Hallo!
Hallo!
Beitrag #1
Hallo!

Ich bin Siegbert und gerade dabei aus der Unterdrückung auszubrechen.

Entschuldigt, wenn ich noch einige Begriffe durcheinander bringen sollte... 

Schon in meiner Kindheit wollte ich ein Junge sein. Habe voller stolz die Anziehsachen meines älteren Cousins aufgetragen, meine Schwester hat diese gehasst und nicht angezogen. 

Ich war stolz wie Oskar, als mich mal eine Frau für einen Jungen gehalten hat, da war ich 7 oder 8... 

Wollte lieber Jungensachen...Autos, BMX, LEGO-Technik...ABER ich war ja ein Mädchen und hatte nur Autos... wollte die blaue Schultasche... aber die war ja für Jungs, und so bekam ich die in rosa...wollte KfZ-Mechaniker werden aber ich war ja ein Mädchen...also musste ich Praktikum im Kindergarten machen.

Als ich Brüste bekam, es fing schon mit 10 an...da habe ich mich geschämt, alle Mädchen freuen sich und mir war das so peinlich im Badeanzug rumzulaufen, dass ich mir immer ein Handtuch um die Schultern gelegt habe und es vorne zu gehalten habe. 

Letztens habe ich die Dokumentation "Mädchen oder Junge" gesehen und kam mal wieder ins Grübeln... vielleicht habe ich die ganzen Probleme weil ich als Mädchen leben musste?! Es wäre so toll, wenn ich als man raus gehen könnte. Männer haben die viel bessere Auswahl an Outfits...

Als es mir nach Jahren endlich mal wieder richtig gut ging, habe ich mir Männersachen gekauft, habe sie auch getragen, eine Verkäuferin hat mich sogar beraten... dann wurde ich schwanger... ein Jahr nach der Geburt wollte ich mit meiner Psychologin darüber reden, sagte ihr, dass ich gerne Männerkleidung anziehe und... weiter kam ich leider nicht, da sie mich da schon unterbrach und sagte ich sollte doch mit so einen Unsinn aufhören, sie wünschen sich doch einen Freund (bin alleinerziehend)... So habe ich dann auch gar nicht mehr weiter geredet. Ja, ich möchte einen Freund, aber als Mann. Also das ich ein Mann bin und mein Partner auch ein Mann ist... Geht das überhaupt, dass ein Transmann homosexuell ist? Ich weis nicht, ob Transmann der richtige Ausdruck für mich ist...

Je mehr ich das Gefühl zu lasse, männlich zu sein um so besser geht es mir bzw. glücklicher werde ich. 

Ich hoffe, dass was ich fühle und geschrieben habe ist nicht wirklich Unsinn... 

Liebe Grüße

Siegbert
Zitat

RE: Hallo!
Beitrag #2
Hallo Siegbert!

Du hast überhaupt keinen Unsinn geschrieben, Deine Gefühle sind wie sie sind. Und dass es Dir besser geht, wenn Du den Mann in Dir zulässt, und glücklich bist, beweist doch schon: diesen Weg solltest Du ausprobieren. Smile2 

Das ein Transmann einen Mann zum Partner hat und liebt? Selbstverständlich geht das, gibt es das! Ob man es dann "homosexuell" nennen möchte oder irgendwie anders, ist bloß eine philosophische Diskussion. Und ob Du Dich als "Transmann" bezeichnen "darfst" oder nicht, ebenso. Letztendlich ist das für Dein Lebensglück doch vollkommen egal.

Du musst ja nicht von vornherein entscheiden, wie weit Du gehst, ob mit GaOP oder nicht. Fang einmal an, und gehe Schritt für Schritt. Lass Dir dabei so viel Zeit wie Du brauchst, es gibt hier kein vordefiniertes Tempo, dass Du einhalten musst. Vielleicht entdeckst Du auch mittendrin, dass es doch nicht das ist, was Du möchtest, und DAS IST AUCH OK!

