswirkung der Spitalsreform.
Dieses Thema betrifft MzF und FzM genauso, UND die Reformen gehen weiter, länderübergreifend. Es werden allen in Zukunft weniger anstatt mehr Stellen zur Verfügung stehen.
Durch diesen Wandel und Kostensituation ist es deshalb von Nöten , für transsexuelle Menschen andere Möglichkeiten zu erschließen und aufzuzeigen. Es ist an der Zeit ,daß sich auch die Kassen mit den internationalen Standards befassen müssen. [hier gekürzt]

Ich kann dazu nur darstellen, wie es rein rechtlich-politisch in Österreich derzeit aussieht.

Die Sozialversicherung muss für die notwendige Krankenbehandlung (zur Heilung oder zur Besserung der Gesundheit) von Trans-Menschen sorgen.

Gehen wir vom derzeitigen wissenschaftlichen Meinungsstand aus, dass dazu eine gaOP gehört, dann ist die im Inland zu bezahlen. Eine im Ausland kommt nur in Frage, wenn es keine inländische Möglichkeit für die notwendige Behandlung gibt. Und die gibt es nach mehrheitlicher Meinung.

Die bestmögliche Behandlung ist nicht der sozialversicherungsrechtlich gebotene Standard. Das wäre schon praktisch gar nicht möglich. Wenn die Kasse stets eine OP beim oder bei einem der weltweit fachlich besten Chirurgen finanzieren müsste, dann würden sich Kassen- und Privatpatient/inn/en in dessen Vorzimmer metaphorisch oder real um die OP-Termine prügeln oder sich bei Zuzahlungen zu überbieten suchen, um Vorrang zu erhalten. Dementsprechend würden sich auch die Honorarsätze bei den Spitzenchirurg/inn/en entwickeln: steil nach oben.

Und das Problem dabei wären natürlich nicht die gaOPs von FzM- und MzF-TS! Das Problem wären teure, lebenswichtige und viel häufiger anfallende Behandlungen wie spezielle Krebstherapien, teure Medikationen, hochqualitative Implantate oder sehr riskante und komplizierte Organtransplantationen, die halt nicht jeder kann. Denn das "Bestmöglich-Prinzip" würde ja für alle Kranken gelten. Wenn der weltweite medizinische Spitzenstandard zur Richtschnur für die Ansprüche von Kassenpatient/inn/en würde, wären entweder alle sozialen Krankenversicherungsträger bald zahlungsunfähig, und/oder das Finanzierungssystem müsste in kürzester Zeit radikal umgestellt werden.

Das wird's nicht spielen, nicht für TS, nicht für andere Kassenpatient/inn/en. Zweiklassenmedizin ist eine Tatsache, die auch im Sozialstaat letztlich durch Angebot, Nachfrage und Preis bestimmt wird. Für Kassenpatientinnen daher die Dres. Angel und Schrögendorfer, für Zahlerinnen von Marktpreisen die Dres. Supporn, Schaff oder Chettawut (jeweils ohne Bewertung oder Anspruch auf Vollständigkeit der Aufzählung).

Was man m.E. politisch fordern und vielleicht auch durchsetzen könnte, wäre die Schaffung von länderübergreifenden, höherqualitativen Zentren für bestimmte Spezial-Behandlungen auf Kassenkosten innerhalb Europas. Da könnte die gaOP drunter fallen. Bei einer solchen Initiative könnte man sich auch auf wirtschaftliche Argumente und Bestrebungen der EU stützen, das heißt, es gäbe Verbündete. Bei einer Forderung nach "Dr. Supporn-Qualität für alle TS" würde man dagegen an die Wand laufen.
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RE: [Wien] Auswirkungen der Spitalsreform auf die Behandlung von Trans* - von Mike-Tanja - 27.01.2016, 14:09

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