Symbole sind
meistens nur Symbole
, äh... ich meine, von denen geht magischerweise keine reale Wirkung aus. Also in diesem Falle schon gar nicht.
Bedauerlicherweise liegt der Fall bei politischen Prozessen doch anders
Ceterum censeo, daß einen "Beweis für Intersexualität nach wissenschaftlichen Standards" zu verlangen, eine leckere
Dose Würmer aufmacht. Welche wissenschaftlichen Standards hätten die denn gerne? Wie soll man mit Streit- und Grenzfällen verfahren? (Abgesehen davon, daß ein
Beweis ein bißchen viel verlangt ist
)
Ok. Danke für die Erklärung
ich habe jetzt nicht die ganze Abhandlung der Bioethikkommission gelesen. Aber gleich der erste Satz des zweiten Absatz scheint mir sehr bedenklich: "Intersexualität und Transidentität sind zwei grundsätzlich verschiedene Phänomene und dürfen nicht miteinander verwechselt werden."
Transsexualität ist doch auch nur eine spezielle Art der Intersexualität (
https://ldsgender.wordpress.com/2012/06/...sexuality/)
"Dürfen" klingt so bedrohlich
Ob TS eine Art von IS "ist", ist eher eine inner-akademische Debatte. Sie hat nichteinmal erkennbare Auswirkungen auf die Praxis der betreffenden Sexualmediziner. Geschweige, daß sich juristische Diskurse darauf stützten.
Ich weiß auch nicht (und ich meine damit
à la lettre, daß ich nichts weiß), ob man (bitte individuell-distributiv zu lesen, nicht kollektiv) sich juristisch oder auch persönlich einen großen Gefallen damit tut, man sei mit IS so etwas wie "gleich" zu stellen. Angesichts der politischen Misere vielleicht doch. Früher hätte ich Skrupel gehabt.
(04.01.2019, 23:24)Mike-Tanja schrieb: [ -> ]Das ist eine Situation, in der ein Sachverständigenbeweis zu erbringen ist...
was mich daran irritiert, abgesehen von dem punkt, das m/w-ts recht auf einen entsprechenden eintrag haben, OHNE entsprechende körperliche "definitionen" erfüllen zu müssen...
wenn ich einen beweis zu erbringen habe über meine körperliche konstitution und nur daraufhin anspruch auf einen entsprechenden eintrag hab...
dann dürften z.b. im umkehrschluß frauen, deren eierstöcke/gebärmutter/brüste whatever entfernt wurden, keinen anspruch darauf haben, weiterhin als frau eingetragen zu sein, sondern wären rechtens "divers"? (oh mein gott, wie sehr ich dieses wort hasse)
(10.01.2019, 03:18)Falling Snow schrieb: [ -> ]was mich daran irritiert, abgesehen von dem punkt, das m/w-ts recht auf einen entsprechenden eintrag haben, OHNE entsprechende körperliche "definitionen" erfüllen zu müssen...
Das sind verschiedene Begriffe von "Recht". Einen entsprechenden gesetzlich verankerten Rechtsanspruch haben TS (natürlich auch ♀ → ♂) in D oder Ö eben immer noch nicht. Menschlich ist das anders zu sehen, und da dürften wir uns hier einig sein. Darüberhinaus erlaube ich mir das auch in moralischer bzw. religiös-philosophischer Hinsicht anders zu sehen. Verkürzt gesagt, denke ich, daß man Menschen nicht davon abhalten darf, ihren Weg zu gehen. Das ist für
alle Beteiligten schlecht.
Zitat:wenn ich einen beweis zu erbringen habe über meine körperliche konstitution und nur daraufhin anspruch auf einen entsprechenden eintrag hab...
dann dürften z.b. im umkehrschluß frauen, deren eierstöcke/gebärmutter/brüste whatever entfernt wurden, keinen anspruch darauf haben, weiterhin als frau eingetragen zu sein, sondern wären rechtens "divers"? [...]
Die Analogie ist unzulänglich. Auch wenn ich ähnliches schon in meiner Jugend gehört habe. Allerdings ging es da eher um das "Mangelzustand"-Modell von TS, wobei sich diese Leute ähnlich Frauen mit einschlägigen Krankheitsbildern und manchen Intersexen zu denken versuchten. Zum einen sind das alles doch verschiedene körperliche Konstitutionen, zum anderen kann man einen Personenstand nicht gegen den Willen einer erwachsenen Person
aberkennen.