Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #1
Hi,

Wollte mal fragen, ob ihr sowas schon hattet? Und wenn ja, vor/während HRT oder sonstiger Hormonumstellung? Glaubt ihr, dass das was damit zu tun haben kann? Mancherorts findet man ja die Info, dass das mit Hormonschwankungen (zB auch in den Wechseljahren bei Cis-Frauen) zu tun haben kann. Andererseits haben so viele Cis-Menschen auch ohne Wechseljahre Panikattacken, dass es wohl kaum nur an dem liegen kann…

Was tut ihr dagegen? Nur damit umgehen lernen oder versuchen, die Hintergründe rauszukriegen?

Habt ihr nur die Attacken selbst oder auch nachher tage- und wochenlang Nervosität und dieses Angstgefühl?

Wart ihr evtl beim Kardiologen und hattet auch viele Extrasystolen (VES)? Der hat mich ganz ernst angeschaut und gemeint, dass "nicht nichts" ist, und wollte unbedingt hören, dass ich Drogen nehme, damit er das erklären kann. Hatte aber keine genommen… Angeblich kann man dagegen eh nichts tun und das haben auch "Herzgesunde", aber es kann halt auch ein Indiz für ne Krankheit sein. Irgendwann hab ich dann mal gelesen, dass sowas von Angst/Panik kommt und ich glaube diesen Zusammenhang schon zu spüren.

Ich muss grad mit sowas kämpfen…
Das Leben ist eine Komödie und wir sind die Clowns.
Zitat

RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #2
Auf jeden Fall abklären lassen ärztlich.

Nachdem ich letztes Jahr im September zusammengeschlagen wurde, habe ich Angst nachts allein rauszugehen. Das war von Anfang an. Es war und ist lästig aber es beeinträchtigt mich nicht wirklich.

Leider hatte ich dann Ende November 2017 beim Heimgehen vom Taxi zur Wohnung (völlig allein auf dem Weg) etwas, dass man schulmed. eine Panikattacke nennt. Es war ein vernichtendes Gefühl. Ich sah nicht mehr durch meine Augen sondern mich nur mehr von außen, als ob ich mich in Soicherheit gebracht hätte.
Ich kam zwar bis zur Wohnung aber das machte es nur schlimmer, da ich mich auch dort unsicher fühlte.
Ich schaffte es nicht jemand anzurufen und kaurte mich mich ein Embryo auf meinen Bürosessel und habe geschrien bis ich leiser wurde und irgendwann zusammengebrochen bin.

Der Psychiater der mich auch begutachtet hat, hat mir sofort 2,5mg Lorazepam verschrieben. Ein starkes Beruhigungsmittel (soll man nicht nehmen wenn man depressiv ist - nur bei Angstattacken), da er meinte damit sollte man nicht leichtfertig umgehen. Ich hatte ja Glück dass das 500m vor der Haustür passiert ist.

Bzgl. Drogen meinte mein Psychiater, dass ich besser nen Joint rauchen sollen bei ner Panikattacke als mich auf so einen Scheiß wie Notfalltropfen zu verlassen. Nachdem ich dann meine dass ich in dem Zustand eh keinen Joint drehen könnte, hat er mit die Benzos verschrieben.
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #3
@besser einen Joint rauchen. Mit solchen Ratschlägen wäre ich vorsichtig, weil THC das Gefühl der Panik auch verstärken kann. Wenn man keine Erfahrung damit hat wird dies sogar ganz sicher passieren. Und in J-uni´s Fall ist das sowieso ein blöder Tipp weil Drogen meh.
 (c  ..)~          Heart          \(._.  D)

E   L   E   F   A   N   T   E   N  L   I   E  B  E

t  ö  t  e  t   F  a   s   c  h   i   s   m   u   s
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #4
Kosmo, das ist kein Rat von mir - sondern eine Aussage eines Psychiater, der damit die Sinnlosigkeit von sog. Notfalltropfen unterstreichen wollte.
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #5
Wie gut der psychiater ist, sei dahingestellt.
Ein placebo, also notfalltropfen, sind im schlimmsten fall nutzlos. Vor allem da der nocebo effekt selten greifen wird bei bachblüten.
Cannabis kann panikattacken verstärken und auch auslösen.
Weiß ich aus erfahrung, da ich mehr als 10 jahre angststörungen/panikattacken hatte und auch mal was geraucht habe.

Benzos sind mit vorsicht zu genießen. Bei mir war es das einzige was geholfen hat, zwischenzeitlich hab ich die dinger aber missbraucht- was erfahrungsgemäß häufiger mal vorkommt. Entzug war eher grausig und hat lang gedauert.

Zur eingangsfrage:
Ich hatte eine generalisierte angststörung mit panikattacken- also nicht nur kurz eine attacke, sondern eher ein dauergefühl. Hat dazu geführt dass ich mich ziemlich abgekapselt habe.
Das war vor der hrt, und bei beginn gleich. 
Ob es tatsächlich einen zusammenhang mit hormonwerten/hrt und panikattacken gibt kann ich nicht sagen, bei mir war das nicht so.

Zitat:Was tut ihr dagegen? Nur damit umgehen lernen oder versuchen, die Hintergründe rauszukriegen?

