Beitrag #24
23.09.2012, 09:36
Ich denke ebenfalls, dass es viel mehr "irrtümlich Operierte" gibt, als allgemein bekannt wird. Nur wird kaum darüber gesprochen; ebenso wie über andere Probleme, die mit der Geschlechtsangleichung einher gehen können, wie bspw. spätere Inkontinenz oder plötzliche Hormonunverträglichkeit, die speziell bei MzF relativ häufig auftreten. Man bleibt nicht immer zwanzig, knackig und hübsch, das alt werden als Frau ist weit schmerzhafter, denn als Mann, weil wir mehr zu verlieren haben. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede.
Das gesellschaftliche Ansehen einer Frau wird in unserer männerdominierten Gesellschaft zum größten Teil immer noch über ihre sexuelle Attraktivität definiert. Wenn ein Mann eine Frau interessant findet, dann nur, weil er sie im Hodensack spürt. Spürt er sie dort nicht, dann spürt er sie auch sonst nirgends. Und Frauen, die auf Frauen stehen, sind nicht transsexuell, sondern lesbisch und zeigen an unsereiner ebenfalls kein Interesse. Und, Hand aufs Herz, wie viele von uns werden denn schon eindeutig und zweifelsfrei als Frauen wahrgenommen, um überhaupt in den "Genuss" dieses Auswahlverfahrens zu gelangen? Nicht umsonst leben die meisten Transgender mit anderen Transgendern oder mit dem alten Partner, falls sie überhaupt einen Partner finden.
Ich selbst kenne zwei MzF Fälle, die nach einigen Jahren wieder im angeborenen Geschlecht leben, sich aber nicht "rückoperieren" ließen, was mAn sowieso der ärgste Wahnsinn wäre. Sozial ebenso wie gesundheitlich. Sie hätten sich das vorher anders vorgestellt, das Leben als Frau wäre ihnen viel zu anstrengend und nachteilig, meinten beide unisono. Bei einer der beiden lag das vermutlich am ausgesprochen schlechten Passing, bei der anderen kann ich es rein optisch gesehen nicht nachvollziehen. Aber man kann in niemanden reinsehen und selbst die gelungensten Exemplare kommen manchmal mit der weiblichen Hackordnung am Hühnerhof nicht zurecht, in die sie sich dann einordnen müssen.
Die meisten von uns träumen, nach Hormontherapie und OP vollwertige, sexy Frauen zu sein, denen überall nachgepfiffen wird. Mitnichten! Das sind Träumereien. Wir bleiben immer das was wir sind, mehr oder weniger erkennbar, mehr oder weniger attraktiv, je nach genetischem Ausgangsmaterial und Vorleben. Nach diesen Kriterien müssen wir unseren Alltag ausrichten und nicht nach unerfüllbarer Wunschvorstellung und Eigenwahrnehmung, die meistens vom öffentlichen Realbild krass abweicht.
Und ja, ich denke, es wäre für manche von uns besser, einen anderen Weg zu suchen, als die körperliche Angleichung. Das Leid, erkennbar als "Mann in Frauenkleidern" herumzulaufen, ist wahrscheinlich höher, als das Leid, im falschen Körper zu leben, da sich das primäre äußere Erscheinungsbild bei einigen kaum ändern lässt, sie so gut wie immer erkannt und im günstigsten Fall milde belächelt werden. Das Leben danach wird nicht leichter, sondern nur anders. Es gibt kein Entkommen. Wir tauschen bloß ein Leid gegen ein anderes. Ob und wie wir damit zurechtkommen, zeigt allein der zeitliche Abstand.
Trotz recht guten Passings und beruflichen Erfolgs, bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen Weg noch einmal ginge. Früher war ich beliebt, nahm Bäder in der Menge und hatte mehr Freunde, als mir lieb war. Heute, 15 Jahre später, lebe ich zurückgezogen und bin einsam. Niemand will mich treffen, niemand verlangt nach mir und niemand will, dass ich nach ihm verlange. Mit anderen Transgendern kann ich nichts anfangen. Welch Glück, wenigstens nicht zu jenen zu gehören, denen man ihr Schicksal bereits an der Nasenspitze ansieht. Denn dann wären meine Zweifel vermutlich noch größer, als sie ohnehin schon sind.
