Beitrag #107
19.09.2012, 13:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.09.2012, 13:28 von Mike-Tanja.)
(19.09.2012, 08:18)Danielle schrieb: [hier gekürzt] Vielleicht wird ja auch bei dir der psychische Drang langsam größer,so daß du dich entscheidest,dieser schon so klar existierenden Tanja-"Seite" in dir,was ja ein klares Bekenntnis zu ihrer festen Existenz darstellt,immerhin hat sie ja schon einen Namen bekommen,zur Gänze leben zu wollen,und eben dann wechselst. Willkommen im Club!!
Danke, danke, aber ich fürchte, diese Reservierung wird wohl verfallen. Außerdem bin ich ja gerade aus dem Gefühl heraus, nur ein (Mess-) Punkt auf einer sehr breiten TG-Skala zu sein, nicht so dafür, solche "Clubs" zu bilden.
(19.09.2012, 08:18)Danielle schrieb: [hier gekürzt] Drag Queens und Queergender weigern sich aber eine fixe Zugehörigkeit einzugestehen,lehnen diese Rollen als nicht wirklich existent,oder zumindest als nicht wünschenswert ab,und streben deren Auflösung an.Das ist was gänzlich anderes....
Deine mit Nachdruck getätigte Behauptung,ich wäre gerne eine Frau,kann aber nicht ,weil ich genetisch ein Mann bin,zeigt auch dein Unterordnen unter das gängige Rollenverständnis.Alle Transfrauen waren mal genetische Männer,liesen dies jedoch nicht gelten,in ihrer Definition als Frau.Geschlecht ist eben nicht Körper,sondern Identität.Nicht wirklich was neues,oder?
Wie soll ich das jetzt erklären, ohne neue Missverständnisse hervorzurufen?
Der Genetik sind wir alle untertan; Transfrauen "waren" nicht "mal genetische Männer", sie sind es und bleiben es, wurscht wie viele Hormone und OPs sie hinter sich bringen. Diesem Verdikt der Gene ordne auch ich mich tatsächlich unter.
Nur ist die Genetik für das soziale Leben - Gott sei Dank! - weitgehend irrelevant. Da kommt es bekanntlich auf den Phänotyp, das genderrelevante äußere Erscheinungsbild, und das soziale Verhalten an. Beides kann man verändern, körperlich bei Tivis weniger (und meist reversibel), bei Transfrauen mehr (und auf Dauer).
Der Alltagstest dient aus meiner Sicht der Überprüfung, ob das von Jenny so betonte Gefühl, das innere Gender-Empfinden, mit dem sozialen Verhalten Hand in Hand arbeitet und zu guter Akzeptanz führt. Ich denke, das sollte im Regelfall kein Problem darstellen, weil das innere Empfinden ja eine enorme Stütze und Motivation bildet.
Misstrauisch werde ich nur dann, wenn jemand sagt, sie/er wünsche sich Hormone, um das innere Empfinden zu verstärken, sonst schaffe sie/er das alles nicht. Sicher, Hormone verändern die Gefühlswelt, aber wenn man sich vorher anscheinend nicht sicher ist, dann können sie nachher ein klares Urteil über das eigene Identitätsgeschlecht verfälschen und andere ebenso in die Irre führen.
Ich betrachte das natürlich aus dem Blickwinkel einer Tivi nach dem Coming-out.
Ich persönlich sehe die Fähigkeit zum Switchen inzwischen mehr als Gabe denn als Fluch. Ich versuchen sozusagen, aus meiner persönlichen Situation das Beste zu machen. Aber wenn ich die Genetik austricksen könnte, würde ich die weibliche Seite wählen. Aber wer weiß, vielleicht würde Tanja ja dann einen Teil ihrer Zeit als Drag-King namens "Mike" verbingen? Fix is ja bekanntlich nix.....
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -