Welche Seite ist "richtig"? WC-Benützung durch Trans-Menschen

[Sopherl]

"Woman kicked out of ladies’ bathroom by police after being mistaken for transgender"

Wenn  es nicht so traurig wäre, wie sich Amerikaner in Teilen der USA aufführen, könnte man glatt darüber schmunzeln!
Was fehlt ist die Klarstellung, dass Frauen mir transsexuellem Hintergrund Frauen sind, bzw. umgekehrt bei FtM.

https://worldnewsdailyreport.com/north-c...ansgender/

[j-unique]

(15.03.2017, 10:32)Sopherl schrieb: Woman kicked out of ladies’ bathroom by police after being mistaken for transgender

Ich hoffe, sie hat Trump gewählt, dann hätte sie wenigstens bekommen, was sie wollte.

Zitat:Was fehlt ist die Klarstellung, dass Frauen mir transsexuellem Hintergrund Frauen sind, bzw. umgekehrt bei FtM.

Möglicherweise weil nicht alle diese Deutung teilen

[goli]

sollte sich nen guten Anwalt suchen, das wird den taxpayer wohl mindestens ne mittlere 6 stellige Summe kosten. Traurig was es leute überhaupt kümmert hat doch ehh jeder ne eigene Kabine.

[Mike-Tanja]

(15.03.2017, 10:32)Sopherl schrieb: "Woman kicked out of ladies’ bathroom by police after being mistaken for transgender"

Wenn  es nicht so traurig wäre, wie sich Amerikaner in Teilen der USA aufführen, könnte man glatt darüber schmunzeln!
Was fehlt ist die Klarstellung, dass Frauen mir transsexuellem Hintergrund Frauen sind, bzw. umgekehrt bei FtM.

https://worldnewsdailyreport.com/north-c...ansgender/

Ich versuche mich mal kurz, objektiv und vorurteilsfrei, in die Lage der beteiligten Polizisten zu versetzen und den Standpunkt der Polizeibehörde zu verstehen.

Da gibt es dieses neue Gesetz:

Zitat:Gov. Pat McCrory signed the Public Facilities Privacy and Security Act, also known as House Bill 2 or HB2, last month. The law bans people from using bathrooms that don’t match the sex indicated on their birth certificates,

Heißt: Transgender ohne PÄ auf dem falschen Klo machen sich, vorbehaltlich einer Prüfung der Verfassungsmäßigkeit dieser diskriminierenden Rechtsvorschrift, in North Carolina strafbar. Bis zu einer Aufhebung oder Aussetzung durch ein Gericht gilt das vorerst einmal. Und die Polizei muss daher einem entsprechenden Verdacht nachgehen. Anders als in unseren Breiten, wo Gesetze oft nur ihrer politischen Symbolwirkung wegen beschlossen werden (ohne dass für eine ernsthafte Durchsetzung Vorkehrungen getroffen werden), wird so etwas in den US of A regelmäßig konsequent vollstreckt. Das kann in der Praxis "auf der Straße" eben heißen, dass jetzt auch Cisfrauen mit schlechtem Passing in N.C. im Zweifelsfall ihr amtliches Geschlecht nachweisen oder eine entsprechende amtswegige Überprüfung dulden müssen.

Was jetzt genau passiert ist, ist nicht ganz klar. Wie fast immer gibt es, nachdem ein Polizeieinsatz eskaliert ist, verschiedene Aussagen. Frau Linda Hovensky sagt, sie sei ohne Anlass von der Polizei auf den Klo perlustriert, misshandelt und mehrere Stunden lang eingesperrt worden. Die Polizei sagt, Frau Hovensky habe auf die Ansprache durch die Polizisten und Aufforderung, rauszukommen und sich zu identifizieren, nicht reagiert und in weiterer Folge Widerstand gegen die Amtshandlung geleistet. Was in den USA meist eine sehr schlechte Idee ist und auf wenig Verständnis stößt. Aus der Sicht der Polizei lag der begründete Verdacht einer laufenden Straftat vor, die, notfalls durch Polizeigewalt, zu beenden war.

Es hängt eben alles davon ab, ob dieses deppate Gesetz gilt oder nicht. Immerhin illustriert das für die breite Öffentlichkeit, welche wohl eher unerwarteten Konsequenzen dieser Blödsinn für jederfrau/jedermann haben kann.

[Chiara D.]

Und genau,auch wenn es in L.A.jetzt nicht so streng ist,habe ich immer meinen Pass dabei,zusätzlich zum Personalausweis.Bei denn Amis weiß man echt nie,was die in ihrer Angst als nächstes tun   .

[Bonita]

Anscheins sind vor diesen USA-juristisch/exekutiven Praktiken ja nicht einmal CIS-Frauen sicher, welche - wie Tanja schon meinte - kein/gutes Passing haben...

Wie ist das dann im Extremfall, also eine Trans-Frau (noch) ohne GaOP wzB Chiara zeigt den USA-BeamtInnEn ihre Ausweise, die auf weibliche Person und Namen ausgestellt sind, allerdings auch ausländische sind - und eine Beamtin wird dazu verdonnert sie dann im noch bestehenden Zweifel körperlich zu untersuchen und diese stellt fest, dass sie (noch) nicht neo-vagina-isiert wurde - wird sie dann auch einkassiert?

Wahrscheinlich wird sie nach Rücksprache mit den Ö Behörden wieder auf freien Fuß gesetzt, weil die ihre Ausweise bestätigen werden - aber wie hoch schaut überhaupt die Strafe für dieses "Vergehen" aus, falls mal die iVerbindung (über die Behörden schließlich auch kommunizieren) für ein paar Tage zusammenbräche?

