schwul, lesbisch / transident - Solidarität ja - nur ..
RE: LGBTIQA+E
Beitrag #210
(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb: Und "Gay", "Sodomie" und "BDSM" als gleichartige und -wertige sexuelle Orientierungen??  Auf welche Partner/innen (nach Alter, Spezies, Geschlecht oder Geschlechtsrolle) wäre man denn bei BDSM abonniert?

 
Diese Orientierungen sind in der Hinsicht gleichwertig, als es sich die Betroffenen nicht aussuchen, was sie sexuell erregt.
Nicht einmal Pädophile "entscheiden" sich dazu, von Kindern erregt zu werden.
Um deine Frage zu beantworten:
BDSMler sind auf PartnerInnen abonniert, mit denen sich das entsprechende BDSM-Spektrum ausleben lässt.
 
 
(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb:
 
"Genderfluid" bzw. "bigender" sind meines Wissens nicht einmal wissenschaftlich klar definierte Begriffe, sodass die Aussage, beides seien "körperliche..Ausprägungen", mir etwas kühn erscheint.
 

Beides wird - wie auch trans - durch die Seele bestimmt.
Nach derzeitiger wissenschaftlicher Anschauung ist das Gehirn der Sitz der Seele.
Das Gehirn ist ein Körperteil, ergo sind Transsexualiät und Bigenderität und Fluidität körperliche, biologische Ausprägungen.
Und das sogenannte "Wunschgeschlecht" ein ebenso biologisches Geschlecht wie das nach Chromosomen oder Gonaden oder Hormonwerten oder Geschlechtsorganen oder anderer biologischer Faktoren bestimmte Geschlecht.
 
Der Gender, das soziale Geschlecht, ist hingegen kein biologisches oder körperliches Geschlecht.
 
 
(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb:
Eine Diskussion, die wir im Kern schon mehrfach geführt haben.

 
Sorry, das ist mein Nachteil der "späten Geburt".
 
(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb:
 
 
Entscheiden können wir diese Frage nicht hier und nicht jetzt. Die Entwicklung der Dinge wird zeigen, ob sich diese Gruppen bei ihren Zielen noch wechselseitig unterstützen können.
 

 
Es hat sich in meiner Gegend zugetragen, dass ein Verein, der in den Dunstkreis der LGBTIQA+Etcetera-Community gehört, erstmalig eine trans Frau in ein Entscheidungsgremium aufnehmen wollte.
Als einzigen trans Menschen unter lauter LGBs, Qs und NBs.
Leider zeigte sich schnell, dass nur rudimentäres Interesse an den Belangen von trans Menschen bestand, sondern der Grund für ihre Berufung der Zugang zu Fördergeldern des Bundeslandes war, die zur Unterstützung von Transangelegenheiten ausgeschüttet werden.
So hat sich gezeigt, wie manche "Alteingesessene" LBGs uns TS sehen:
Als nettes Anhängsel, das den eigenen Argumenten und Zielen mehr Gewicht verleiht.
 
Dies wurde um so deutlicher, als die trans Frau ihren Posten niederlegte und die Fördergelder nicht mehr flossen.
 
 
 
(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb:
Ich bin, das ist kein Geheimnis, ein/e Befürworter/in der Solidarität innerhalb der LGBTIetc-Gruppe. Aus meiner Sicht gibt es immer noch mehr, was verbindet, als was trennt.
 

 
Solidarität ist das Gegenteil von Mitläufertum oder Zwangsvereinnahmung.
Indem ich mich mit etwas solidarisch erkläre, unterstütze ich die Ziele eines Anderem in klarer Abgrenzung zu diesem Anderen unter Beibehalten meines Ichs.
So kann ich mich beispielsweise mit der Black-Lives-Matter-Bewegung solidarisch erklären, bin deswegen aber noch lange keine Schwarze und werde es auch nie sein - was meine Solidarität nicht vermindert.
Selbstverständlich gibt es zwischen der BLM und mir mehr, was verbindet, als was trennt.
Selbst mit AfDlern gibt es mehr Gemeinsamkeiten als mit z.B. Schimpansen, auch wenn unser Erbgut zu 99% gleich ist (mit dem von Schimpansen)..

Es ist aber Unsinn, von der BLM-Bewegung zu erwarten, dass sie sich für meine Belange als weiße trans Frau einsetzt.
 
So sehe ich auch nicht, dass sich der homosexuelle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (also auch ein Mitglied der LGBTIQA+Etcetera-Community) für die Belange von trans Menschen einsetzt.
Die Ehe für alle hat er allerdings gerne mitgenommen (die seine Kanzlerin aus ethischen Gründen abgelehnt hatte).