Das gesellschaftliche Ansehen einer Frau wird in unserer männerdominierten Gesellschaft zum größten Teil immer noch über ihre sexuelle Attraktivität definiert. Wenn ein Mann eine Frau interessant findet, dann nur, weil er sie im Hodensack spürt. Spürt er sie dort nicht, dann spürt er sie auch sonst nirgends. Und Frauen, die auf Frauen stehen, sind nicht transsexuell, sondern lesbisch und zeigen an unsereiner ebenfalls kein Interesse. Und, Hand aufs Herz, wie viele von uns werden denn schon eindeutig und zweifelsfrei als Frauen wahrgenommen, um überhaupt in den "Genuss" dieses Auswahlverfahrens zu gelangen? Nicht umsonst leben die meisten Transgender mit anderen Transgendern oder mit dem alten Partner, falls sie überhaupt einen Partner finden.
Ich selbst kenne zwei MzF Fälle, die nach einigen Jahren wieder im angeborenen Geschlecht leben, sich aber nicht "rückoperieren" ließen, was mAn sowieso der ärgste Wahnsinn wäre. Sozial ebenso wie gesundheitlich. Sie hätten sich das vorher anders vorgestellt, das Leben als Frau wäre ihnen viel zu anstrengend und nachteilig, meinten beide unisono. Bei einer der beiden lag das vermutlich am ausgesprochen schlechten Passing, bei der anderen kann ich es rein optisch gesehen nicht nachvollziehen. Aber man kann in niemanden reinsehen und selbst die gelungensten Exemplare kommen manchmal mit der weiblichen Hackordnung am Hühnerhof nicht zurecht, in die sie sich dann einordnen müssen.
Die meisten von uns träumen, nach Hormontherapie und OP vollwertige, sexy Frauen zu sein, denen überall nachgepfiffen wird. Mitnichten! Das sind Träumereien. Wir bleiben immer das was wir sind, mehr oder weniger erkennbar, mehr oder weniger attraktiv, je nach genetischem Ausgangsmaterial und Vorleben. Nach diesen Kriterien müssen wir unseren Alltag ausrichten und nicht nach unerfüllbarer Wunschvorstellung und Eigenwahrnehmung, die meistens vom öffentlichen Realbild krass abweicht.
Und ja, ich denke, es wäre für manche von uns besser, einen anderen Weg zu suchen, als die körperliche Angleichung. Das Leid, erkennbar als "Mann in Frauenkleidern" herumzulaufen, ist wahrscheinlich höher, als das Leid, im falschen Körper zu leben, da sich das primäre äußere Erscheinungsbild bei einigen kaum ändern lässt, sie so gut wie immer erkannt und im günstigsten Fall milde belächelt werden. Das Leben danach wird nicht leichter, sondern nur anders. Es gibt kein Entkommen. Wir tauschen bloß ein Leid gegen ein anderes. Ob und wie wir damit zurechtkommen, zeigt allein der zeitliche Abstand.
Trotz recht guten Passings und beruflichen Erfolgs, bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen Weg noch einmal ginge. Früher war ich beliebt, nahm Bäder in der Menge und hatte mehr Freunde, als mir lieb war. Heute, 15 Jahre später, lebe ich zurückgezogen und bin einsam. Niemand will mich treffen, niemand verlangt nach mir und niemand will, dass ich nach ihm verlange. Mit anderen Transgendern kann ich nichts anfangen. Welch Glück, wenigstens nicht zu jenen zu gehören, denen man ihr Schicksal bereits an der Nasenspitze ansieht. Denn dann wären meine Zweifel vermutlich noch größer, als sie ohnehin schon sind.