Meine Orchiektomie
RE: Meine Orchiektomie 26.06.18
Beitrag #9
Hallo Sternschnuppe!

Ich gratuliere Dir zu diesem Schritt!
Habe diesen Thread erst jetzt entdeckt weil ich vorher lang nicht ins Forum reingeschaut habe.

Vor mehr als 2 Jahren hab ich ebenfalls eine Orchi machen lassen. Es ist mir völlig unverständlich, wie bei Dir solche Komplikationen entstehen konnten!

Wie geht es Dir inzwischen diesbezüglich?

Es wundert mich ein bissl, dass diese OP bei Dir in der Rudolfsstiftung durchgeführt wurde.

Vor ca. 2 1/2 Jahren hab ich ebenfalls in der Rudi bei Dr. Angel höchstselbst persönlich angefragt, ob er mir nicht als Zwischenlösung für die gar lange Wartezeit auf die GAOP vorab schon mal die Hoden entfernen könnte. Das würde mir während 1-2 Jahren die Einnahme des Testoblockers (Androcur) ersparen, der doch (zumindest bei mir) erhebliche Nebenwirkungen hat(te)...

Bei einer herkömmlichen GAOP passiert ja dann hormonell auch genau das selbe.

Den Plan hab ich ebenfalls mit einem Urologen besprochen, der die Sache für "richtig gedacht" beurteilte, aber mangels Zugang zu einem Operationssaal nicht machen konnte.

Dr. Angels Antwort auf meine Anfrage war: Nein, auf gar keinen Fall, das wäre verboten, er geht nicht ins Gefängnis wegen mir... Das wäre Körperverletzung und strengstens verboten...

Daraufhin hab ich die Orchi im Ausland privat machen lassen, weil ich auf gar keinen Fall bereit war, die Nebenwirkungen vom Androcur weiter zu ertragen. Und rückblickend bin ich sehr sehr froh darüber dass ich diesen Schritt gemacht habe!!!

Sternschnuppe, die Komplikationen bei Deiner Orchi wundern mich sehr! Was hat das Ganze denn mit dem Lymphsystem zu tun? Bei mir hat sich damals in den folgenden 2 Wochen zwar der Hodensack in allen Regenbogenfarben verfärbt, geschwollen wars auch, aber weh getan hat nix (ohne Pulver)!! Nachgeblutet hats auch kaum. ich hab selbstauflösende Nähte bekommen, die haben fast einen Monat lang gesaftelt. Es sind aber keine Narben zurückgeblieben!

Als ich mich ca. 1 Jahr später dann doch zur "grossen" GAOP entschlossen hatte und bei Dr. Schrögendorfer die Erstuntersuchung hatte, konnte er die Narben nicht finden! :-)

Dr. Schrögendorfer meinte damals, es dauert durch diese "Vorarbeit" die GAOP eine Stunde kürzer. Das bedeutet auch eine kürzere Narkosedauer und ist somit günstig.

Damals hab ich mich zur Orchi entschlossen, weil das Androcur erhebliche Nebenwirkungen hatte (Energiemangel, Antriebslosigkeit, auch schlechte Körperkondi und sexuell physisch und psychisch absolut lahmgelegt) und ich auch wegen der Nierenbelastung beunruhigt war. Damals hab ich 25 mg Androcur tägl. eingenommen, für insgesamt 4 Monate.

Nach der Orchi hab ich das Androcur sofort abgesetzt, aber diese Nebenwirkungen noch ca. 2,5 Monate weiter gespürt. Erst dann bzw. seitdem gehts mir wieder gut und fühle ich mich sehr wohl mit meinem Transfrauen-Hormonhaushalt. Auch kann ich durchaus "weibliche" Orgasmen erleben, obwohl das jetzt von der Begierde her keine so grosse Rolle mehr spielt.

Mit einer "vollständigen" GAOP, wo aus der Eichel kunstvoll eine Neoklitoris gemacht wird, hängt ja - technisch gesprochen - immer noch der selbe Sensor am selben Kabel. und der Rest is eigentlich eh nur plastische und kosmetische Sache.

So habe ich mich - ebenso wie Du, Sternchen - jetzt auch dazu entschlossen, die Sache so zu lassen wie sie jetzt ist und mich vom real existierenden Spitalsbetrieb mal für einige Zeit zu verabschieden.

Hormonell ist es jetzt genau das selbe wie bei jeder post OP Transfrau. Und nur wegen dem Aussehen innerhalb des Sliphoserls - da mach ich mir sicher keine Sorgen mehr - da bin ich ganz mit Dir einer Meinung! Soll uns nie was schlimmeres passieren!

Ganz liebe Grüsse!
Sternchen
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