"Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern"
Beitrag #40
(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Und wenn Männer ein Problem mit älteren Frauen haben, dann ist das rein ihr Problem, aber nicht das meine.
In unserer Gesellschaft ist ein Mann um die 50 in den besten Jahren, eine Frau jedoch bereits eine alte Schachtel.
Als Frau unterliegt man derzeit immer noch einem anderen Maßstab, was die Schönheit angeht. Man sagt ja, "Alles was ein Mann schöner als ein Affe ist, ist Luxus". Heißt umgekehrt, dass Frauen eben attraktiver sein müssen, als Männer bei gleichem Alter.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Sorry, aber ich lasse gestehe es keinem Mann zu mich zu definieren, und es ist mir egal ob er michwo spürt oder nicht. Männer, die meinen mich zum Sexualobjekt degradieren zu dürfen, haben bei mir schon von vorn herein verloren.
Das kannst du für dich gerne entscheiden und somit alleine leben. Wenn man aber einen männlichen Partner möchte, dann wird man diesem wohl gefallen müssen. Hier schneiden wir TS fast immer schlechter ab, als Bio Frauen.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Ihr bewertet diese Passingsache ständig über, weil ihr das Passing immer noch mit Männeraugen und vom männlichen Standpunkt aus seht.
Mir ist vieles scheiß egal, was andere über mich denken und ich bin ebenso selbstbewusst, wie du, aber auf mein Passing legte und lege ich extremen Wert. Weil nur dieses mir das Leben als Frau ohne erkannt zu werden ermöglicht. Mir ist das sehr wichtig und es macht mich sehr unsicher, wenn ich "enttarnt" werde, was sehr selten immer noch passiert. Ich halte ein gutes Passing für sehr wichtig, um nicht irgend wann den Schritt "bereuen" zu müssen.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Fakt ist, das Cis-Frauen und auch Lesben da viel offener sind. Für die ist nicht das optische Passing wichtig, sondern das weibliche Verhalten.
Und eine biologische Vagina, mit der sie spielen können. Warum sollte eine Lesbe eine TS wählen, wenn sie im sexuellen Bereich auf Vaginas steht? Es gibt genügend Bio Lesben. Ich glaube deine Aussage nicht!

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Wenn sie Dich als Frau spüren und akzeptieren, dann hast Du auch Chancen. Wenn Du Dich hingegen wie ein Kerl verhälst, dann nützt Dir acuh das tollste optische Passing nichts. Sie werden Dich nie als ihresgleichen sehen.
Sie werden eine TS nie als Lesbe anerkennen. Egal wie gut dein weibliches Verhalten und das Passing ist.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:
(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Nicht umsonst leben die meisten Transgender mit anderen Transgendern, wenn sie überhaupt einen Partner finden.

Das könnte aber auch damit zusammenhängen, weil sie nicht bereit sind ein Leben außerhalb der Trans*-Community zu führen.
Das glaube ich nicht. Ich kenne mittlerweile 3 Paare und 2 davon sind in der Community so gut wie nicht präsent. Ich wäre es auch nicht mehr, wenn Maria nicht transgender.at ein Anliegen wäre.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Das finde ich sehr traurig, denn es zeigt, dass sie eine falsche Entscheidung getroffen haben. Echtes Rückoperieren geht ja leider nicht mehr.

Gerade aus diesem Gesichtspunkt ist daher die Psychotherapie so entscheidend wichtig im Rahmen des Anpassungswunsches.
Ach Angelika. Man kann doch auch die Psychotherapie so drehen, dass man alle Gutachten bekommt, wenn man will. Wir beide kennen einen Fall. Wenn eine Mensch sich einbildet diesen Weg gehen zu wollen, dann kann er das auch. Wenn er es dann bereut, ist das zwar tragisch, aber er hat es so gewollt und die Psychotherapie missbraucht.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:
(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Bei einer der beiden lag das vermutlich am ausgesprochen schlechten Passing, bei der anderen kann ich es rein optisch gesehen nicht nachvollziehen. ...
Das zeigt aber, dass es nicht auf das optische Passing ankommt.
Es kommt sehr wohl auf das Passing an und ob man wirklich Frau ist. Du siehst an dem Fall nur, dass eben alles passen muss.
Dieser Thread soll alles bewusst machen, und dass es eben viele Reuefälle gibt.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:
(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Und ja, ich denke, es wäre für manche von uns besser, einen anderen Weg zu suchen, als die körperliche Angleichung.

