Beitrag #5
15.11.2012, 21:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.11.2012, 21:46 von Bonita.)
Ich danke Euch schon mal für Eure Beiträge!
Selbst hatte ich als Kind (bis ca 10-11) keine genaue Vorstellung, wie mein Leben wohl als "Erwachsener" aussehen wird, ich wusste nur, dass ich nicht "Mann" werden wollte...
Als Teenager wusste ich es dann ab einem bestimmten Zeitpunkt ganz genau: Ich werde "Frau"! Gleichzeitig (mit lesen des BRAVO-Beitrages) wusste ich aber auch: Ich kann das meiner Familie (jetzt, noch) nicht antun! Und: Wie soll ich das nur bezahlen (in jungen Jahren)! Schließlich: Wohin müsste ich mich denn überhaupt wenden?!
Damals gab es noch nicht die Info-Möglichkeiten wie heutzutage; Selten ein mehr oder weniger "seltsamer" Artikel in dieser oder jener Zeitschrift... ABER es stand fest, für mich - ich müsste wohl warten, bis ich "mündig" bin...
So lange hielt ich es dann doch nicht aus - es war für meine Umgebung bzw Mitmenschen zweifellos klar, dass da nicht alles so "normal" mit mir sein könnte - und outete mich schließlich vor meiner Familie; Die nahm es relativ gelassen auf, aber rückblickend war das bei allen "dramatischen" Begebenheiten so.
Dieses "Leid" wie von rieke angesprochen empfand ich als Kind nicht so stark, wie dann als Teenager, wobei ich es doch ganz gut verdrängen konnte; Doch mit 17 war es dann nicht mehr unterm Deckelchen zu halten - ich "kochte über"; Ich versuchte dennoch noch etwa zwei Jahre "androgy" zu leben, doch es half nichts, ich kam immer wieder zu mir und meine Mitmenschen "verwechselten" mich mit dem Fräulein usw usf; Zwischen 16 und 18 machte ich auch meine ersten intimen Erfahrungen - es waren nur zwei; Doch schon "währenddessen" war mir klar: NEIN! So will und kann ich das nicht!
Also wieder "Rückzug"; Mit etwa 20 wurde er dann jedoch zu stark, dieser Leidensdruck; Ein innerliches (körperliches) Unwohlsein und äußerlich immer wieder ein Haar mehr an ungewollter Stelle waren die Symptome, die Ursache waren wohl die Hormone, respektive die "falschen" diese produzierenden Drüsen. Nach kurzer verzweifelten "Hausfrauen"-Allüren gab es - ebenso Familie sei dank - einen ersten Termin bei der damaligen 1. Instanz (Dr. Springer im AKH/Psychiatrie). Auch wusste ich bereits, dass es in Wien den damals gar nicht so unbekannten Dr. Stackl in der Wr. Rudolfsstiftung gab. Und, dass die OP von der Kasse übernommen werden würde, so die Gutachten "stimmen" würden. JUHU!!!
Die Untersuchungen in der AKH-Psychiatrie ließ ich über mich ergehen, hatte (für mich überraschender Weise) ziemlich "überdurchschnittliche" Werte/Ergebnisse bei diesem und jenem Test - und dann traute ich meinen Ohren nicht: Dr Springer meinte abschließend gerade wegs heraus, ich sei tatsächlich transsexuell; Er würde auch eine GaOP befürworten, wenn die dazu nötigen Schritte (Psychotherapie, Hormone) vorher erledigt würden.
Das war so überraschend, dass ich nicht wusste, was ich ihn dazu noch fragen sollte oder müsste; Ich erwartete mir doch, dass ich gleich von ihm Namen und Adressen genannt bekäme, doch so schnell konnte ich mich nicht "erholen", da war ich auch schon wieder von seiner Bildfläche verschwunden; Ich hatte - trotz dieser "guten Nachricht" - dann eine sehr schlimme Zeit: Depression! Gar nicht schön, wenn man noch immer nicht genau weiß, wie alles ganz genau ablaufen sollte - denn "Hilfe" (Therapie, OP) gab es doch! Sogar in Wien! Nach einigen Monaten kam ich da mit Unterstützung meiner Familie (aber ohne Medikamente!) wieder heraus.