Beides. Das damit umgehen lernen besteht u.a aus copingstrategien- die angst auf einer skala benennen kann schon mal helfen, zu erkennen dass es eigentlich grad gar nicht soo schlimm ist. Mir hat das z.b sehr geholfen.
Ansonsten therapie, auch medikamentös. 
Hintergründe sind immer wichtig, wenn man eine angst auch auflösen will und nicht damit leben lernen will.


Zitat:Wart ihr evtl beim Kardiologen

Nein
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #6
Was ich jetzt nur bestätigen kann ist die Tatsache dass Androcur früher viel zu hoch dosiert wurde. Meist liest man Werte von 100-150mg.
Androcur wird für Männer mit krankhaft gesteigertem Sexualtrieb verabreicht od. zur Unterstützung gegen Prostatakrebs. Eine max. d-Dosis von 300g ist angegeben. Die Nebenwirkungen lesen sich auch sehr nett.

Nun ist meine Gyn schon vor Jahren draufgekommen dass max. 25mg den gleichen Effekt haben - bei Ausbleiben von Depressionen.

Ich fühl mich seit gestern total seltsam. Ich schwitz auch grad ganz gut. Aber seit Freitag mal nicht mehr geheult. Bin vielleicht aufgekratzt aber fröhlich.

Also einen Zusammenhang gibts wohl definitiv.
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #7
Danke für die Erfahrungsberichte. Vielleicht gibt es noch andere mit Panikattacken? Scheint ja ein recht häufiges Problem zu sein.

Medikamente dagegen nehm ich nicht und will ich auch nicht nehmen. Ärztlich abgeklärt ist es insofern, als ich nach der ersten Panikattacke im November (mit kurzer Ohnmacht) beim Arzt war und der mich zum Kardiologen (wegen Ohnmacht) und HNO (wegen Atem- und Schluckproblemen – die waren dann aber wohl durch die Verkrampfungen in Brust und Kehle verursacht, typisch für Panikattacken) geschickt hat. Beim Kardiologen hatte ich EKG, 24 h-EKG, Ultraschall und Belastungstest und das war alles OK, bis eben auf die sehr häufigen Extrasystolen. Er hat aber gemeint, dass man dagegen eh nix tun kann und die auch psychisch verursacht sein können. Dann hab ich in einem Buch über Panikattacken genau das gelesen: Dass viele Leute nach ihrer ersten Attacke zum Arzt gehen, der schickt sie zum Kardiologen und der findet unerklärliche Extrasystolen. Das hat mich dann sehr beruhigt... aber wenn ich an das ganze denke werd ich gleich wieder unruhig...

Bezüglich Drogen: In meinem ersten Posting war das so gemeint, dass der Kardiologe die sehr häufigen Extrasystolen durch Drogeneinnahme meinerseits hätte erklären wollen. Nur nachdem ich keine Drogen genommen hatte, war der Erklärungsansatz hinfällig. Aber wie oben geschrieben, kann Angst/Panik auch genau sowas verursachen. (Und auch Herzgesunde können sowas haben, aber bei mir wars halt schon relativ stark.)

Ich nehm jetzt erstmal fast kein Koffein zu mir (koffeinfreier/-reduzierter Kaffee ftw), Alk sowieso gar nicht und versuche alles etwas gechillter anzugehn. Am Abend nehm ich manchmal Baldrian oder 1, 2 Tropfen CBD-Öl, aber nicht regelmäßig. Dazu Psychotherapie. Das alles hat schon einmal geholfen, ich hoffe, es holt mich wieder von meinem derzeitigen nervösen Trip runter… vor allem alles, was mit Krank sein, Behandlungen, Medizin, Herzproblemen, HRT usw zu tun hat, macht mich total hypochondrisch und nervös im Moment Sad


Ach ja und zum Zusammenhang: Ich hatte schon vor 10 Jahren so Zustände, die ich heute als Angstzustände beschreiben würde. Teilweise sogar recht heftig (in der Nacht Aufwachen mit dem Gefühl, keine Luft zu kriegen; körperlich war auch damals aber nix), nur wusste ich damals nicht wie man das nennt usw. Aber das war lange vor jeder HRT… und ich glaube auch nicht, dass es mit der HRT zu tun hat (die mach ich ja jetzt auch schon länger). Aber trotzdem weiß man halt nie…
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #8
Zitat:Nun ist meine Gyn schon vor Jahren draufgekommen dass max. 25mg den gleichen Effekt haben - bei Ausbleiben von Depressionen.

25mg können den gleichen effekt haben, muss aber nicht sein.
Anfangs hab ich sogar nur 12,5mg täglich genommen und hatte trotzdem depressionen.
Mittlerweile nehm ich 50-100mg. Keine depressionen, testospiegel ist aber hòher als anfangs mit 12,5mg was an mehr sex bzw mehr orgasmen liegt.
Ich will mich nicht verbiegen für dein Bild von Geschlecht und deshalb bin ich einfach die, die dein Frauenbild zerfetzt!
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #9
Ich kann nur wiedergeben, was ich in der Courage, bei meiner Linzer Therapeutin und von meiner Gynäkologin/Endokrinologin gehört habe.
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RE: Panikattacken und Panik/Angstgefühle
Beitrag #10
Und ich geb hier erfahrungswerte wieder.
Mehr sex=mehr testo das geblockt werden muss= mehr androcur.
Nach mehr als 3 jahren hrt und kontrolle der werte ist der zusammenhang recht offensichtlich.
Ich würd sogar geld drauf wetten.
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