(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb: Und das mit der Unterscheidung, der scharfen Trennlinie, das ist so eine G'schicht. Ich persönlich bin überzeugt, dass sich Geschlechtsrolle und sexuelle Orientierung wechselseitig beeinflussen - nicht immer und zwingend, aber mit einer signifikanten Häufigkeit. Sonst wäre es z.B. nicht möglich, dass sich die sexuelle Orientierung immer wieder mit der Geschlechtsrolle "mitdreht" (hetero als "Mann", hetero als Transfrau, ich kenne das aus Erzählungen einer Transfrau).

 
Für das "Drehen" der geschlechtlichen Orientierung hätte ich gern evidenzbasierte Zahlen.
Du schreibst von einer "signifikanten" Häufigkeit.
Wie hoch ist der Prozentsatz?
Wie viele von ihnen waren vor der Transition latent homosexuell im Sinne von "auf den gleichen Körper orientiert wie sie selber besaßen", mochten diese Homosexualität aber nicht ausleben, weil es ihnen falsch vorkam, in einem Frauenkörper mit einer Frau zu sexen?
Oder in einem Männerkörper mit einem Mann?
 
Allerdings habe ich aus Gesprächen und in Foren und fb eher den Eindruck gewonnen, dass sich die sexuelle Orientierung in den allermeisten Fällen eben nicht dreht.
Deshalb würden auch viele trans Menschen nach der Transition gerne mit ihren PartnerInnen weiterhin zusammenleben.
Es sind die PartnerInnen, die in den meisten Fällen Schwierigkeiten mit der neuen Körperlichkeit der/des Anderen haben.
 
Abgesehen davon:
Wenn sich die sexuelle Orientierung nicht dreht, ist die betroffene Person homo- oder bisexuell.
Somit passt sie ja ohne Frage in die LGB-Community.
Dass sie zusätzlich trans ist, spielt dabei keine Rolle.
 
(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb: Man kann das ebenso wenig scharf voneinander trennen...

 
Doch.
Die einen sind trans und Ls, Gs oder Bs, die sollen sich meinetwegen gern der LGB-Community zugehörig fühlen.
Die anderen sind trans und hetero und haben keine Berührungspunkte (im wahrsten Wortsinne) mit LGBs.

(07.04.2021, 20:50)Mike-Tanja schrieb: Man kann das ebenso wenig scharf voneinander trennen, wie man sauber zwischen F-64.1- und F-65.1-Transvestiten unterscheiden kann. Ein kleines bisserl ist immer ein sexueller Kick dabei, man kann nur explorativ herausfiltern, was der hauptsächliche Beweggrund ist.

 
Und hier bringst du genau das sexuelle Moment hinein, was ich in meinem Eingangspost kritisiert hatte und weswegen ich einen neuen Thread angefangen hatte.
Transsexualität per se hat nichts mit sexuellem Kick zu tun.
Das Wort "Sex" ist nur darin enthalten, weil es für das englische Wort "sexus" keine deutsche Entsprechung gibt.
 
Das einzige sexuelle im Sinne von Sex ist bei Transsexuellen die Möglichkeit, nach der GAOP endlich mit dem richtig ausgestatteten Körper sexen zu können.
 
 
 
Das ist auch die scharfe Trennlinie, die zwischen Transsexualität und allen anderen Formen von trans verläuft:
 
Bei Transsexuellen ist es der Körper, dessen falsche Ausprägung sie so entsetzlich leiden lässt, dass viel zu viele den Suizid vorziehen als in diesem Körper weiter existieren zu müssen.
 
"Gegengeschlechtliche" Kleidung, Habitus, Verhalten, Körperbewegungen, soziale Rolle und andere Interaktionen mit der Umwelt und Mitmenschen sind nachrangig und wichtig nur als Ausdruck des gelungenen Angekommenseins im richtig ausgeprägten Körper.
 
Die glücklichen trans Menschen, die nicht solche massiven Probleme mit ihrem Körper haben und denen es reicht, temporär begrenzt oder dauerhaft die soziale Rolle des "Gegengeschlechts" (was von der Seele her auch als das wahre Geschlecht sein kann) zu leben, können das Leiden der Transsexuellen bei viel Empathie mitfühlen, aber nie nachvollziehen.
 
Wie sollen das Ls, Gs oder Bs verstehen können, die mit der geschlechtlichen Ausprägung ihrer Körper und ihren sozialen Rollen völlig im Einklang sind?
 
Wie erkläre ich Blinden, was Farben sind?
Nicht zu hassen - um zu lieben bin ich da (Antigone)
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