Beitrag #105
18.08.2012, 14:02
Frau Steffi,
Erstens, ich bewundere ehrlich Ihren Einsatz.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Zustand von Julia sich ohne massive psychologische oder psychiatrische Intervention lösen lässt. Der Vorschlag der Telefonstelle, dass Sie die Kriseninterventionsnummer anrufen, ist glaub ich, sehr sehr vernünftig. Sie können ja auch beim Anruf darüber reden, dass Sie sich Sorgen machen, dass eine Intervention Julia schaden könnte. Und die wissen auch, in welchen Fällen man eingreifen muss, und wann man Julia ihren Willen lassen muss. Lassen Sie doch ruhig die ExpertInnen entscheiden.
Ich glaub, es ist sehr sehr wichtig, dass auch Sie jetzt Unterstützung finden, denn wer andere aus dem Morast ziehen möchte, braucht selbst einen sicheren Stand, und die Last, die auf Ihnen liegt, ist sehr schwer. Darum noch mal mein Vorschlag - aber wirklich nur Vorschlag: Wenn Sie jemand aus dem Kreis der ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, sonst jemand im sozialen Dienst kennen, zu der/m Sie selbst volles Vertrauen haben, gehen Sie doch hin und bitten Sie um ein Gespräch, was er/sie in Ihrer Lage tun würde, und dass Sie auch ein bisserl von Ihrer Lage erzählen können.
Es klingt so egoistisch und herzlos, ist es aber gar nicht: Wenn wir helfen wollen, können wir nur Leitern halten. Wir können nicht machen, dass der andere hinaufklettert. Bitte schauen Sie, wenn Sie können, dass Sie sich von Julias Problemen nicht ganz vereinnahmen lassen - sorgen Sie auch dafür, dass Zeit und Erholung für Sie selbst bleibt. (Sagt sich so leicht, gelt!)
Ich weiss nicht, ob ich Ihnen damit den Rücken ein bisserl stärken konnte. Wenn nicht, bitte um Entschuldigung, ich habs halt versucht. Ich find, Sie sind für Julia wirklich eine unendlich geduldige, uneigennützige Freundin. Ich glaub auch, dass Julia das spürt, und dass ihr das gut tut, auch wenn sie jetzt gar keine derartige Reaktion zeigt. Ich wünsch Ihnen und Julia herzlich alles Gute.
Gertrud Desch
Erstens, ich bewundere ehrlich Ihren Einsatz.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Zustand von Julia sich ohne massive psychologische oder psychiatrische Intervention lösen lässt. Der Vorschlag der Telefonstelle, dass Sie die Kriseninterventionsnummer anrufen, ist glaub ich, sehr sehr vernünftig. Sie können ja auch beim Anruf darüber reden, dass Sie sich Sorgen machen, dass eine Intervention Julia schaden könnte. Und die wissen auch, in welchen Fällen man eingreifen muss, und wann man Julia ihren Willen lassen muss. Lassen Sie doch ruhig die ExpertInnen entscheiden.
Ich glaub, es ist sehr sehr wichtig, dass auch Sie jetzt Unterstützung finden, denn wer andere aus dem Morast ziehen möchte, braucht selbst einen sicheren Stand, und die Last, die auf Ihnen liegt, ist sehr schwer. Darum noch mal mein Vorschlag - aber wirklich nur Vorschlag: Wenn Sie jemand aus dem Kreis der ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen, sonst jemand im sozialen Dienst kennen, zu der/m Sie selbst volles Vertrauen haben, gehen Sie doch hin und bitten Sie um ein Gespräch, was er/sie in Ihrer Lage tun würde, und dass Sie auch ein bisserl von Ihrer Lage erzählen können.
Es klingt so egoistisch und herzlos, ist es aber gar nicht: Wenn wir helfen wollen, können wir nur Leitern halten. Wir können nicht machen, dass der andere hinaufklettert. Bitte schauen Sie, wenn Sie können, dass Sie sich von Julias Problemen nicht ganz vereinnahmen lassen - sorgen Sie auch dafür, dass Zeit und Erholung für Sie selbst bleibt. (Sagt sich so leicht, gelt!)
Ich weiss nicht, ob ich Ihnen damit den Rücken ein bisserl stärken konnte. Wenn nicht, bitte um Entschuldigung, ich habs halt versucht. Ich find, Sie sind für Julia wirklich eine unendlich geduldige, uneigennützige Freundin. Ich glaub auch, dass Julia das spürt, und dass ihr das gut tut, auch wenn sie jetzt gar keine derartige Reaktion zeigt. Ich wünsch Ihnen und Julia herzlich alles Gute.
Gertrud Desch