Beitrag #30
03.07.2012, 13:52
(03.07.2012, 13:03)Mike-Tanja schrieb:(03.07.2012, 12:13)Yuna schrieb: Die Frage ist halt nur, ob das so sinnvoll ist?
In meinen Augen ist es sicherer und besser, wenn man gleich direkt beim Bewerbungsgespräch eine Absage bekommt (wenn der AG damit nicht einverstanden ist) als wenn du dir später jeden Tag sorgen machen musst, nicht doch am nächsten Tag arbeitslos zu sein. [hier gekürzt]
Man kann diese Argumentation aber auch umdrehen:
Kleinigkeit für den potenziellen Arbeitgeber einer offen auftretenden TS, die Gründe für eine Nicht-Einstellung (als "Firewall" gegen drohende Beschwerden oder Schadenersatzforderungen wegen unzulässiger Diskriminierung) zu vernebeln!
Eine Kündigung "direkt ins Gesicht" oder verschleiert wegen eines nachträglichen Coming-Outs birgt für den Arbeitgeber deutlich mehr Risiken, an erster Stelle natürlich jenes, eine bereits bewährte Arbeitskraft zu verlieren, aber auch arbeits- und diskriminierungsrechtliche Unwägbarkeiten.
Zitat:Ansprüche bei Diskriminierunghttp://www.arbeiterkammer.at/online/disk...21387.html
Begründung des Arbeitsverhältnisses
Verletzt ein Betrieb das Gleichbehandlungsgebot und kommt das Arbeitsverhältnis dadurch nicht zu Stande (obwohl er oder sie die Bestqualifiziertesten sind), haben StellenwerberInnen Anspruch auf Schadenersatz. Die Höhe des Schadenersatzes beträgt mindestens zwei Monatsentgelte, das ArbeitnehmerInnen bei einer Einstellung erhalten hätten.
Die Frist zur Geltendmachung bei Gericht oder Gleichbehandlungskommission beträgt 6 Monate nach Ablehnung der Bewerbung.
Wenn ein Arbeitgeber dich kündigen will, dann tut er das auch. Alles was gesetzlich niedergeschrieben ist, sit nur Theorie.
Es reicht schon wenn der Arbeitgeber sagt, er muss aus kostengründen Stellen abbauen etc. Was willst du als TS Frau dagegen machen, wo hat er dich diskriminiert? Passiert oft, nicht nur bei TS Frauen.
Mal ganz davon abgesehen sind Strafen für ein solches vergehen für jede Firma zu verschmerzen. Die Strafen sind nicht sehr hoch.
Und genau deshalb finde ich, sollte das vor dem Arbeitseintritt mit dem Chef besprochen werden. Hat er kein Problem damit, hast du den Arbeitsplatz sowieso. Wenn er ein Problem damit hat, dann wirst den Job nicht lange habe, egal was du tust.
Ausnahmen bestätigen dies aber ich habe schon mit vielen Leuten gesprochen (nicht nur TS Frauen). Es wurden schon Frauen gekündigt, die Kinder bekommen haben (weil nix gearbeitet) oder generell junge Frauen abgelehnt, weil das Risiko einer Erstgeburt sehr hoch ist (heutzutage).
Das ist alles nicht so einfach mit dem Arbeitsplatz, davor schützt dich leider kein Gesetz. Was der Gesetzgeber nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Ebenso der Aldi Skandal in Deutschland. Selbst wenns an die öffentlichkeit kommt, wird noch lange (ab)gestritten.