Hey ihr Lieben..
Also ich kann zu dem Thema ebenfalls etwas beitragen. Und zwar:
Ist Stand:
Ich bin jetzt 31 und seit 2 Jahren in Verhaltenstherapie. Bei mir sind die Panikattacken "austherapiert" bzw soweit runtertherapiert das sie zwar immernoch 1x im Monat vorkommen, ich aber mittlerweile das Leben nicht mehr um meine Panikattacke gebaut habe, sondern die Panikattacke ein kleines Stück in dem Kuchendiagramm meines Lebens ist. Seitdem ich die Transition angehe und Hormone nehme. geht es mir eh um 100% besser. Heutzutage lebe ich fast ohne Panik. In manchen Situationen bricht diese immernoch durch, gutes Beispiel war einmal eine Blutabnahme die ich aufgrund einer Panikattacke verweigert hatte. (Ich war bei meinem Endo und dachte er gibt mir die Hormone und hat dann ganz eiskalt gesagt, "Nein ich will die Werte noch einmal überprüfen" und das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, wodurch ich in Panik verfiel. Ich bin noch einmal zurück gegangen, aber da dort nicht die "übliche Schwester" zum Blutabnehmen da war, sondern eine andere, die auf mich den Eindruck "Frau Alrabiata" gemacht hatte, kam die Panik auf und ich bin geflüchtet). Aber ich bin zu 90% Panikfrei. Ich meister mein Leben und geh mittlerweile mit erhobenen Hauptes durchs Leben.
War Zustand:
Als ich in die Therapie startete, waren die Panikattacken so schlimm, das ich nichtmals mehr das Haus verlassen wollte. Ich hatte einfach Angst vor der Angst. Ich hatte immer die Angst, das ich auf einmal zusammen brechen könnte und eben bewusstlos oder tot dort liegen würde, und keiner es merken würde bzw keinen es interessiert. Ich habe mich eingeigelt und habe mich dann nur noch zu Hause in virtuelle Welten verkrochen.
Ich habe mich sogar schwer getan, wenn ich alleine unterwegs war, etwas zu essen oder zu trinken, weil die Gefahr des Verschluckens in meinem Kopf einfach zu groß war.
Es war also, abschließend, eine große Belastung / Einschränkung, da ich eben NICHTS mehr normal machen konnte. Aber selbst wenn jemand dabei war, dem ich vertraute, hatte ich Panik und Ängste.
Der Weg "raus":
Irgendwann war mir das dann zuviel und ich habe mich dann einfach in den Bus gesetzt und bin dann gefahren. Weil "Es machen Millionen von Menschen, wieso sollte ich da eine Ausnahme sein?" waren so meine "aufmunternden Worte". Die Motivation war dann da und ich habe mich nach und nach in dem Leben zurechtgefunden. Zwar immernoch mit Angst, aber es ging irgendwie. Zwischendurch habe ich es mal mit Medikamenten, rein homöopathisch, versucht. Dazu zählten Lasea, Rescue Tropfen oder auch Neurexan. Allerdings hatten diese kaum einen Effeckt. Also was habe ich gemacht? Mir eine Therapeutin gesucht. Am Anfang der Therapie haben wir natürlich erstmal alles abgeklopft, was die Panikattacken auslösen konnte. Dazu zählte eben auch das Thema "starke weibliche Seite / unterdrückter Transsexualismus". Ebenso war meine Mutter, welche eben sehr narzistisch war, ein Thema und Grund. Nach einem halben Jahr Therapie ging es dann an die Behandlung. Meine Therapeutin hat mir WEge und Methoden gezeigt, wie ich mich aus diesen Panikzuständen raus holen konnte. Diese waren dann die "5 4 3 2 1 Methode" (
https://www.traumatherapie.de/users/bamb...atext.html), ein Mantra aufbauen (Wenn ich merkte, die Panik kommt hoch, mir selber sagen "Mir kann nichts passieren" "Du bist gesund" "Man fällt nicht von jetzt auf gleich einfach Tod um ohne Grund" etc, der Ton wurde dabei sogar teilweise sehr rabiat das ich mich auch teilweise selber "angebrullt" habe, Sicherheitsanker in das Leben einbauen oder zum Beispiel als Anlehnung an die "54321 Methode" an einem am Handgelenk getragenen Haargummi rumflitschen umd sich wieder ins "hier und jetzt" zu holen oder andersweitig "ablenken". Musik hören hat mir am Anfang auch geholfen, weil ich mich dann erst einmal aus der Sitaution "abgeschottet" habe und diese so erträglicher wurde. Sicherheitsanker hieß: wenn ich mit dem Zug gefahren bin, einfach sich immer wieder klar machen, "ich kann am nächsten Bahnhof raus, sollte die Situation mich zu sehr belasten." Genau das selbe wenn ich unterwegs war und merkte, es wird zu hektisch. Mit diesen Methoden gelang mir dann der "Absprung".
So vllt ist diese Anekdote aus meinem Leben und der Weg aus der Panik eine kleine Motivation für dich. Eventuell auch eine Inspiration.
Lg mit kisses und hugs
Melissa aka Melly