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Normale Version: Wie gefährlich ist Transsexualität?
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Unser Aussenminister (Ö) Mag. Alexander Schallenberg hat gerade in der parlamentarischen Fragestunde u. a. auch wg. den Frauenrechten in der Türkei erwähnt, dass die Türkei die höchste Mordrate weltweit an Transgender-Personen hat. Ich finde das ist ein gutes Zeichen wenn er auch so etwas anspricht.

Insofern bin ich natürlich dankbar dafür in einem Land zu leben wo ich grundsätzlich keine Angst haben muss, und das ist dann noch mal ein anderes Level wenn dem anderswo nicht so ist.... Blush3

Wenn man in einem Land lebt wo die Lage so schlimm ist wie in der Türkei oder Ungarn bspw. dann ist es sicher nochmal viel gefährlicher TS/TI zu sein, das vielleicht als Ergänzung zum ursprünglichen Thema.
(26.03.2021, 10:22)Rabenmädchen schrieb: [ -> ]... weil ein gewisser Jacob Winter vehement seine Meinung als die einzig richtige hinstellen wollte, dass eine trans Frau nur dann richtig lebt, wenn sie so viel Verhalten wie möglich von anderen Frauen imitiert und sich so klischeehaft weiblich wie von Männern erwartet gibt.
Ohne GAOP, ohne HRT, mit weggeklebtem Pimmel.
 
Das jedoch ist Travestie.
 
Aber what shall’s, ist ja sein Leben (gewesen) und ... nicht meines...
Eben Getlost 

Früher gabs halt eh nur Transvestiten, und dann halt noch die "durchgeknallt(er)en" operationswilligen Transsexuellen. Heute wäre Winter wohl einfach Transgender, der/die eine Zeitspanne eben als Frau lebte, nicht nur in seinem/ihrem Beruf...

Wollten wir denn alte (oder neue) Gräben nicht mehr aufreissen? Whistling

Sunburst

(26.03.2021, 10:22)Rabenmädchen schrieb: [ -> ]Jacob Winter vehement seine Meinung als die einzig richtige hinstellen wollte

Muß man den kennen?

Geschweige ernstnehmen?

(26.03.2021, 10:37)Bonita schrieb: [ -> ]Wollten wir denn nicht alte (oder neue) Gräben nicht mehr aufreissen? Whistling

Die muß man aufreißen, die waren nie zugeschüttet.

Bei der Debatte um "Frühchen" vs. "Spätchen" wartete ich schon auf bestimmte altehrwürdige Begriffe Facepalm
(26.03.2021, 10:50)Sunburst schrieb: [ -> ]
(26.03.2021, 10:37)Bonita schrieb: [ -> ]Wollten wir denn nicht alte (oder neue) Gräben nicht mehr aufreissen? Whistling

Die muß man aufreißen, die waren nie zugeschüttet.
Gut möglich - nur, Brücken bauen wär doch sinnvoller Wink2 

Und der Rest wurde ja bereits in einen neuen Thread abgeteilt...
Kurz gesagt treibt zum Suizid, wenn keine Möglichkeit mehr gesehen wird, das Leben, wie es ist, auszuhalten.
 
Dieses Aushalten kann gestärkt werden, wenn eine positive Veränderung in Aussicht gestellt wird.
 
Speziell für an Transsexualität Leidende, deren Leiden sie schon an den Rand des Suizids geführt hat, kann die Aussicht auf operative und hormonelle Maßnahmen der Lichtblick sein, der sie vom Suizid abhält.
 
Jacob Winter habe ich nur stellvertretend für viele andere genannt.
Für Menschen, die der Transsexuellen einreden, was sie alles erfüllen muss, um auch nur annähernd als Frau leben zu dürfen.
Das kann auch die Schwester sein, die ihr ihre volle angeborene Weiblichkeit und Anmut vorführt, an die die trans Frau erst einmal herankommen muss.
Die Mutter, die sagt, „wenn du das machst, bist du nicht mehr mein Kind!“
Der Chef, der ihr kündigen wird.
Die Ehefrau, die mit Scheidung und Vorenthalt der Kinder droht.
Die Gutachter, die kein positives Gutachten ausstellen für die VÄPÄ.
Der Psych, der sie mit der Indikation ewig hinhält.
Der MDK, der die Voraussetzungen für die OP nicht erfüllt sieht.
Der Operateur, dessen Warteliste zu lang ist.
Und im Hintergrund immer Verstärker der inneren Stimme: Du wirst es ohnehin nicht schaffen. Was hast du schon geschafft in deinem Leben. In der Schule haben sie dich verprügelt. Dir dein Taschengeld weggenommen. Mit deinen Tornister Fußball gespielt. In deine Fahrradreifen Löcher gestochen. Dich ausgeschlossen. Dich nicht zu Partys eingeladen.
Du standest immer draußen.
Und jetzt willst du eines dieser unbegreiflichen, unerreichbaren, mythisch-schönen Wesen werden?
Vergiss es.
Schau mich an.
Ich war so schön, dass ich als StripTease-Tänzerin die Männer verrückt gemacht habe und sie mit mir sexen wollten.
Und was bin ich jetzt?
Wieder ein Mann.
Ein verbitterter alter Mann.
Schau mich an.
Ich bin deine Zukunft.
Willst du das wirklich er-leben?
 
