Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #1
Lightbulb 
http://www.ilga-europe.org/home/guide_eu..._diagnosis
Zitat:
Denmark becomes the first European country to allow legal change of gender without clinical diagnosis


11/06/2014


Today the Danish parliamentarians passed a law which removes a number of obstacles for legal gender recognition. Denmark is now the first country in Europe where a requirement for ‘Gender Identity Disorder’ diagnosis or any psychological assessment/opinion is not necessary for a person to legally obtain their preferred gender.

The Danish parliament also removed such requirements as medical intervention, compulsory surgical intervention and compulsory sterilisation.
New procedure for obtaining preferred gender coming into force on 1 September 2014 makes the person concerned the sole decision maker without any conditions imposed by the state: an application for legal change of gender is submitted to a relevant authority and after 6 months the applicant simply needs to confirm their application.

Gabi Calleja, Co-Chair of ILGA-Europe’s Executive Board, said:
“Just like in 1989, when Denmark became the first country in the world to introduce a legal concept of same-sex partnership, today Denmark pioneered another significant change in Europe. Instead of keeping the state in charge of a person’s body and life, the parliament recognised that these are rights pertaining to the individual.”

Paulo Côrte-Real, Co-Chair of ILGA-Europe, added:
“We are very pleased to see the Argentinian model for legal gender recognition being introduced in Europe by Denmark today. The benchmark is set high now and we encourage other European countries to follow suit and to remove unnecessary, humiliating and degrading requirements which hinder people across Europe to fully enjoy their lives in preferred gender.”
[Bild: avatar_202.jpg] „NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends
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RE: Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #2
Und was kommt als Nächstes? Wird nicht mehr lange dauern und die Heteros werden die rechtliche Gleichstellung mit der Schwulen Lesben und Transgendergemeinde fordern. Cool
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RE: Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #3
Abartig! Jemand verständige den Heiligen Stuhl, diesem Treiben muss Einhalt geboten werden! ... Big Grin

Aber mal seriös: die Flasche Kindersekt im Eck findet nun vielleicht doch einen würdigen Anlaß. In gewissen Dingen sind uns die Dänen halt doch voraus. Und ich meine nicht die Teuerung.

Kehrseite der Medallie könnte aber werden, daß damit die Klassifizierung als Krankheit wegfällt, und damit auch die GaOp-Finanzierung über Krankenversicherungen.
.
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Um die Welt in einem Sandkorn zu sehn,
und den Himmel in einer wilden Blume,
halte die Unendlichkeit in deiner Hand
und die Stunde rückt in die Ewigkeit.

-= VERITAS VINCIT =-
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RE: Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #4
Finde ich im Prinzip toll! Vor allem der Zugang zu Hormonen sollte geebnet werden... In Ö ist das ja wirklich sehr umständlich, z.T. kostspielig und fast alle Beteiligten sind überfordert mit der Auslastung (AKH; Kassatherapieplätze usw...) und es gibt ewig lange Wartezeiten.

Wenn man so wie ich, "nur" verweiblichende Hormone (auf legalen Weg!!) braucht, dann ist der ganze Tamtam schon sehr dramatisch und sinnfrei. Ich will ja nur transident leben, musste aber jetzt schon mal 4 Monate auf mein erstes Vorsingen im AKH warten... Dann mein Anruf bei der Psychotherapeutin, die mir sagt, dass sie keine Kassaplätze hat und somit pro Sitzung für mich mind. € 70,-- zu berappen sind...
Und das ist erst der Anfang... Ich denke mir, dass wir schon ein sehr mühsames Los haben und deshalb sollte auch die schleichende Verweiblichung einfacher werden... Denn das will ICH!!!
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RE: Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #5
So gänzlich schlecht wie du es darstellst, ist die gesetzliche Regelung bei uns nicht. Wenn man die Probleme in Betracht zieht, die es bei niederschwelligem Zugang zu Hormonen und GaOPs gibt, macht das durchaus Sinn. Die Selbstmordrate im TS/TG-Umfeld ist bei uns gering. Sieh dir im Vergleich dazu an, wie es im südostasiatischen Raum aussieht... Vielleicht hilft dir das, um die Notwendigkeit dieser Vorgaben nachvollziehen zu können. Zudem sind ja neue Behandlungsrichtlinien in Vorbereitung, die auf geänderten Notwendigkeiten Rücksicht
nehmen und in die bislang gemachte Praxiserfahrungen einfliessen.