Und machte nun, gestärkt durch meine Familie und Freunde mich selbst auf die Suche - und wurde fündig. "Alltagstest" hätte ich nicht machen müssen, lebte diesen ohnehin bereits. Spontan den erstbesten Therapeuten aus dem Journaldienst aus der Rosenbursenstraße "angeheuert" - auch ich war sein diesbezüglich 1. Fall; Er erkundigte sich dann bei Kasse & Co und half mir nicht nur damit sehr - Doch auch er "verlangte" von mir, dass ich aus dieser Therapie einen "Nutzen" (außer dem Gutachten am Ende) ziehen müsse, sonst würde er mich nicht betreuen wollen; Aber auch das bekam ich hin ;-)
Relativ bald erhielt ich auch einen Termin in der Rudolfsstiftung; Und so, wie ich damals schon "aussah" und wirkte war es für alle Beteiligten eindeutig - und ich bekam mein 1. Rezept für meine (zugegebener Maßen nicht die 1. dafür aber) offiziellen Hormone; Und die waren dann doch um "ein Eck" intensiver als das, was ich mir äh "privat" erlaubte *ähem*
Auch wieder relativ rasch erhielt ich dann nach dem 1. Gutachten meines Therapeuten das 2. Gutachten von Dr. Springer selbst; Die Kasse machte noch ein bisserl Spompernadln, aber man braucht schon auch ein bisserl Hartnäckigkeit; Und dann war es soweit: Anfang November 1995 - persönlich von Dr. Stackl den OP-Termin bekommen; Doch da war schon lange kein "Leidensdruck" mehr da, es würde schließlich alles seinen Lauf nehmen; Und so befürwortete ich auch noch eine "Eigenblutspende", für den Fall der Fälle (war dann auch ganz gut, habs nämlich benötigt); Aber dadruch verschob ich dann den OP-Termin noch um einen Monat - und wurde eine Krampussy
Tja, wie schon erwähnt, vor rund 17 Jahren war das nun... Und Angst im eigentlichen Sinne hatte ich nie; Ich wurde entsprechend aufgeklärt, was schief gehen kann, doch dieses Risiko musste ich eingehen... "Interessanter" Weise hatte ich auch keine Schmerzen nach der OP... Ein "Kitzeln, Kribbeln, Jucken" etc - was angeblich der Heilungsprozess war...
Selbst hatte ich als Kind (bis ca 10-11) keine genaue Vorstellung, wie mein Leben wohl als "Erwachsener" aussehen wird, ich wusste nur, dass ich nicht "Mann" werden wollte...
Als Teenager wusste ich es dann ab einem bestimmten Zeitpunkt ganz genau: Ich werde "Frau"! Gleichzeitig (mit lesen des BRAVO-Beitrages) wusste ich aber auch: Ich kann das meiner Familie (jetzt, noch) nicht antun! Und: Wie soll ich das nur bezahlen (in jungen Jahren)! Schließlich: Wohin müsste ich mich denn überhaupt wenden?!
Damals gab es noch nicht die Info-Möglichkeiten wie heutzutage; Selten ein mehr oder weniger "seltsamer" Artikel in dieser oder jener Zeitschrift... ABER es stand fest, für mich - ich müsste wohl warten, bis ich "mündig" bin...
So lange hielt ich es dann doch nicht aus - es war für meine Umgebung bzw Mitmenschen zweifellos klar, dass da nicht alles so "normal" mit mir sein könnte - und outete mich schließlich vor meiner Familie; Die nahm es relativ gelassen auf, aber rückblickend war das bei allen "dramatischen" Begebenheiten so.
Dieses "Leid" wie von rieke angesprochen empfand ich als Kind nicht so stark, wie dann als Teenager, wobei ich es doch ganz gut verdrängen konnte; Doch mit 17 war es dann nicht mehr unterm Deckelchen zu halten - ich "kochte über"; Ich versuchte dennoch noch etwa zwei Jahre "androgy" zu leben, doch es half nichts, ich kam immer wieder zu mir und meine Mitmenschen "verwechselten" mich mit dem Fräulein usw usf; Zwischen 16 und 18 machte ich auch meine ersten intimen Erfahrungen - es waren nur zwei; Doch schon "währenddessen" war mir klar: NEIN! So will und kann ich das nicht!