Tja, nur ist dieser Weg einer echten TS leider nicht möglich. Sie hat nur die Wahl zwischen Angleichung und Suizid. Und ich meine hier nicht die opreative Angleichung, denn die sieht niemand, sondern die optische Angleichung.
Ich glaub das stimmt so nicht. Ich kann bewusst den Weg mit sehr schlechtem Passing gehen und damit leben. Oder ich weiß, dass ein Leben als Frau unmöglich ist, also versuche ich die Weiblichkeit anders auszuleben. Nichts anderes habe ich 20 Jahre lang gemacht und könnt es wahrscheinlich noch länger gemacht haben (siehe vorheriger Post).

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:
(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Das Leid, erkennbar als "Mann in Frauenkleidern" herumzulaufen, ist wahrscheinlich höher, als das Leid, im falschen Körper zu leben, da sich das primäre äußere Erscheinungsbild bei einigen kaum ändern lässt, sie so gut wie immer erkannt und im günstigsten Fall milde belächelt werden.

Tja, und was sollen die TS, die dieses Problem haben, nun machen? Sie müssen entweder lernen damit zu leben, oder sie müssen Suizid begehen. Denn als Mann weiterleben, geht für eine echte TS nicht.
Das sehe ich nicht so. Bevor ich mich den Demütigungen aussetze, oder mir eine Kugel in den Kopf schieße, wähle ich einen Weg, der mir ein Weiterleben ermöglicht, eben so wie signo es tut. Ich denke es gibt viel mehr, die diesen Weg gehen, als du denkst Angelika. Ich wäre z.B., einen solchen anderen Weg gegangen, wenn ich es nicht so hin bekommen hätte.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb:
(23.09.2012, 09:36)Shabana schrieb: Das Leben danach wird nicht leichter, sondern nur anders. Es gibt kein Entkommen. Wir tauschen bloß ein Leid gegen ein anderes. Ob und wie wir damit zurechtkommen, zeigt allein der zeitliche Abstand.

Darauf muss man sich in der Psychoterhapie eben auch vorbereiten.
Die Therapie soll Menschen darauf vorbereiten, dass sie in der Gesellschaft nicht als Frau akzeptiert werden, weil das Passing so schlecht ist? Hää?
Das kann doch so nicht der Sinn der Therapie sein. Vielmehr wäre es Ziel der Therapie einen Weg zu finden als Frau im Mann zu leben, denke ich.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Dann hattest Du die falschen Freunde. Das waren wohl sehr oberflächliche Typen. Sei froh, dass Du sie los bist.
Das schreibt sich sehr leicht, aber wenn man jeden Tag alleine ins Bett geht, niemand da ist, der einen tröstet, keiner zu Weihnachten beim Feiern da ist, ... .
Der Weg einer TS kann in großer Einsamkeit enden, und endet leider auch oft in dieser.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Aber ich habe viele neue Freunde und FreundInnen gewonnen. Sowohl innerhalb als auch außerhalb der Trans*-Community.
Das ist nicht die reale Welt. Uns verbindet ein Schicksal, mehr nicht. Ich würde es als Zweckgemeinschaft sehen. Freunde findet man in solchen Gemeinschaften sehr selten.

(23.09.2012, 15:35)Angelika schrieb: Dabei kannst Du die Kraft bekommen, die Du benötigst um zu lernen Dich selber zu lieben.
Das liebe Angelika ist der Schlüssel zu allem!
Ich behaupte sogar, dass es egal ist, in welchem Körper man steckt, wenn man sich selbst lieben kann. Ich habe das bisher nur einmal gehabt dieses Gefühl (zumindest sehr stark und bewusst), dass war 2007 in der Nacht vor der GaOP in Thailand, als ich noch den Pimmerling hatte.

Es gibt Meditationen, die einem helfen zu diesem Zustand zu kommen. Ich bin noch am Weg dort hin, dieses Gefühl von 2007 wieder zu erlangen. Dazu bedarf es allerdings Ruhe und Zeit, die wir uns nehmen müssen, ich aber derzeit mir nicht nehme. Ich denke aber, das wird sich bald ändern.
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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RE: "Irrtümlich operierte Männer" oder "Der Hang zu Frauenkleidern" - von jasminchen - 24.09.2012, 00:06

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