Meine Orchiektomie
RE: Meine Orchiektomie 26.06.18
Beitrag #10
Hi Sternchen!
1) Hm, also das mit der Orchi statt GAOp war keine große Sache. Ich glaub nur, dass es in Europa noch nicht so verbreitet ist wie z.B. in den USA, wo jedoch zumeist die Orchie von Leuten gemacht wird, deren Krankenkasse die große GAOp nicht zahlen. Ich hab sie selbst auch nicht so gut gekannt, aber eine Userin hier hat mir einiges über ihre erzählt und dann war klar: das ist eher meines!
Dann äußerte ich meinen Wunsch bei meiner Psy (die die Orchie übrigens nicht kannte, die aber nach meinen Erklärungen ganz fasziniert war, dass man das auch machen kann) und sie schrieb mir dann mein Gutachten um.
Dann bin ich damit zur Rudistiftung und der Doc (ich bin ja hin und hergerissen bei ihm: einerseits ist er urnett, verständnisvoll und schaut wirklich, dass er jede freie Zeit im OP nützt! Andererseits ist er halt immer megakurz angebunden, steht irgendwie unter Dauerstress und hat halt wenig Zeit, wenn man Fragen hat...). meinte, dass das kein Problem sei. Dass der Eingriff ambulant vorgenommen wurde, stieß auf großes Unverständnis bei dem Krankenpflegepersonal wo ich war. D.h. ich wurde 5h nach dem Eingriff heimgeschickt, ohne noch einen Arzt sprechen zu können, der mir ein paar Tipps mitgibt oder Tabletten & Co  Sad Wäre sehr, sehr hilfreich gewesen.

2) Die Komplikationen - da wäre mir,rückblickend betrachtet sehr, sehr viel erspart geblieben, wenn:
a) ich mich vor dem Eingriff hätte duschen können. Ich bin so, wie ich ins Spital gegangen bin, auf den OP-Tisch gelegt worden. Ich war 10min vor der OP auch noch Pipi weil ich wirklich dringend musste. Aber ich glaub schon, dass da überall vielleicht Verunreinigungen usw waren, die die Komplikationen verusacht haben.
b) wenn ich prophylaktisch gleich Antibiotika bekommen hätte und den Tip, die Stelle zu kühlen usw. In die Richtung wurde mir auch nix mitgeteilt Sad
 
2) Insgesamt war ich dann 3,5 Wochen im Krankenstand, wobei ich die ersten 10 Tagen wirklich kaum gerade stehen konnte - ich hatte erst einmal bei einer Enddarmentzündung solche Schmerzen - das ziehen und brennen im Unterleib und das Wasserlassen waren echt die Hölle. Erst als ich es schaffte, am 10 Postoptag mich in die Rudistiftung zu schleppen um mir die langersehnten Antibiotika zu holen, schöpfte ich Hoffnung. Und tatsächlich: Nach einer weiteren Woche (endlich auf Antibiotika) wurde es merklich besser, der Schambereich war aber noch immer ordentlich geschwollen (die Hodenhaut dagegen war voll ok und da tat auch nix weh...)

3) Nähte ziehen: da bei mir noch immer stachelige Nähte rausschauten, ging ich am Tag 15 nach der OP in die Rudistiftung zum ziehen. Dort lag ich nun, der Arzt schaute es sich an und meinte: bitte wieder anziehen, die Nähte lösen sich von selbst! Tja, auch das hat mir niemand gesagt...

4) Nach den Antibiotika war ich dann noch ca. 10 Tage zu Hause, weil ich mich noch nicht fit fühlte. Et voilà: am Abend vor meinem Arbeitsbeginn bekamm ich eine heftige Nachblutung. Das war echt spooky, weil mir auf einmal so komisch wurde und ich dann etwas im Slip merkte. Dann griff ich hin und es war Blut, und zwar ziemlich viel. Ich reinigte mich also, legte eine Binde in den Slip und wollte aber nicht ins Spital um wieder zu hören "Aber geh - es ist eh alles in Ordnung!". Also wartet ich und am nächsten Tag war die ganze Binde blutgetunk, aber seitdem hab ich keine Schmerzen mehr und jetzt, 5 Wochen nach der Op ist alles verheilt, ich bin schmerzfrei und auch wieder in der Arbeit!

Manchmal denke ich mir schon, wenn die kleine Lösung schon so problematisch verlaufen ist, wie wäre es dann erst bei dr großen GAOp gewesen? Weghaben möchte ich das Ding noch immer, aber es ist so angenehm, ohne Schmerzen und Spitäler zu leben...

Aber im Endeffekt war es die absolut richtige Entscheidung und toll an der Rudistiftung war halt der wirklich rasche OP Termin!


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