Beitrag #34
23.07.2012, 23:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.07.2012, 23:41 von Mike-Tanja.)
(23.07.2012, 21:35)Angelika schrieb: [hier gekürzt] TS (MzF) sind nun einmal Frauen in Männerkörpern, TV´s sind Männer in Frauenkleidern. So einfach ist das.
Für mich sind alle Erscheinungsformen des "Transgenderismus" oder der geschlechtlichen Transidentität nur Bereiche auf ein und derselben Skala.
Ganz links und ganz rechts stehen die fast schon klischeehaften Idealformen "Frau" und "Mann" und dazwischen viele, viele, viele Menschentypen, bei denen Gehirn und Genetik mehr oder weniger ausgeprägte Asynchronitäten aufweisen.
Wenn ich da sage, Transvestitismus ist der Bereich von 35 bis 50, ab 51 beginnt der Transsexualismus, dann klingt das, als wäre Mike bei der großen Aufnahmsprüfung für Transsexuelle durchgefallen! ("Leider, leider, nur 40 Punkte!" ) Außerdem klingt es nach Hierarchie, Nahrungskette, nach "Ober sticht Unter!" und ähnlichen typischen Männerspielen. Also lassen wir das besser auch! Oder nehmen wir es halt als Metapher und Hilfskonstruktion.
Transvestiten schaffen es irgendwie, den Rollenwechsel in ihr Leben mehr oder weniger einzubauen. Manche bewegen sich auch über die 50-Punkte-Marke und wechseln als TS die Rolle auf Dauer, was allein schon zeigt, dass die Grenzen fließend sind. Aber es ist, glaube ich, wichtig, zu vermitteln und zu verstehen, dass jedenfalls die meisten Out-of-the-Closet-Tivis keine "verkleideten Männer" oder "Männer in Frauenkleidern" sind, die das zum Spaß oder zur sexuellen Erregung machen. Ich spiele nichts, weder für mich, noch für andere! Als Tanja bin ich eine Frau, und ohne die dafür notwendige innere Gewissheit - da bin ich mir völlig sicher! -, hätte ich als sozial schüchtern-introvertierter Mensch als Tanja den Schritt nach draußen gar nicht schaffen können. Mit der Gewissheit, jederzeit die sein zu können, die ich gerne bin, entfällt für mich aber der Zwang, die Rolle auf Dauer wechseln zu müssen. All das hat Nach- aber natürlich auch Vorteile gegenüber einer transsexuellen "Karriere", macht Kompromisse notwendig, und ich will mich sicher nicht als Vorbild empfehlen. Bloß keinen neue Sub-Typ des Generaltyps "Transvestit" kreieren, sozusagen die Schachtel Nr. A/3/4/b!
Findet euren eigenen Weg!
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -