TS Berufe

[S4R4h]

Ahoi

Ich hab mich schon öfter gefragt, gibt es so etwas wie 'transgenderfreundliche' Berufe?

Ich mein jetzt nicht sowas wie eine geschützte Werkstätte oder so . Auch nicht, dass wir irgendwie bevorzugt werden sollen.
Nein, mich würde interresieren, ob es für uns Berufe gibt, wo man es als Transfrau nicht schon von vornherein schwer hat, vor allem wenn das Passing jetzt nicht zu 100% sitzt.

Wie sind eure Meinungen darüber?

Interessant würde ich auch finden, was ihr alle so arbeitet? (Nicht bei welcher Fa. aber viell. Branche bzw. ungefähre Berufsbezeichnung - natürlich nur wer will)

Also ich interresierte mich immer sehr für EDV, war aber leider viel zu faul in der Schule und auch Pprivat, um mir im Job benötigtes Wissen anzueignen. Naja, in der Kurzversion bin ich nach der IT-Schule dann in der Verwaltung im öffentlichen Bereich gelandet. Das war mir dann doch zuuu gemütlich und so bin ich nach ein paar Jahren in der Speditionbranche quereingestiegen. Durch meine OP vor 2 Monaten bin ich aber auch den Job los! Befinde mich gerade auf der Arbeitssuche, will irgendwas anderes machen aber weiß nicht was - vielleicht auch deshalb mein Interesse an dem Ganzen

Kisses

[chipsi]

Gute Frage. Eine Möglichkeit wäre bspw. eine entsprechende Ausbildung zu machen und andere Transgender zu beraten (psychologisch oder Stimmtraining), da dürfte das dann keine Rolle spielen

Sonst kommen vor allem Berufe in Frage wo man keine direkten Kundenkontakt hat und sich nur die Kollegen daran gewöhnen müssten. Es wird aber sicher auch Branchen geben wo es eher toleranter zugeht, ich vermute mal das es in die Gesundheits- und Kosmetikbranche nicht so schlimm sein wird wie bspw. am Bau. Überhaupt würde ich eher was machen wo der Bildungsgrad höher ist, sowohl bei den Kollegen als auch bei möglichen Kunden, denn ich glaub schon das damit auch die Akzeptanz besser ist.

Aber DEN Beruf der für TS perfekt geeignet ist, gibts glaub ich nicht. Am besten ist herauszufinden was einen wirklich interessiert und dann weitersehen welche Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten es gibt. Dafür gibt es auch Interessens- und Begabungstests die man machen kann.

Andererseits kann man mit dem nötigen Selbstbewusstsein ausgestattet auch ohne perfektes Passing vermutlich in vielen Berufen arbeiten.

Ich komm aus der Metallbranche, da arbeiten glücklicherweise auch nicht nur Männer

[Mia]

Am Bau sind die Leute viel netter und toleranter als man denkt, hat mich selber ein bisschen überrascht.
Aber ich denke nicht das es einen Beruf gibt der optimal für TS ist. Eventuell in der IT-Branche.

[mrs.moustache]

Oooh ja der bau ist sooo trans-freundlich. Vorallem in großen firmen (siemens/elin) mit vielen leiharbeitern, teilweise aus polnischen provinzen, dessen aussprache ewig ein rätsel bleibt.
Generell sind am bau eher die untere schicht. Unterhaltungen über die letzte prostituierte, nach einem spielautomaten gewinn sind immer interessant in der pause.

[S4R4h]

Naja das hatt ich in der Spedition auch so ähnlich mi den Gesprächsthemen, haha, aber das heißt ja nicht automatisch dass die nicht mit Trans* umgehen können - ich glaub sogar, dass sich da 'einfache' (nicht abwertend gemeint) Menschen oft leichter tun, das zu akzeptieren als hoch gebildete...

[mrs.moustache]

Würd ich weniger behaupten, ist eher so, dass gebildete menschen besser mit sowas umgehen. Meiner erfahrung nach halt.
vorallem die, die auch offen dazu stehen hatten bei mir eig immer matura/studieren.
Auf der baustelle hab ich eig sehr viel homo/transphobie mitgekriegt. Mit dem standpunkt akh und mehreren hundert arbeitskollegen glaub ich nen guten durchschnitt zu kennen.

[S4R4h]

Hab ich nicht behauptet, dachte nur in die Richtung - selbst hab ich nur Erfahrungen aus Ferialjobs und durch ein paar Freunde... außer Spedition, Kontakt mit Fahrern/Disponenten/Lagerarbeitern...
Vielleicht bestätigen Ausnahmen ja die Regel!? Ich kenn schon auch einige 'gebildete' Leute die mit Trans* und Homo* durchaus ein Problem haben bzw. schon korrekt höflich zu denen sind - sich aber trotzdem insgeheim "Ihren Teil" dazu denken.

[mrs.moustache]

Naja jeder hat das recht sich seinen teil zu denken.
Nur der unterschied ist halt, dass da keine art der direkten aggression mit spielt. Am bau hab ich nebst beschimpfungen durch aus auch drohungen bekommen und wurde auch einmal nett getreten.

In kleineren unternehmen/betrieben kommt das wohl weniger vor. Allerdings war das bei mir nicht der fall/ wäre nicht mein einsatzgebiet.

[S4R4h]

Ja schon, aber mir kommts auch drauf an, was dieser Teil ist ^^
Und zeig mir den, der bekommt gleich selbst einen Tritt!!!
Ne, tut mir leid, sowas is Scheiße - sagen die Chefs/Vorarbeiter da auch nichts dazu wenn sowas vorkommt?

[mrs.moustache]

Ja ich hab damals keinen mut gehabt mich da jz wirklich zu wehren.
Naja aufgrund dessen, und wegen anderen sachen hab ich dann mit dem vorgesetzten geredet- der meinte ich habe mich anzupassen ^^
Du ich kann dir geschichten erzählen. Dagegen is es mir so egal was sich jemand denkt. Das ist mein geringstes problem. Sogar wenn es jemand gut artikulieren kann ist es mir gleich.
Ich muss mit niemanden befreundet sein auf der arbeit aber zumindest ein normales arbeitsklima in dem man miteinander arbeiten kann ist wichtig.

Mein plan: call-center und studieren nebenbei. Ich find den genial.