Transsexualität ist nicht gefährlich.
Menschen wie diese machen Transsexualität gefährlich.
Und die transphoben Hasser mit all jenen, die sie anstacheln und unterstützen.
 
Die tiefen Gräben zwischen diesen Menschen und uns sehe ich noch nicht überwunden.
 
"Laut Transgender Europe wurden in den letzten zwölf Monaten weltweit mindestens 350 trans Menschen in Hassverbrechen ermordet – Tendenz steigend. Die meisten Morde wurden aus Brasilien (152), Mexiko (57) und den USA (28) gemeldet. Seit Beginn der Zählungen am 1. Januar 2008 liegt die Zahl der registrierten Hassmorde von trans Menschen damit auf 3.664. Die Dunkelziffer dürfte allerdings noch viel höher liegen."
 
https://www.queer.de/detail.php?article_id=37561
(26.03.2021, 12:57)Rabenmädchen schrieb: [ -> ]... Die tiefen Gräben zwischen diesen Menschen und uns sehe ich noch nicht überwunden...
Drum, eben Brücken bauen, denn selbst mit Hass diesen Hassern begegnen führt zu gar nichts - im schlimmsten Fall zu jenen Zuständen, die nun wieder tw im ehem europ "Ostblock" einzogen...
(26.03.2021, 12:57)Rabenmädchen schrieb: [ -> ]...
Das kann auch die Schwester sein, die ihr ihre volle angeborene Weiblichkeit und Anmut vorführt, an die die trans Frau erst einmal herankommen muss.
Die Mutter, die sagt, „wenn du das machst, bist du nicht mehr mein Kind!“
Der Chef, der ihr kündigen wird.
Die Ehefrau, die mit Scheidung und Vorenthalt der Kinder droht.
Die Gutachter, die kein positives Gutachten ausstellen für die VÄPÄ.
Der Psych, der sie mit der Indikation ewig hinhält.
Der MDK, der die Voraussetzungen für die OP nicht erfüllt sieht.
Der Operateur, dessen Warteliste zu lang ist.
....
Man sollte aber auch mal die Kirche im Dorf lassen.

Niemand sagt das eine Transfrau vollkommene Weiblichkeit etc. erreichen muss. Auch cis-Frauen erreichen keine vollkommene Weiblichkeit.

Ich versuchs mal ein wenig provokant genau andersrum zu formulieren:

Die Mutter oder der Vater hat vielleicht jahrzehntelang einen Sohn großgezogen und dann ist da auf einmal die Aussage im Raum das war ein Irrtum, es ist doch eine Tochter, nach meinetwegen 40 Jahren oder so. Natürlich sollte auch das kein Grund sein das Kind zu verstoßen, aber einfach ist es vermutlich auch nicht unbedingt, hängt halt auch immer mit der Einstellung der Eltern zusammen.

Der Chef hat vielleicht Angst vor den Folgen und den Ruf seiner Firma wenn das bekannt wird und sieht die neue Mitarbeiterin - die noch dazu so gar nicht so aussieht wie eine Frau - als etwas das er lieber loswerden möchte.

Die Ehefrau hat einen Mann geheiratet und von ihm Kinder bekommen in dem Glauben dass er auch immer ein Mann bleiben wird, und dann ist der Mann quasi 'weg' und eine Frau da, zumindest behauptet ihr bisheriger Mann, er sei eine Frau.

Bösartige Gutachter mag es geben, vielleicht kann man sich dann einen anderen suchen? Dasselbe gilt wohl für Psychologen. Prinzipiell scheint mir da ein wenig die Einstellung 'Alle sind gegen mich..!' durch zu scheinen...

Usw... man kann alles immer total negativ sehen und den anderen die Schuld in die Schuhe schieben, aber vielleicht macht es auch mal Sinn die Dinge von der anderen Seite zu betrachten und zu erkennen dass viele Menschen einfach überhaupt keinen Bezug zu der Thematik hatten und dann plötzlich damit konfrontiert sind mitsamt der ganzen Tragweite die sie mit sich bringt.

Angenommen ich würde sagen:

'Ich bin so und ich kann nichts dafür!' Das ist schon richtig.

'Ich bin so und ihr müsst mich ab jetzt so akzeptieren!' Ist auch eine berechtigte Forderung.

'Ich bin so und ihr müsst euch jetzt alle an mich anpassen!' Klingt dann schon anders, also so nach dem Motto 'Ihr müsst euch für mich ändern!' (etwas überspitzt formuliert).

