Beitrag #3
17.10.2012, 19:07
Also alles auf Spielzeuge zu reduzieren (ich hab nur mit Puppen gespielt etc) ist genauso Schubladendenken finde ich.
Ich kannte ein Mädchen, das gerne mit AUtos gespielt hat, weil der Bruder auch gerne damit gespielt hat.
Genauso wie Frauen, die gerne technische Berufe ausüben oder gar Automechanikerinnen oder Soldatinnen sind. Sind das alles etwa keine Frauen?
Die Interesse entstehen rein in dem Umfeld, in dem das Kind aufgewachsen ist. Dass Mädchen lieber mit Puppen und Buben lieber mit Autos spielen, ist ja klar. Dennoch gibt es auch die andere Seite, wenn auch nicht so häufig.
Ich wusste zwar, ich bin irgendwie anders, doch einordnen konnte ich das damals noch nicht.
Musste ich zudem auch gar nicht, als Kind ist man nicht so an die Geschlechterrollen gebunden. Aber enes wusste ich: ich interessiere mich für DInge, die eigentlich nur Mädchen interessieren. Trotz männlicher Freunde unternahm ich aber lieber was mit Mädchen, da deren Verhalten einfach mehr zu meinem passte.
Erst mit 8-10 Jahren kam dann schön langsam das, was viele immer behaupten ("ich war schon immer Frau"). Denn da beginnt die BIndung an eine Geschlechterrolle (um mal einen großen Faktor zu nennen - Schule).
Natürlich beginnt man dann auch auf Mode und Kleidung zu achten, was einen weiteren Stein ins Rollen bringt - nämlich die Art sich zu kleiden. Ich fühlte mich in weiblicher Kleidung einfach wohler als in männlicher. Nur aufgrund der Schule konnte ich mich nie so richtig kleiden, wie ich das wollte - Undenkbar in einer katholischen Schule.
So kommen nacheinander Gefühle zum Vorschein, die immer unterbewusst da waren und mit dem Beginn der Schule wieder verdrängt werden mussten (du bist ein Bub, so etwas tun nur Mädchen mach sowas nicht etc.)
Nachdem all diese Gefühle quasi "erwachten", konnte ich das schon einordnen und ungefähr sagen,wie ich mich damals fühlte und noch immer fühle.
Ein Psychologe hat mich bei dem Gespräch für das psychologische Gutachten mal eine gute Frage gestellt:
"stellen Sie sich als Mann vor" oder so etwas (kann mich an den genauen Wortlaut leider nicht mehr erinnern)
Aufjedenfall saß ich da und grübelte. Mir fiel einfach nichts ein, was ich als Mann machen könnte (mal ein paar Beispiele was gemeint war: Bierkneipe mit Freunden etc. ich kann euch leider wirklich nicht mehr Beispiele sagen, mir fällt echt nichts ein kaum zu glauben ist aber so keine Ahnung, was Männer typisch gerne machen)
Das alles war nichts für mich, ich wäre todunglücklich wenn ich so sein müsste, da ich mich nur verstelle um anderen was vorzumachen.
Aber am besten kann ich die Gefühle spüren, wenn ich im Bett liege und nachdenke. Oder aber auch, wenn ich schlafen gehe. Ich träume immer NUR als Frau meinen Alltag zu absolvieren, eine Männerrolle kam mir seit ich mir darüber Gedanken mache, nie in den Sinn.
Also um das nochmals kurz zusammenzufassen:
Dabei ist es aber völlig irrelevant, ob jemand mit Puppen oder Autos spielt.
Und ich würde auch behaupten, dass ein Kind sowas gar nicht merken kann. Erst wenn es mit aller Gewalt in eine Schublade gedrängt wird, kommen die anderen Gefühle zum Vorschein, die alles auslösen. Das passiert in der Regel langsam mit der Schule. Strenge Eltern, die ihr Kind nach Schubladendenken erziehen, können das natürlich schon vor Schulbeginn "erzwingen" und die Kinder merken das noch früher. Aber ohne diese Schubladenerziehung würde das nicht so leicht zum Vorschein kommen.
Deshalb gibt es für mich auch keine primären oder sekundären TS. Auch entwickelt sich TS nicht mit der Zeit, es hat vielleicht nur den Anschein, weil einige ihrer Gefühle besser unterdrücken können oder nicht einem extremen Schubladendenken unterworfen waren etc. - jeder Mensch ist anders.
Ich denke halt nur, ein MAnn würde sich nie Gedanken darüber machen, lieber ein Leben als Frau zu verbringen - ebenfalls umgekehrt. Auch hier sehe ich einen Indikator, der natürlich erst überprüft werden muss, sofern nicht andere Anhaltspunkte vorhanden sind.
Bisschen viel aber ich habe mir darüber wirklich schon sehr viele Gedanken gemacht und nach einer plausiblen Erklärung gesucht, wie es überhaupt zu sowas kommt, was es auslöst usw.
Das ist halt meine Erfahrung und Meinung zu dem Thema, muss wie gesagt nicht jedem schmecken.
Schönen Abend noch
Ich kannte ein Mädchen, das gerne mit AUtos gespielt hat, weil der Bruder auch gerne damit gespielt hat.
