Beitrag #27
27.09.2012, 08:04
(26.09.2012, 23:01)Angelika schrieb: [hier gekürzt] Ist es das was Du möchtest? Ist da soviel Egoismus, dass nur um den Preis nicht als krank zu gelten [hier auch]
Schnitt!
Jetzt sag' ich einmal, als Befürworterin der Depathologisierung, verstanden als De-Psychopathologisierung, auch mal kurz was.
Dieser letzte Satz bringt alles auf den Punkt. Die Gegner/innen der Entwicklung hin zur Depathologisierung von Transgender-Erscheinungsformen sagen nicht "Wir sind krank" sondern "Wir möchten als krank gelten".
Äh....das ist nicht ganz dasselbe!
Es ist auch nicht ganz ehrlich. Wenn die Pathologisierungskonservativen ehrlich wären, müssten sie betonen, dass ein/e Transsexuelle/r eben an einer psychischen Störung leidet, denn eine solche ist F-64.0 nach geltender wissenschaftlicher Einteilung nun einmal. Ein Blinder würde ja auch nicht sagen, dass er "für blind gelten" möchte. Er ist blind - und aus!
Aber nach dem Motto "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass!" wird betont, man brauche die Diagnose im Katalog nur, um nach außen hin für krank zu gelten, während man sich gegenseitig versichert, natürlich geistig voll gesund zu sein.
Die einzig ehrlichen Lösungen wären die, eine Verlagerung des Krankheitswerts von TS vom psychischen in den physischen Bereich zu unterstützen oder - wie laut Triona in Deutschland diskutiert - TS als eigenen Leistungstatbestand im Sozialversicherungsrecht (Allgemeines Sozialversicherungsgesetz - ASVG) festzuschreiben.
Die Chancen, letzteres in Österreich politisch durchzubringen, würde ich aber als sehr ungünstig bewerten.
- Sag' Du mir, in welche Schublade ich passe! -