Also wieder "Rückzug"; Mit etwa 20 wurde er dann jedoch zu stark, dieser Leidensdruck; Ein innerliches (körperliches) Unwohlsein und äußerlich immer wieder ein Haar mehr an ungewollter Stelle waren die Symptome, die Ursache waren wohl die Hormone, respektive die "falschen" diese produzierenden Drüsen. Nach kurzer verzweifelten "Hausfrauen"-Allüren gab es - ebenso Familie sei dank - einen ersten Termin bei der damaligen 1. Instanz (Dr. Springer im AKH/Psychiatrie). Auch wusste ich bereits, dass es in Wien den damals gar nicht so unbekannten Dr. Stackl in der Wr. Rudolfsstiftung gab. Und, dass die OP von der Kasse übernommen werden würde, so die Gutachten "stimmen" würden. JUHU!!!
Die Untersuchungen in der AKH-Psychiatrie ließ ich über mich ergehen, hatte (für mich überraschender Weise) ziemlich "überdurchschnittliche" Werte/Ergebnisse bei diesem und jenem Test - und dann traute ich meinen Ohren nicht: Dr Springer meinte abschließend gerade wegs heraus, ich sei tatsächlich transsexuell; Er würde auch eine GaOP befürworten, wenn die dazu nötigen Schritte (Psychotherapie, Hormone) vorher erledigt würden.
Das war so überraschend, dass ich nicht wusste, was ich ihn dazu noch fragen sollte oder müsste; Ich erwartete mir doch, dass ich gleich von ihm Namen und Adressen genannt bekäme, doch so schnell konnte ich mich nicht "erholen", da war ich auch schon wieder von seiner Bildfläche verschwunden; Ich hatte - trotz dieser "guten Nachricht" - dann eine sehr schlimme Zeit: Depression! Gar nicht schön, wenn man noch immer nicht genau weiß, wie alles ganz genau ablaufen sollte - denn "Hilfe" (Therapie, OP) gab es doch! Sogar in Wien! Nach einigen Monaten kam ich da mit Unterstützung meiner Familie (aber ohne Medikamente!) wieder heraus.
Und machte nun, gestärkt durch meine Familie und Freunde mich selbst auf die Suche - und wurde fündig. "Alltagstest" hätte ich nicht machen müssen, lebte diesen ohnehin bereits. Spontan den erstbesten Therapeuten aus dem Journaldienst aus der Rosenbursenstraße "angeheuert" - auch ich war sein diesbezüglich 1. Fall; Er erkundigte sich dann bei Kasse & Co und half mir nicht nur damit sehr - Doch auch er "verlangte" von mir, dass ich aus dieser Therapie einen "Nutzen" (außer dem Gutachten am Ende) ziehen müsse, sonst würde er mich nicht betreuen wollen; Aber auch das bekam ich hin ;-)
Relativ bald erhielt ich auch einen Termin in der Rudolfsstiftung; Und so, wie ich damals schon "aussah" und wirkte war es für alle Beteiligten eindeutig - und ich bekam mein 1. Rezept für meine (zugegebener Maßen nicht die 1. dafür aber) offiziellen Hormone; Und die waren dann doch um "ein Eck" intensiver als das, was ich mir äh "privat" erlaubte *ähem*
Auch wieder relativ rasch erhielt ich dann nach dem 1. Gutachten meines Therapeuten das 2. Gutachten von Dr. Springer selbst; Die Kasse machte noch ein bisserl Spompernadln, aber man braucht schon auch ein bisserl Hartnäckigkeit; Und dann war es soweit: Anfang November 1995 - persönlich von Dr. Stackl den OP-Termin bekommen; Doch da war schon lange kein "Leidensdruck" mehr da, es würde schließlich alles seinen Lauf nehmen; Und so befürwortete ich auch noch eine "Eigenblutspende", für den Fall der Fälle (war dann auch ganz gut, habs nämlich benötigt); Aber dadruch verschob ich dann den OP-Termin noch um einen Monat - und wurde eine Krampussy
Tja, wie schon erwähnt, vor rund 17 Jahren war das nun... Und Angst im eigentlichen Sinne hatte ich nie; Ich wurde entsprechend aufgeklärt, was schief gehen kann, doch dieses Risiko musste ich eingehen... "Interessanter" Weise hatte ich auch keine Schmerzen nach der OP... Ein "Kitzeln, Kribbeln, Jucken" etc - was angeblich der Heilungsprozess war...
„NATSUME! NATSUMEe! NATSUMEee!“ — Nyanko-Sensei en.wikipedia.org/wiki/Natsume%27s_Book_of_Friends