Zu Deiner mitfühlenden "Psychologin" Angry  kann ich nur sagen: vergiss sie und suche Dir eine/n Psychotherapeutin/en, die/der Erfahrung mit Transgender Personen hat. Nur die/der kann Dich richtig betreuen.

So, zuletzt muss ich Dir als "Transfrau" aber auch einmal widersprechen: FRAUEN haben die viel größere und schönere Auswahl an Outfits, nicht Männer, definitiv! Tongue

Willkommen bei uns, und viel Glück auf Deinem weiteren Lebensweg!
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Einsam und leer.
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RE: Hallo!
Beitrag #3
Hi

Erstmal willkommen. Kann natürlich keine Diagnose stellen aber das klingt schon sehr nach TS, du hast keinen Unsinn geredet und bildest dir das auch nicht ein. Vieles erkenne ich wieder nur eben umgekehrt. Ablehnung der männlichen Geschlechtsmerkmale, etc. so wie in deinem Falle eben die weiblichen. Und natürlich kann ein Transmann schwul sein, ich bin eine Transfrau und lesbisch also auch homosexuell. Ist kein Problem. Gibt zwar irgendeinen Fachbegriff dafür aber wen kümmerts, Hauptsache glücklich. Suche dir eine Therapeutin die sich ein wenig mit dem Thema auskennt und natürlich sollte die Chemie stimmen. Dann kannst du es dir ja überlegen und besprechen ob du die Angleichung zum Mann in Angriff nimmst oder nicht.

LG Ann Lie
Zitat

RE: Hallo!
Beitrag #4
Vielen Dank für eure lieben Antworten! Sie tuen mir gut...

Ihr habt recht, Hauptsache man ist glücklich und fühlt sich gut!

Die Psychologin habe ich schon länger abgeschrieben und werde mir eine oder einen neuen suchen.

Ich kann es nur langsam angehen. Aber ich fühle mich gut und habe ein Ziel vor Augen.

Gut, Frauen haben die größere Auswahl, aber Männer die cooleren Outfits ;-)

LG Siegbert
Zitat

RE: Hallo!
Beitrag #5
(30.07.2017, 21:34)Siegbert schrieb: Gut, Frauen haben die größere Auswahl, aber Männer die cooleren Outfits ;-)

Moment, das kann ich so nicht stehen lassen!  Tongue     Nein, passt, da geb' ich ausnahmsweise 'mal nach. Peace  Hug
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RE: Hallo!
Beitrag #6
(30.07.2017, 13:12)Siegbert schrieb: Männer haben die viel bessere Auswahl an Outfits...
Hm, als ich vor ein paar Tagen in der Stadt unterwegs war, um ein paar Sachen zu erledigen, eine Runde shoppen zu gehen und dazwischen genüsslich Eis-schleckend durch die Grazer Herrengasse zu schlendern (wo immer sehr viele Leute unterwegs sind), hatte ich die ganze Zeit einen kurzen Rock und ein rückenfreies Crop Top an Smile ... mach' das mal nach, als Mann! Big Grin

So viel also zum Thema "Männer haben da mehr Auswahl" Laughing

Anyways, ein etwas verspätetes Favorite -liches Willkommen auch von mir! Smile2

LG, Irina
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RE: Hallo!
Beitrag #7
Herzlich willkommen Siegbert Smile

Zuerst möchte ich dir raten, die Psychotherapie in den Wind zu schießen und dir eine Therapeutin zu suchen, welche sich mit dem Thema auch auskennt, denn bei wem du bisher auch gewesen bist, eine Therapeutin sollte die sich nicht schimpfen dürfen.

Und es ist völlig normal, dass man auf das/die Geschlechter steht, auf die man eben steht.
Ich bin als Transfrau auch glücklich mit meiner Ehefrau zusammen, würde man also streng und konservativ dem Kind einen Namen geben, dann bin ich eine lesbische Transfrau.

Und das Gefühl, wenn man als Angehöriger des "anderen" Geschlechts erkannt oder dafür gehalten wird ist jedes Mal unbezahlbar Smile
Zitat



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