wenn diese vdg-boards... denn jetzt zur (fremd)bestimmung respektive deutung des geschlechts von inter ernannt? werden, dann bezieht sich das sicher auch auf m/w, egal ob cis oder ts und das in jedem krankenhaus, in dem geboren wird? in jedem standesamt, in dem einträge vorgenommen/geändert werden?
wären ja sonst irgendwie... unterschiedliche rechtsrahmen für den gleichen sachverhalt, sprich: geschlechtseintrag. aber so oder so... es ist und bleibt eine fremdbestimmung/zuweisung (aufgrund von intimbausätzen) und somit strukturelle gewalt. (außer bei ts, die sich dafür mit gutachter rumschlagen müssen. die näxte ungleichbehandlung.)
aber ich bin sicher, dass das wortreich "erklärt" werden kann, genau wie der punkt, warum der gesetzgeber das eingetragene geschlecht nicht aberkennen dürfte, nachdem sich die körperlichen parameter des bürgers geändert haben (unfall, krankheit, whatever). schließlich nimmt sich der staat auch das recht heraus, ebenjene voraussetzungen als bedingung zu erheben.
der gedanke, dass der geschlechteintrag vom gesetzgeber ausgehend nicht geändert werden darf ist wie der wunsch, im personenstand nach einer scheidung weiterhin als verheiratet geführt zu werden. auf welcher rechtsgrundlage sollte geschlechtseintrag und familienstand unterschiedlich behandelt werden?
also, wenn der gesetzgeber schon auf biologismen rumreitet, dann bitte schön für alle geschlechter, ansonsten ists diskriminierung und dann mit der konsequenz, das er nicht nur anerkennt, sondern im umkehrschluß auch aberkennt. mal gucken, was das verfassungsgericht davon am leben läßt...
Mal was Erfreuliches: Kürzlich hat die Stadt Hannover beschlossen, in dieser Angelegenheit sogar noch einen Schritt weiterzugehen:
https://orf.at/stories/3108673/ schrieb:Stadt Hannover nur noch mit gendergerechter Sprache
Die Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Niedersachsen, Hannover, führt in ihren offiziellen Korrespondenzen „geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ ein. Laut einer Pressemitteilung der Stadt trägt man nun „der Vielzahl geschlechtlicher Identitäten Rechnung“. Zudem entspreche die Empfehlung der Stadt der neuen Gesetzgebung, nach der auch das dritte Geschlecht im Personenstandsregister geführt wird.
Der städtische Schriftverkehr, also alle E-Mails, Presseartikel, Broschüren, Formulare, Flyer und Briefe, muss in Zukunft gendergerecht formuliert sein. Das bedeutet vor allem, „geschlechtsumfassende Formulierungen“ zu verwenden. Wenn das nicht möglich ist, müsse man andere Wege finden, etwa den Einsatz eines Sternchens (*) „als Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten“. Der Stern ersetze das bisher verwendete Binnen-I.
So soll in Zukunft aus Lehrerinnen und Lehrern „Lehrende“ werden, aus dem Wählerverzeichnis „Wählendenverzeichnis“ und aus dem Rednerpult ein „Redepult“. Die Regelung ist für die 11.000 Beschäftigten der Stadt verbindlich. Es sei ein „wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen“, so Oberbürgermeister Stefan Schostok.

(22.01.2019, 23:04)Ирина schrieb: [ -> ]Mal was Erfreuliches: Kürzlich hat die Stadt Hannover beschlossen, in dieser Angelegenheit sogar noch einen Schritt weiterzugehen:
[quote=https://orf.at/stories/3108673/]
Stadt Hannover nur noch mit gendergerechter Sprache
Ja. Mit dem Ergebnis, daß die Öffentlichkeit nur den Kopf schüttelt, incl. meiner Arbeitskollegen. Und das sind ganz sicher keine Nazis.
Ich vermute mal gutwilligerweise, die Meinungen sind geteilt

, und die Fähigkeit, so etwas umzusetzen, dürfte geringer sein als der (gute) Wille
Das Problem ist selbst dann noch ein
Abnutzungseffekt, wenn das genauso gedankenlos dahingelabert wird wie so vieles anderes auch

Es wäre eher wie einen Text mit einer automatischen Wortergänzung zu schreiben.
Für unsere Zwecke in diesem Thread hier ist bemerkenswert, daß es zwar eine ganze Reihe von Gesellschaften mit mehr als nur zwei Geschlechtern gibt, aber das bildet sich (zumindest soweit bekannt) nicht
ikonisch auf
Genera bzw.
Nominalklassen ab.
Varabilität wie im Falle der
Femminielli scheint mir nicht untypisch. Es können aber auch männliche Referenzen bevorzugt werden wie bei den
Hijras, oder sehr bekannt sind auch sexolektische Unterscheidungen wie im
Lakhota. Wobei
wíŋkte typischweise weibliche Formen benutzen sollten.
Allerdings wird die Sprache leider manchmal nicht mehr so gut beherrscht, so daß ich schon mit
Tókhel yaúŋka huwó? "How are you?" angelabert wurde. Sonst war es aber korrekt (und neutral)
Tókheškhe yaúŋ he? "id."
Tja, und wie ich schonmal irgendwo erwähnt hatte, es wird zwar viel über Intersexualität geredet, aber die
pototypische Instanz einer Kategorie ist es m.E. nie.
Moderationshinweis: Bitte beim Thema bleiben.
In Zusammenhang mit dem eigentlichen Thema möchte ich auf den nächsten TransX Abend am 20.2.2019 hinweisen.
Es kommt Dr. Helmut Graupner, jener Anwalt der im Sommer 2018 das OGH Urteil zu Gunsten Alex Jürgen erstritten hat.
Interessant warum das Urteil immer noch nicht umgesetzt wird, und wie es für IS weiter geht und welche Möglichkeiten sich für NBs ergeben (könnte).