Alltagssituationen (und wie man damit umgeht)

[Carina_in_Graz]

Das ist eine natürliche Entwicklung, ein Art zweite Pubertät und wie die erste verläuft die eben bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich. Natürlich ist es schon interessant, wie die Leute ihren eigenen Stil finden. Manche gehen es eher dezent an und bauen ganz unmerklich in ihren Alltag immer mehr feminine Details ein (_etwas_ längere Haar, _etwas_ längere Fingernägel ... usw., so Dinge, wie sie in "schleichende Feminisierung" erörtert wurden), andere machen lieber einen sauberen Schnitt und ändern ihre Garderobe von einem Tag auf den anderen.

Eine biologische Frau, die so gelebt hätte, wie einige von uns es viel zu lange tun mußten, bräuchte wohl ebenfalls einige Zeit um zu ihrem eigenen femininen Ich zu finden und dann auch noch den sowohl zum Äußeren als auch zum eigenen Charakter passenden Bekleidungsstil.

Wir können uns darauf verlassen, daß das eine Durchgangsphase ist, wo eine Frau halt einfach so deutlich wie möglich und mit allen verzweifelten Mitteln auf ihre Weiblichkeit hinweisen will, natürlich auch und gerade mit der Kleidung. Am Anfang soll jede übertreiben dürfen, die Rückmeldungen aus der Umwelt werden mit der Zeit schon dafür sorgen, daß diese Phasen eben Übergangsphasen bleiben. Wie es in der Pubertät halt so üblich ist, wird die dankbare Beherzigung solcher Hinweise halt wahrscheinlich nicht immer die erste Reaktion sein, sondern sie werden ganz im Gegenteil erst mal erst recht ignoriert. Das dient der Abgrenzung und Behauptung der eigenen "neuen" Persönlichkeit (...eigentlich der alten, aber jetzt neuartiger Weise befreiten Persönlichkeit) und dürfte für einige eine wichtige, unverzichtbare psychische Notwendigkeit sein. Für die Außenstehenden bedeutet das, sie können nicht viel mehr tun, als sich in Geduld zu üben und das Ende dieser dritten Trotzphase abzuwarten.

Liebe Grüße von Carina, die ja auch recht lang gebraucht hat, um sich davon überzeugen zu lassen, daß der Lidschatten nicht immer ihr bester Freund ist.