Wer sich nicht ganz doof anstellt und ein wenig flexibel ist, findet auch zeitnah einen Kassenplatz zwecks psychologischer Begleitung (Erfahrungswerte aus Graz und Klagenfurt). Da wird's wohl in der Bundeshauptstadt ebenso aussehen.
Die schwierigste Turnübung ist der Sprung über den eigenen Schatten...
(Dieter Chmelar, Backstage nach den BigBrotherAwards 2012)
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RE: Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #6
Doch es ist in der Bundeshauptstadt leider genauso schlimm, wie beschrieben... Die dauernde Rede von irreversiblen Schäden/Auswirkungen, wenn man gegengeschlechtige Hormone nimmt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Ich bin fast 40 und weiß, was ich will und wie ich fühle. Ein bisi mehr Selbstbestimmtheit sollte es auch in Ö geben. Wenn ich gegengeschlechtige Hormone will, dann sollte ich sie auch (relativ schnell) auf legalen Weg beziehen können. Auch wenn ich einen Reverse unterschreiben müsste, dass ich z.B. die Verantwortung für mein Handeln übernehme.
Und du darfst nicht vergessen, dass wir in Mitteleuropa leben und nicht irgendwo in der 3ten Welt. Und dafür sind unsere Gesetze, die Angebote und Stellen einfach nur dürftig...
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RE: Dänemark: Legaler Gender-Wechsel ohne (klin.) Diagnose
Beitrag #7
(25.06.2014, 16:08)DominiqueIS schrieb: Doch es ist in der Bundeshauptstadt leider genauso schlimm, wie beschrieben... Die dauernde Rede von irreversiblen Schäden/Auswirkungen, wenn man gegengeschlechtige Hormone nimmt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Die Schulmedizin muss das sagen, weil sie dazu angehalten wird die Kosten zu senken. Und woher soll ein Endokrinologe wissen, dass die gegengeschlechtlichen Hormone als Behandlung auch angebracht sind. Der Antragsteller könnte ja einen gehörig an der Waffel haben und dann ist bei der derzeitigen Gesetzeslage der Arzt dran. Die Schäden beziehen sich hauptsächlich auf Unfruchtbarkeit und Krebsrisiko und ist zw. MzF und FzM erheblich unterschiedlich. Woher soll den der verschreibende Arzt wissen, dass der Patient wirklich weiß was er da tut. Deshalb braucht man dieses psychologische Attest. Wenn du genau weißt was du willst, dann sind das ja keine Schäden für dich, sondern erwünschte Wirkungen, aber wenn du einfach nur mal was ausprobieren willst, dann ... .

(25.06.2014, 16:08)DominiqueIS schrieb: Ein bisi mehr Selbstbestimmtheit sollte es auch in Ö geben. Wenn ich gegengeschlechtige Hormone will, dann sollte ich sie auch (relativ schnell) auf legalen Weg beziehen können.
Der Staat mischt sich in so vielen Lebensbereichen ein und natürlich auch in diesem. Ich sehe es z.B. auch nicht ein, dass man in die Psychiatrie kommt, wenn man seinem Leben ein Ende setzten will. Ich kenne Leute in Wien, die leben als Mann und haben eine Vagina made in Thailand. Wenn das jemand will, dann will er das eben. Generell glauben viele Ärzte und damit auch der Gesetzgeber, dass man die Menschen vor sich selbst schützen muss. Und was hier als normal gilt und was nicht, bestimmen Psychologen und die "Normalität" der Masse. Anders denkende sind hier unerwünscht.
Ich habe meine HRT unter ärztlicher Aufsicht selbst gemacht, so wie ich das wollte. Ich habe zwar das Schreiben meiner Psychologin benötigt, das wollte der Arzt schon sehen, aber dann hat er die Medikamente verschrieben die ich für richtig hielt. Ich bin erst Jahre nach meiner GaOP ins AKH gepilgert, weil ich etwas neues ausprobieren wollte und die Frau Doktor auch am Ergebnis interessiert war. Generell ist zu sagen, dass man vieles machen kann, wenn man entsprechend selbstbewusst und kompetent auftritt. Derzeit bin ich nicht mehr im AKH, weil ich die Frau Doktor nicht mit Rezept schreiben belästigen will. Ich gehe zu meiner Gyn und die macht das für mich. Sogar jedes mal mit Blutabnahme und E2 Bestimmung, weil sich die Aufnahme in den Körper immer wieder verändert und ich die Dosis anpassen muss.
Das bestimme im Übrigen ich und nicht die Frau Doktor, weil ich aufgrund des E2 Blutwertes die Menge des Estradiols in meinem vom Apotheker angemischten Präparats bestimme. Sie verschreibt immer 4mg und ich ändere das dann auf 3mg oder 3,5mg oder belasse es bei den 4mg pro Einheit.

Das ist übrigens deine angesprochene Selbstbestimmtheit. Allerdings geht das nur, wenn man das Vertrauen des Arztes gewonnen hat. Im AKH tauchen immer wieder Gestalten auf, die glauben je mehr desto besser und da muss die Ärztin sich eben zuerst ein Bild machen, bevor man so viel Freiheit bekommt wie ich. Immerhin gibt es tatsächlich nachgewiesene schlechte Nebenwirkungen des Östrogens, vor allem wenn man älter ist. Ich persönlich führe diese Nebenwirkungen aber auf das Gesamtpaket zurück und nicht nur auf die HRT. Sprich, eine 90kg schwere, rauchende, trinkende, kiloweise Schweine fressende Frau wird wohl eher eine Thrombose bei einer HRT bekommen, als ich, die eine Vegetarierin, Nichtraucherin, Antialkoholikerin, mit 71kg (184cm) und Sport betreibende Frau ist.

(25.06.2014, 16:08)DominiqueIS schrieb: Und du darfst nicht vergessen, dass wir in Mitteleuropa leben und nicht irgendwo in der 3ten Welt. Und dafür sind unsere Gesetze, die Angebote und Stellen einfach nur dürftig...
Die sind genauso, wie die Politik sie haben möchte. Wer will schon den "perversen" beim Pervers sein helfen. Das sind doch alles nur mühsam erstrittene Zugeständnisse, damit man sich brüsten kann die Menschenrechte einzuhalten. In Wirklichkeit denkt die wirklich steuernde Schicht noch immer so, wie damals im 3ten Reich.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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