Beitrag #87
23.04.2012, 06:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2012, 06:57 von jasmin conny.)
(22.04.2012, 22:38)Angelika schrieb: Sorry, aber dieses Gedankenexperiment hinkt jetzt gewaltig. Du kannst den Geschlechtsbegriff nicht beliebig tauschen. Frauen sind nun mal anders als Männer. Und da hängt eben vieles mit angeborenem Empfinden und sich daraus ergebendem Verhalten zusammen.
Ich habe mich schon im Kindergarten und der Volksschule den Mädchen zugehörig gefühlt, und dabei hatte ich Anfang der 60er-Jahre absolut keine Ahnung von TS oder Rollenbildern.
Es war die Gesellschaft, die Umwelt, die mir klar machen wollte, dass ich eben auf Grund der primären Geschlechtsmerkmale, ein Bub bin, und mich daher auch so zu verhalten hätte. Ich habe es dann irgendwann auch geglaubt, weil es ja alle immer gesagt haben, und dann habe ich eben versucht der geforderten Rolle gerecht zu werden. Wohlgefühlt habe mich mich dabei nie.
Ich bin eben so wie ich bin. So wie Gott, Mutter Natur, oder was auch immer, nenne es wie Du willst, mich geschaffen hat. Und das was ich bin, nennt man eben weiblich.
Also kann das mit dem Gedankenexperiment so nicht gehen.
Auch wenn man sich nicht auf Gedankenspiele einlassen möchte, zwingend hat Körperliches nichts mit dem Verhalten zu tun. Sprich ein Mann oder Frau haarig, muskulös, mit männlichen Gesichtszügen, in männlichem Gewand kann in Verhalten und Wesen eine Verkörperung reiner Weiblichkeit sein. Ein Mann oder Frau haarlos, mit ausgiebig weiblichen Rundungen, weichen geschminkten Gesichtszügen, in Kleid und Stöckelschuhen kann in Charakter und Verhalten wiederum ein reiner Mann sein. Die körperlichen Merkmale von Mann und Frau sind mal grundsätzlich neutral zu sehen und sagen von vornherein nichts über unser Wesen aus. Leider werden wir aber nach dem Äußeren einem Geschlechtstypus zugeordnet und in Rollenerwartungen gezwungen ohne uns dagegen zu wehren, und sehen deshalb den Körper als Objekt unserer Wünsche und Hoffnungen. Inwieweit die Anpassung an ein Geschlecht jetzt eine Kapitulation und darüber hinaus sogar Bestärkung dieser Rollenerwartungen ist, finde ich wäre sicher einige Überlegungen wert.
Gender is a social and psychological construct. It is not inborn.
Some bodies are never at home, some bodies cannot simply cross from A to B, some bodies recognize and live with the inherent instability of identity
Some bodies are never at home, some bodies cannot simply cross from A to B, some bodies recognize and live with the inherent instability of identity