[Chiara D.]

Bonita im schlimmsten Falle ja.Ist zwar in LA eher unwahrscheinlich wie mir ein paar Transleute aus LA versichert haben und auf ihren  Rat hin habe ich ja zusätzlich zum Personalausweis noch denn Pass mit.Allerdings gebe ich zu habe ich meine 3 Wochen Minnesota die eigentlich schon gegebucht waren storniert,da ich mir über die Lage dort nicht sicher bin.Dafür mache ich stattdessen allerwahrscheinlichkeit 2 Wochen Paris oder Rom.Naja wäre zwar schön gewesen Denn Vater meiner besten Freundin mal wieder zu sehen,aber es ist mir zu unsicher.

[Mike-Tanja]

(19.03.2017, 07:09)Bonita schrieb: Anscheins sind vor diesen USA-juristisch/exekutiven Praktiken ja nicht einmal CIS-Frauen sicher, welche - wie Tanja schon meinte - kein/gutes Passing haben...

Wie ist das dann im Extremfall, also eine Trans-Frau (noch) ohne GaOP wzB Chiara zeigt den USA-BeamtInnEn ihre Ausweise, die auf weibliche Person und Namen ausgestellt sind, allerdings auch ausländische sind - und eine Beamtin wird dazu verdonnert sie dann im noch bestehenden Zweifel körperlich zu untersuchen und diese stellt fest, dass sie (noch) nicht neo-vagina-isiert wurde - wird sie dann auch einkassiert?

Keine Ahnung. Aber da auch in den USA kein OP-Zwang für Transmenschen gilt, und auch das "Klogesetz" von North Carolina auf das formell in einer Geburtsurkunde eingetragene Geschlecht abstellt, würde ich davon ausgehen, dass das im Pass eingetragene Geschlecht ohne weitere Fragen oder Prüfungen respektiert wird - auch bei schlechtem optischem oder vokalem Passing. Und sollte tatsächlich eine körperliche Untersuchung verlangt und durchgeführt werden, so ändert das auch nichts. Man sollte sich aber, trotz der damit verbundenen Demütigung, nicht der Polizei widersetzen, das kann in jedem Land der Welt böse enden. Besser nachher Wirbel machen, TG- und Bürgerrechtsorganisationen informieren oder gleich zu einem Anwalt gehen.

(19.03.2017, 07:09)Bonita schrieb: Wahrscheinlich wird sie nach Rücksprache mit den Ö Behörden wieder auf freien Fuß gesetzt, weil die ihre Ausweise bestätigen werden - aber wie hoch schaut überhaupt die Strafe für dieses "Vergehen" aus, falls mal die iVerbindung (über die Behörden schließlich auch kommunizieren) für ein paar Tage zusammenbräche?

Wie gesagt: mit dem richtigen Papieren hat man meiner Einschätzung nach nichts zu befürchten. Ich möchte aber bei der Gelegenheit, unabhängig von der Situation in den USA, daran erinnern, dass man als Landesfremde/r, von Sonderfällen wie der EU abgesehen, immer nur Gast im betreffenden Land ist. Wenn dir der Beamte am Einreiseflughafen den Visa-Stempel in den Pass verweigert und dich zum Gate zurückschickt, dann kannst Du nichts machen, außer vielleicht nachher klagen oder deine Heimatregierung ersuchen, auf dem diplomatischen Weg zu protestieren. Einreise ist für die/den einzelne/n Fremde/n hier eine Gnade, kein Recht. Ganz egal, ob die Echtheit oder Richtigkeit deines Passes bezweifelt oder einfach gesagt wird: "Sie haben Genitalien, die nicht zu ihren Papieren passen, so etwas ist bei uns nicht erlaubt." Die Grenzkontrolle ist keinesfalls der Ort, über TG-Rechte zu diskutieren.  

[goli]

Einreise ist in vielen Fällen ein Recht und keine Grade. Natürlich scheißt die derzeitige Regierung gerne mal auf internationale Verträge, aber das macht es ja jetzt nicht unrecht. Bestätigten auch gerade nochmal die Gerichte in Hawaii. Aber Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei

[Mike-Tanja]

(19.03.2017, 07:09)Bonita schrieb: Anscheins sind vor diesen USA-juristisch/exekutiven Praktiken ja nicht einmal CIS-Frauen sicher, welche - wie Tanja schon meinte - kein/gutes Passing haben...
[hier gekürzt]

Ich warte ja darauf, dass irgendwann mal ein kleiner, zierlicher, feminin wirkender Cismann ohne Bart von der Polizei aus einer Kabine einer Herrentoilette geholt wird: "Papiere! Sie könnten ja eine Frau sein. Oder gar ein Transmann ohne PÄ!" 

Das würde vielleicht vielen Männern so in die Knochen fahren, dass diesen unsinnigen"Klogesetzen" schnell das Totenglöckchen läuten würde.

Wird aber nicht passieren. Denn bei dem Ganzen geht es ja, auch wenn diese Gesetze oberflächlich geschlechtsneutral formuliert sind, in Wahrheit um einen sozio-politischen Schutzreflex zugunsten von Frauen und Mädchen, die angeblich stets von "Männern", also allem, was einen Penis hat, bedroht sein sollen. Erkennen sie die Melodie? Ich glaube, es gibt nicht wenige Feministinnen, die eine sehr gespaltene Haltung zu diesen Gesetzen haben.