Ö-Talk-Show: Ich führte eine Scheinehe

[Bonita]

Ich seh diese Talk-Show nicht regelmäßig, aber wenn die beginnende senile Bettflucht einen nimmer einschlafen lässt, kann man beim TV-Zappen schon mal an der frühmorgendlichen Wiederholung hängen bleiben...

Noch sechs Tage online:

https://tvthek.orf.at/profile/Barbara-Ka...e/13986084 schrieb:Die meisten Paare heutzutage heiraten aus Liebe, doch es gibt auch solche, die den Bund fürs Leben eingehen, weil die gesellschaftlichen Normen es so vorsehen oder weil sie einen bestimmten Zweck verfolgen.

https://www.talk-tv.at/?p=10076 schrieb:Amanda, 50, Software-Entwicklerin aus Bayern,
weiß aus eigener Erfahrung wie es sich anfühlt eine Scheinehe zu führen: „Ich musste mein ‚wahres Ich‘ lange unterdrücken, denn ich kam nicht als Amanda, sondern als Hermann zur Welt. Ich bin transsexuell.“ Sie hat schon immer gewusst, dass sie eine Frau ist. Trotzdem versuchte sie früher immer, gesellschaftlichen Normen zu entsprechen: „Ich habe geheiratet und eine Familie gegründet, weil es zum Leben einfach dazugehört.“ Zwei Jahre nach der Scheidung entschied sich Amanda für eine Geschlechtsangleichung: „Ich habe eine Freiheit gewonnen, die ich nie wieder missen möchte. Heute lebe ich voll und ganz als Frau.“

Oder gleich hier: https://oload.download/f/bwXXWQGxS0M/201...einehe.mp4 (ev Ad-Blocker verwenden!)

Nettes Trans-Role-Model aus Bayern mit einer "der Thai-Mu*pieps*is", inkl androgynem modeschöpfenden Mann aus Indonesien

Überhaupt eine nicht ganz so misslungene Sendung wie man oft vermuten mag, neben der Trans-Frau gibts auch noch mittelbar und unmittelbar gezeigte "spät"-bewusste lesbische Frauen - den Vogel schoß wohl die 73 Jahre alte Inga ab

[Patricia1975]

"Ich habe geheiratet und wir haben einen Sohn bekommen, weil ich immer ein Kind haben wollte - aber nicht als Vater..." Der Satz stammt von mir und meine Ex kommt jetzt 10 Monate nach der Trennung gar nicht mehr klar damit.

Sind irgendwie trotz aller Unterschiede immer ähnliche Geschichten von unsereins ;-)

[Danielle Jan82]

Darum sind meine Beziehungen alle kaputt gegangen (naja aber auch weil ich mich nicht mal anfassen lassen kann ohne mich schlecht zu füllen), auch ich wollte mal heiraten, Kinder bekommen weil ich Kinder wirklich sehr gerne gehabt hätte, mir wäre es sogar gleich ob es meine eigenen wären. Ich wäre liebend gerne eine gute Mutter für sie aber ich wäre ein schlechter Vater weil meine eigenen Probleme immer im Wege stehen würden, ebenso wäre ich kein guter Ehemann, wenn schon das intim werden für mich eine Qual ist, wie soll denn da eine Ehe halten? Und was die Beziehung angeht, ob Mann oder Frau oder Trans-Person, ich käme mit mir selber nicht klar und damit verletzt man den Menschen den man liebt mit und das will ich nicht, ich habe schon wegen mir selbst eine Verlobte an jemand anderen verloren (den damals besten Freund und die Verlobte zu verlieren war mehr als bitter). Ich bin ja nicht mal ein guter Sohn, ich tue zwar alles für die Menschen um mich herum aber dennoch lüge ich allen nur was vor, keiner kennt mein wahres ich, außer Mutter und meine Brüder wobei einer ja schon nicht mehr lebt und der andere verachtet mich. Ich hätte Angst zu heiraten, zu sagen du Schatz ich muss dir was sagen, du hast keinen Mann geheiratet sondern eine andere Frau. Ich weiß wie das dann ausgeht, ich hätte nun eine Chance mit jemanden zusammen kommen zu können für die ich schon lange etwas empfinde aber ich kann mich einfach nicht auf etwas einlassen was zum scheitern verurteilt ist und uns beiden weh tun würde, ihr vielleicht sogar mehr als mir denn ich bin Schmerz ja gewöhnt.

[Sunburst]

(Wahrscheinlich ist es schon lange her, daß ich mal alt war  Bilde ich mir doch glatt ein, ich würde sogar viel schlafen )

(17.08.2018, 07:44)Bonita schrieb: den Vogel schoß wohl die 73 Jahre alte Inga ab

Ja, die hat es schließlich doch noch verstanden:

https://www.talk-tv.at/?p=10076 schrieb:hat das erste Mal mit achtzehn Jahren geheiratet: „Ich habe nur deshalb geheiratet, weil ich von zuhause ausziehen wollte. Die Ehe war mehr Schein als Sein.“ Auch für die zweite Ehe hatte Inga gute Gründe: „Er war ein fescher Mann und ich wollte eine gemeinsame Wohnung. Dass das keine Basis für eine gute Ehe ist, war mir damals noch nicht bewusst.“ Kurze Zeit später war auch diese Ehe zu Ende. Inga ist jetzt seit einigen Jahren mit ihrem dritten Mann verheiratet: „Das wird halten, denn diesmal hatte ich außer der Liebe keinen Grund zu heiraten.“

Es ist unfaßbar, wie viel menschliches Leid dadurch entsteht, daß manche Leute anderen unverschämt viel in deren Leben hineinreden – und daß die sich so viel hineinreden lassen. Beides ist unverantwortlich.

Ja, es gibt gegenseitige Verpflichtungen in einer Familie. (Da muß niemand irritiert sein, wie dekulturiert ich eigentlich sei, ob ich das denn vergessen hätte... Das genaue Gegenteil ist der Fall, sonst hätte mich das alles nicht so schwer getroffen ). Aber es ist unethisch (ich weiß schon, meine Ansprüche...), sich gegenseitig das Leben zur Hölle zu machen.

Welcher Zyniker war das nochmal, der die Ehe einen "Vertrag zur gegenseitigen Ausbeutung der Geschlechtsorgane" genannt hat? Wen wundert es eigentlich noch, wenn sowas gründlich schiefgehen kann?

Wäre denn Heteronormativität das ausnahmslose Muster, wie sie den ideologischen Anspruch erhebt, dann wäre das tatsächlich ein ziemlicher Horror. Glücklicherweise ist das nicht der Fall.

Es besteht natürlich immer die Möglichkeit, sich zuerst zu outen und dann erst eine Beziehung anzuvisieren (oder vielleicht geht das sogar auch sehr zeitnah -?).

(Schön, ich sage das jetzt so. Ich habe das Wort "stealth" erst in den 1990ern gelernt. Und selbst dann wäre ich mir vorgekommen... sorry, wenn ich damit schockiere, aber mein Leben ist eben so... wie eine closet queen. Ok, zur Güte: siehe hier für eine andere Meinung.)