Genauso wie Frauen, die gerne technische Berufe ausüben oder gar Automechanikerinnen oder Soldatinnen sind. Sind das alles etwa keine Frauen?
Die Interesse entstehen rein in dem Umfeld, in dem das Kind aufgewachsen ist. Dass Mädchen lieber mit Puppen und Buben lieber mit Autos spielen, ist ja klar. Dennoch gibt es auch die andere Seite, wenn auch nicht so häufig.
(03.08.2012, 08:22)Alexandra schrieb: Ich war schon immer Frau.Woran merkt man das hmm *grübel* nunja ich kann von mir nicht behaupten, dass ich seit ich laufen kann wusste, dass ich eigentlich ne Frau bin.
Ich wusste zwar, ich bin irgendwie anders, doch einordnen konnte ich das damals noch nicht.
Musste ich zudem auch gar nicht, als Kind ist man nicht so an die Geschlechterrollen gebunden. Aber enes wusste ich: ich interessiere mich für DInge, die eigentlich nur Mädchen interessieren. Trotz männlicher Freunde unternahm ich aber lieber was mit Mädchen, da deren Verhalten einfach mehr zu meinem passte.
Erst mit 8-10 Jahren kam dann schön langsam das, was viele immer behaupten ("ich war schon immer Frau"). Denn da beginnt die BIndung an eine Geschlechterrolle (um mal einen großen Faktor zu nennen - Schule).
Natürlich beginnt man dann auch auf Mode und Kleidung zu achten, was einen weiteren Stein ins Rollen bringt - nämlich die Art sich zu kleiden. Ich fühlte mich in weiblicher Kleidung einfach wohler als in männlicher. Nur aufgrund der Schule konnte ich mich nie so richtig kleiden, wie ich das wollte - Undenkbar in einer katholischen Schule.
So kommen nacheinander Gefühle zum Vorschein, die immer unterbewusst da waren und mit dem Beginn der Schule wieder verdrängt werden mussten (du bist ein Bub, so etwas tun nur Mädchen mach sowas nicht etc.)
Nachdem all diese Gefühle quasi "erwachten", konnte ich das schon einordnen und ungefähr sagen,wie ich mich damals fühlte und noch immer fühle.
Ein Psychologe hat mich bei dem Gespräch für das psychologische Gutachten mal eine gute Frage gestellt:
"stellen Sie sich als Mann vor" oder so etwas (kann mich an den genauen Wortlaut leider nicht mehr erinnern)
Aufjedenfall saß ich da und grübelte. Mir fiel einfach nichts ein, was ich als Mann machen könnte (mal ein paar Beispiele was gemeint war: Bierkneipe mit Freunden etc. ich kann euch leider wirklich nicht mehr Beispiele sagen, mir fällt echt nichts ein kaum zu glauben ist aber so keine Ahnung, was Männer typisch gerne machen)
Das alles war nichts für mich, ich wäre todunglücklich wenn ich so sein müsste, da ich mich nur verstelle um anderen was vorzumachen.
Aber am besten kann ich die Gefühle spüren, wenn ich im Bett liege und nachdenke. Oder aber auch, wenn ich schlafen gehe. Ich träume immer NUR als Frau meinen Alltag zu absolvieren, eine Männerrolle kam mir seit ich mir darüber Gedanken mache, nie in den Sinn.
Also um das nochmals kurz zusammenzufassen:
Zitat:"Ich war schon immer Frau" - Woran merkt man das?Eigentlich merkt man das erst, wenn man mit der Schule beginnt und erstmal in Schubladen untergeordnet wird. Die Gefühle die dann aufkommen und das unscheinbare Verhalten in der Kindheit stimmen ganz einfach übereinander.
Dabei ist es aber völlig irrelevant, ob jemand mit Puppen oder Autos spielt.
Und ich würde auch behaupten, dass ein Kind sowas gar nicht merken kann. Erst wenn es mit aller Gewalt in eine Schublade gedrängt wird, kommen die anderen Gefühle zum Vorschein, die alles auslösen. Das passiert in der Regel langsam mit der Schule. Strenge Eltern, die ihr Kind nach Schubladendenken erziehen, können das natürlich schon vor Schulbeginn "erzwingen" und die Kinder merken das noch früher. Aber ohne diese Schubladenerziehung würde das nicht so leicht zum Vorschein kommen.
Deshalb gibt es für mich auch keine primären oder sekundären TS. Auch entwickelt sich TS nicht mit der Zeit, es hat vielleicht nur den Anschein, weil einige ihrer Gefühle besser unterdrücken können oder nicht einem extremen Schubladendenken unterworfen waren etc. - jeder Mensch ist anders.
Ich denke halt nur, ein MAnn würde sich nie Gedanken darüber machen, lieber ein Leben als Frau zu verbringen - ebenfalls umgekehrt. Auch hier sehe ich einen Indikator, der natürlich erst überprüft werden muss, sofern nicht andere Anhaltspunkte vorhanden sind.
Bisschen viel aber ich habe mir darüber wirklich schon sehr viele Gedanken gemacht und nach einer plausiblen Erklärung gesucht, wie es überhaupt zu sowas kommt, was es auslöst usw.
Das ist halt meine Erfahrung und Meinung zu dem Thema, muss wie gesagt nicht jedem schmecken.
Schönen Abend noch