'Ich bin so und wenn ihr mich nicht akzeptiert und wenn ihr euch nicht an mich anpasst dann werde ich depressiv und möglicherweise suizidal!' Damit schiebt man die Verantwortung zu sehr auf die anderen. Die können aber eigentlich nix dafür dass ich so bin wie ich bin, niemand kann was dafür, aber man kann vielleicht versuchen gegenseitiges Verständnis zu zeigen

Ich schreib das durchaus selbstkritisch, weil ich ja weiß wie das alles bei mir war und weil ich mir sehr wohl auch eingestehen muss, manchmal vielleicht überreagiert zu haben, andererseits ist es ein schwieriger Weg und es ist dabei oftmals unmöglich es allen recht zu machen, dann braucht man erst gar nicht starten....
(26.03.2021, 13:38)Bonita schrieb: [ -> ]Drum, eben Brücken bauen, denn selbst mit Hass diesen Hassern begegnen führt zu gar nichts - im schlimmsten Fall zu jenen Zuständen, die nun wieder tw im ehem europ "Ostblock" einzogen..

Da bin ich ganz bei dir.

Mit Hass auf Hass zu antworten bestätigt nur die Hasser.

Ist schon seltsam.
In der Männerrolle hab ich immer Stärke zu demonstrieren versucht und hatte immer Angst, dass das mal misslingt und ich dann wieder gemobbt würde.

Seit ich ich selber bin, zeige ich mich so, wie ich bin, und habe keine Angst mehr.
(26.03.2021, 13:44)chipsi schrieb: [ -> ]
(26.03.2021, 12:57)Rabenmädchen schrieb: [ -> ]...
Das kann auch die Schwester sein, die ihr ihre volle angeborene Weiblichkeit und Anmut vorführt, an die die trans Frau erst einmal herankommen muss.
Die Mutter, die sagt, „wenn du das machst, bist du nicht mehr mein Kind!“
Der Chef, der ihr kündigen wird.
Die Ehefrau, die mit Scheidung und Vorenthalt der Kinder droht.
Die Gutachter, die kein positives Gutachten ausstellen für die VÄPÄ.
Der Psych, der sie mit der Indikation ewig hinhält.
Der MDK, der die Voraussetzungen für die OP nicht erfüllt sieht.
Der Operateur, dessen Warteliste zu lang ist.
....
Man sollte aber auch mal die Kirche im Dorf lassen.

Sicher, aber das sind alles Begebenheiten, die ich entweder selber erlebt oder bei anderen miterlebt habe.
Haben müssen.
Chipsi, du und ich und Bonita und sunburst und alle, die hier schreiben oder lesen, wir sind Überlebende.
Wir waren stark genug - woher auch immer wir diese Stärke hatten - gegen solche Widrigkeiten unseren Weg zu gehen.
Das sind nicht alle.
Und bei denen kann so etwas der letzte Anlass sein, der alles zu Ende gehen lässt.

(26.03.2021, 13:44)chipsi schrieb: [ -> ]...ein schwieriger Weg und es ist dabei oftmals unmöglich es allen recht zu machen, dann braucht man erst gar nicht starten....

Sicher hast du das nicht so gemeint, doch wenn "nicht zu starten" keine Option mehr ist und das Ziel zu hoch gesteckt wird, um es zu erreichen, landest du schnell in dem Dauerkreis der Depression.
(26.03.2021, 15:22)Rabenmädchen schrieb: [ -> ]
(26.03.2021, 13:44)chipsi schrieb: [ -> ]...ein schwieriger Weg und es ist dabei oftmals unmöglich es allen recht zu machen, dann braucht man erst gar nicht starten....

Sicher hast du das nicht so gemeint, doch wenn "nicht zu starten" keine Option mehr ist und das Ziel zu hoch gesteckt wird, um es zu erreichen, landest du schnell in dem Dauerkreis der Depression.
Mein Satz ist zugegebenermaßen etwas missraten, ich wollte eigentlich den Zwiespalt aufzeigen. Also, dass ich nicht die einzige bin die das alles durchgezogen hat, sondern daß es auch immer mehr oder weniger nahestehende Menschen gegeben hat und gibt, die damit auf ihre Weise klarkommen mussten. 

Was ist wenn die deswegen auch depressiv werden, weil der geliebte Partner oder Ehemann einfach nicht mehr vorhanden ist so wie bisher und man dann mit 2 Kindern da steht für die auch Verantwortung getragen werden muss. Auch wenn mich letzteres jetzt wirklich nicht betrifft, aber ich stell mir das halt für alle Beteiligten nicht so lustig vor. Hier wird immer - oder hauptsächlich - auf das eigene Leid geguckt. Das halte ich in bestimmten Phasen für durchaus notwendig um überhaupt alles durch zuziehen, aber möglicherweise bleiben dabei andere auf der Strecke die noch weniger dafür können. Das nur mal so zum Nachdenken.

Jeder Mensch ist im Grunde 'Überlebender', solange er/sie noch atmet. Vermutlich hat jeder Mensch schon mal irgendwas schlimmes durchgemacht oder eine schwere Krankheit etc. Ehrlich gesagt fühle ich mich vielen anderen gegenüber ziemlich privilegiert und ich kann nicht mal so genau erklären warum das so ist. Naja, kann ich doch. Dazu reicht es schon mal einen Tag den Fernseher aufzudrehen und zu schauen was sonst so los ist und welche Schicksale da so präsentiert werden...
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