Beitrag #150
19.08.2012, 12:26
(19.08.2012, 08:58)Mike-Tanja schrieb: Im Kern stimme ich Jasmin zu, aber....es stimmt nur unter der Annahme und Voraussetzung, dass die/der Betroffene tatsächlich einen freien Willen hat und weiß, was sie/er tut.
...
und
(19.08.2012, 11:02)Kerstin-Sophia schrieb: Ich kenne Julie nicht persönlich aber ich habe seit Jänner täglich Kontakt zu ihr und ich habe schon so viel mit ihr besprechen das ich sie eig. schon in und auswendig kennen könnte, also wenn ihr glaubt das alles harmlos ist, bitte ich spiel da nicht mehr mit das geht mir entschieden gegen den Strich der Zivilcourage...
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass man auch nach noch so vielen Telefonaten einen Menschen nicht kennt. Das geht nur im persönlichen Gespräch. Natürlich hat man einen Eindruck, aber der mag ganz anders sein, als die Realität. Das sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne.
Ich schrieb in meinem Post, dass Julia einen realen Kontakt im Leben braucht, um durch diese Gespräche vielleicht andere Wege gezeigt zu bekommen.
Kerstin-Sophia, wenn du wirklich glaubst, dass es sooo schlimm um Julia bestellt ist, dass du den begründeten Verdacht hast, sie tut sich was an, dann mach was du für richtig hältst. Aber sei dir der möglichen Konsequenzen bewusst! Nicht mehr und nicht weniger will ich bewusst machen.
Ich habe seit Jänner gut 15 Stunden mit Julia telefoniert und versucht ihr die schlimmsten Dinge auszureden. Andere tun das anscheinend auch. Gefruchtet hat es nicht, weil das eben per Telefon nicht geht.
(19.08.2012, 08:58)Mike-Tanja schrieb: Das ist so radikal, dass man davon ausgehen muss, dass dieser Mensch selbst nach objektiver Zielerreichung subjektiv nicht zufrieden und glücklich sein wird (wie man es bei einer TS nach der Transitionsphase annehmen sollte), weil da eben noch etwas ganz Anderes in ihm steckt und brodelt!Ich sehe das nach meinen Telefonaten auch so. Allerdings weiß ich nicht ob der Weg der Zwangseinweisung solch einem Menschen helfen wird.
Mir fällt hier nur meine Psychologin ein, die Menschen auch nicht eingewiesen hat, obwohl sie wusste, dass kein Weg den Betroffenen das ersehnte Glück bringen wird.
Ich habe ein Bild vor Augen, dass mich an die Situation hier erinnert:
Fünf Omas sitzen bei Kaffee und Kuchen und unterhalten sich. Dann sagt eine: "Mein Enkel hat seiner Mutter gesagt, er sei eigentlich eine Frau und wolle das in Zukunft auch leben. Seine Mutter reagierte neutral und hat es mir gestern erzählt. Ich kann das nicht verstehen, wieso hat meine Tochter ihm nicht ein paar Ohrfeigen gegeben dem blöden Bub."
Darauf die anderen: "Na der ist ja verrückt! Der gehört in eine Anstalt, wos ihm die Flausen austreiben."
(19.08.2012, 11:31)Kerstin-Sophia schrieb: Ich fühle mich von manchen hier ein bisschen genervt, wenn hilfsbereite Leute helfen wollen und dann sagen andere: "eh ihr macht alles falsch alles halb so wild, usw.Ob etwas richtig oder falsch ist, kommt immer auf den Standpunkt an und ist erst im Nachhinein nach einiger Zeit wirklich beurteilbar. Und selbst dann, werden einige es so und andere es anders sehen.
Wenn du der Meinung bist, es müsse was geschehen, dann tu was du glaubst tun zu müssen, nur versuch alle Folgen zu bedenken. Dieses Thema ist aus meiner Sicht extrem heikel und ich traue mich nach 15 Stunden Telefonat nicht zu eine so weitreichende Entscheidung zu treffen. Ich denke das können nur die, die sie persönlich kennen und einige Stunden persönliches Gespräch mit ihr hatten.
Ich denke Julia hat einen Plan. Diesen wird sie versuchen umzusetzen. Wenn dieser Aufgeht, dann ist sie äußerlich eine Frau. Ob sie dann Glücklich ist, wage ich zu bezweifeln. Das trifft aber auf einige TS zu, die den Weg gegangen sind.
Wenn irgend etwas hier schief läuft, dann könnte sie sich schon was antun. Das hat sie ja schon in der Vergangenheit gemacht. Das fängt beim Ritzen und verbrennen an und hört möglicherweise beim Freitod auf. Ich denke nicht, dass es derzeit soweit ist. Natürlich kann ich mich irren und da können wir nur auf unsere Menschenkenntnis und unser Gespür vertrauen.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.