Haben wir uns daran gewöhnt >gläsern< zu sein?
RE: Haben wir uns daran gewöhnt >gläsern< zu sein?
Beitrag #2
Ich greife mir mal einen Aspekt heraus:

(07.10.2012, 09:30)signo schrieb: Was jedoch am allermeisten wundert ist, wie Menschen, die irgendwann möglichst >normal< und unerkannt im Wunschgeschlecht leben wollen (außer jene Aktivistinnen, die für selbe auftreten), akribisch ihren >Übergang< dokumentieren, und zwar nicht in einem versperrbaren Tagebuch ...

Warum dieser Exhibitionismus? Warum diese öffentliche Darstellung? Ist es die Suche (Sucht) nach Bestätigung? (???)

Das möchte ich - auch der Diskussion um Profile hier wie da wegen - mit Dir besprechen (wenn Du damit einverstanden bist, dass dies auch noch Deine Enkel und deren Enkel und Enkelsenkel usw. … lesen werden können).

Mein Profil war lange Zeit sehr wenig gefüllt und mit einem Foto versehen, welches mir nicht mehr ähnlich sieht. Dann kam Maria mit dem Vorschlag dieses Forum zu erstellen.
Ich sagte mir, solange keine Verbindung zw. meinem Profil und mir hergestellt werden kann, selbst wenn Fotos existieren, macht es ja nichts. Mittlerweile wäre mir auch dieses egal. Warum?

Nun ich habe erkannt, dass es wichtiger ist anderen Menschen zu zeigen was möglich ist, wenn man mit Disziplin und eisernem Willen eine Sache verfolgt. Wie aus einem bärtigen Mann eine durchaus attraktive Frau Blush in mittleren Jahren werden kann.

Weiters erkennt man mit dem Alter und somit der Erfahrung, was in unserer Gesellschaft verkehrt läuft und abgestellt gehört. Früher war mir Politik egal. Heute erkenne ich die riesen Fehler, die diese macht und wo uns das hinführen wird. Ich möchte, dass die Jugend auch einmal in einer freien Gesellschaft leben kann, so wie ich es bis jetzt konnte. Deshalb poste ich auch zu diesen Themen meinen Kren. Dabei ist mir egal was einmal wird. Wenn in Österreich eine Situation eintritt, in der eine freie Meinungsäußerung nicht mehr möglich ist, ist es sowieso egal was man in der Vergangenheit gesagt hat, weil dann sitzt man im besten Fall sowie bereits im Knast.

(07.10.2012, 09:30)signo schrieb: Wie wichtig ist Dir eigentlich Deine Privatsphäre (oder das winzige Fuzel das davon noch übergeblieben ist) heute, morgen und übermorgen?
Nun für mich sind anonyme Plattformen sehr wichtig. Dazu zählt dieses Forum (ich weiß, das weil ich die Technikerin hier bin) und einige wenige andere Platformen, wenn man weiß, wie man zu einer anonymen eMail Adresse kommt. FB, Xing, gmail, ... und wie sie alle heißen mögen, benutzen unsere Daten für kommerzielle Zwecke. Sie tun alles andere, als unsere Privatsphäre zu schützen. Sie verschleiern ihre Praktiken so gut, dass die User glauben sicher zu sein. Deshalb verweigere ich FaceBook und all die Abkömmlinge. Ev. lege ich mir mal einen Test Account zu, um dort mal zu schnüffeln. Dazu müsste ich aber mal eine zweite anonyme eMail Adresse einrichten.

Ich bin ein wenig zu einer öffentlichen Person geworden, weil ich hier als Admina poste, somit meine Meinung öffentlich ist. Ich stehe zu vielem was ich geschrieben habe, wobei ich manches in der Zwischenzeit anders sehe, als noch vor ein paar Monaten. Mein Privatleben ist aber größtenteils in der Öffentlichkeit unbekannt. Man kann in meinem Profil Hobbys lesen, meine politische Einstellung (nicht zuordenbar) aus ein paar meiner Posts heraus lesen und man weiß, dass ich viel arbeite und Rheuma habe. Aber sonst?
Ich habe keinen Blog auf FB, wo ich jeden meiner Schritte hinterlasse. Weiters sende ich eMails von meinem anonymen Account und achte da auch peinlichst darauf mich nicht zu irren. Somit denke ich, ist mein Privatleben auch übermorgen noch privat Wink
Ich bin nicht mein Körper.
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.
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RE: Haben wir uns daran gewöhnt >gläsern< zu sein? - von jasminchen - 07.10.2012, 19:24

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