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10.12.2014, 13:36
EU-Bericht: Gewalt gegen Transsexuelle "besorgniserregend" (queer.de)
http://www.queer.de/detail.php?article_id=22852 schrieb:
Die EU-Grundrechteagentur schlägt Alarm: Transsexuelle sind doppelt so oft Opfer von Gewalt wie Lesben, Schwule oder Bisexuelle. Deutschland schneidet nicht gut ab.
Diskriminierung und Gewalt sind in der Europäischen Union für Transsexuelle immer noch an der Tagesordnung. Das ist das Ergebnis eines neuen Berichts (PDF, englisch) der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA), der am Dienstag in Wien vorgestellt wurde. Demnach wurden 34 Prozent aller Transsexuellen innerhalb der letzten fünf Jahren Opfer von hassmotivierter Gewalt. Das Vertrauen in die Polizei ist dabei gering: Rund drei Viertel der Gewaltopfer gaben an, nicht die Behörden informiert zu haben.
Die Studie zeigt, dass viele Transsexuelle aus Angst vor ihrer Umwelt erhebliche Einschränkungen hinnehmen müssten. So erklärte die Hälfte der Befragten, öffentliche Orte wenn möglich zu meiden, um nicht angegriffen zu werden. "Jeder Mensch hat das Recht, er selbst zu sein. Tatsächlich leben jedoch viele Trans-Personen in Furcht, da die Gesellschaft Trans-Personen und ihren Bedürfnissen häufig intolerant und ignorant gegenübersteht", erklärte der FRA-Direktor Morten Kjaerum. Er forderte von den Nationalstaaten Maßnahmen zum besseren Schutz von Transsexuellen.
Die Ergebnisse stammen aus einer im Jahr 2012 gestarteten LGBT-Onlinestudie, an der sich EU-weit 93.000 Menschen beteiligt hatten, darunter knapp 6.600 Transsexuelle. Dabei zeigte sich etwa, dass bei fast allen Daten zu Gewalt und Diskriminierung der Anteil von Transsexuellen doppelt so hoch liegt wie bei den LGB-Teilnehmern. Die Gesellschaft errichte einen "unsichtbaren Käfig", in den sie Trans-Personen stecke, heißt es in dem Bericht. Dies führe insbesondere dazu, dass Transsexuelle nicht im Arbeitsmarkt integriert würden und dadurch noch mehr ins soziale Abseits gerieten.
Bescheidene Ergebnisse für Deutschland
Insgesamt gaben 54 Prozent der Befragten an, in den letzten zwölf Monaten wegen ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert worden zu sein. In dieser Frage gibt es allerdings große nationale Unterschiede: Am meisten fühlen sich Trans-Personen in Großbritannien diskriminiert (65 Prozent). Auch in Deutschland liegt die Quote mit 58 Prozent über dem Durchschnitt.
Transsexuelle beklagen in Deutschland auch einen höheren Anteil von hassmotivierter Belästigung. In den vergangenen zwölf Monaten berichteten 26 Prozent der Transsexuellen in Deutschland von derartigen Übergriffen. Im EU-Schnitt sind es 22 Prozent. Auch hier ist Großbritannien mit 37 Prozent mitführend, während Italien mit zehn Prozent den niedrigsten Wert meldet.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte bereits Anfang des Jahres Deutschland und andere europäische Länder beschuldigt, nicht genug gegen Trans-Diskriminierung zu tun (queer.de berichtete).
Die Agentur für Grundrechte mit Sitz in Wien ist eine 2007 von der Europäischen Union geschaffene Institution, die den Schutz der Grundrechte in den EU-Ländern überwacht. Sie hat bereits mehrfach die Ungleichbehandlung von sexuellen Minderheiten beklagt. Ihre Vorläuferorganisation war die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. (dk)
Tja, da sollten die "die westlichen Werte" so hochhaltenden EUropa- (ganz zu schweigen von anderen Kontinenten) Länder mal ordentlich vor der eigenen Tür kehren...
„NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends